Inhalt
Florence Darrow, angestellt bei einem großen New Yorker Verlag, würde alles darum geben, mit ihren eigenen Texten Erfolg zu haben. Als sie von der geheimnisumwitterten Bestsellerautorin Maud Dixon als Assistentin engagiert wird, scheint sie ihrem Traum ein großes Stück näher gekommen zu sein. Die eher schüchterne Florence bewundert die ebenso zielstrebige wie mondäne Frau, die ihre wahre Identität geheimhält. Florence darf die Krimiautorin sogar auf eine Recherchereise nach Marokko begleiten und betritt eine faszinierende, exotische Welt. Gemeinsam erkunden die beiden Frauen die Märkte von Marrakesch und speisen in exquisiten Restaurants. Bis zu jenem verhängnisvollen Abend, an dem Maud Dixon plötzlich verschwindet – und Florence einen teuflischen Plan fasst … (Verlagsinfo)
Mein Eindruck:
“Die Assistentin” ist ein ironisch angehauchter Thriller über den Hype um einen literarischen Thriller: Der Rummel um eine anonyme Autorin und ihr aufsehenerregendes Erstlingswerk wird herrlich satirisch geschildert, sodass ich schon während der ersten paar Seiten mehrmals schmunzeln musste.
Die Charaktere sind ausnahmslos großartig gezeichnet. Sie sind schräg, aber überzeugend, da die unorthodoxen Denkprozesse, die ihrem eigensinnigen Handeln vorausgehen nachvollziehbar gestaltet sind. Der flüssige Schreibstil ließ mich nur so durch die Seiten fliegen, denn die geistreichen Schilderungen sind wirklich mitreißend! Die rätselhafte, kurvenreiche Handlung machte es mir fast unmöglich das Buch wegzulegen! Die Geschichte entwickelt sich von einer tragisch komischen Charakterstudie zum beklemmenden Psychothriller und schließlich zu einem drastischen Thriller voller Überraschungen!
Wunsch und Wirklichkeit könnten kaum weiter auseinanderklaffen: Florence ist nach New York City gezogen, um ein glamouröses, aufregendes Leben zu führen. Stattdessen teilt sie sich ein Apartment mit zwei Mitbewohnerinnen, lässt sich von einem deprimierenden One-Night-Stand wochenlang runterziehen und steckt in einer Assistenzstelle fest, die sie als unter ihrer Würde betrachtet.
Und es wird schlimmer, bevor es besser wird. Als sie die Gelegenheit bekommt, als persönliche Assistentin für die mysteriöse Autorin, deren Werk in aller Munde ist, zu arbeiten, scheinen sich ihre Träume zu erfüllen…
Florence ist wunderbar verstörend: Sie verknüpft ihr Selbstwertgefühl mit dem Prestige ihres Umfelds. Sie sucht den Dunstkreis der Schönen und Reichen, sie entdeckt ständig neue Objekte der Faszination, denen sie nacheifert. Im Grunde genommen ist sie bitter enttäuscht von sich, da sie unter ihren eigenen Erwartungen zurückgeblieben ist.
Eine Reise nach Marokko, ein Autounfall, ein Krankenhausaufenthalt und ein Missverständnis drängen Florence schließlich die entscheidende Frage auf: Wie weit will sie gehen, um das Leben zu bekommen, das sie schon immer wollte…
Die Autorin
Alexandra Andrews ist eine amerikanische Journalistin, Lektorin und Werbetexterin. Sie lebt mit ihren Kindern und ihrem Mann in Brooklyn. ›Die Assistentin‹ ist ihr erster Roman, ein zweiter ist in Vorbereitung. (Verlagsinfo)
Fazit:
“Die Assistentin” ist ein messerscharf geschriebenes Katz-und-Maus-Spiel mit ununterbrochener Spannung sowie atmosphärischen Symbolen, die das exotische Setting unterstreichen. Die unberechenbaren Figuren, der spritzige Schreibstil und die raffinierte, wendungsreiche Handlung sind auf jeder Seite absolut verblüffend! Die unheilvolle Grundstimmung erinnerte mich an Hitchcock Filme und die düstere Psychospannung hätte wohl auch Patricia Highsmith nicht bedrohlicher hinbekommen!
E-Book: 400 Seiten
Originaltitel: Who is Maud Dixon
Aus dem Englischen von Regina Rawlinson
ISBN-13: 978-3-641-27306-4
www.penguinrandomhouse.de
Die Autorin vergibt: 
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