Interview mit Christian Endres zu seinem Roman „Wolfszone“

Deutschland in der nahen Zukunft. Ein heikler Auftrag führt den Berliner Privatdetektiv Joe Denzinger in die brandenburgische Provinz. Direkt hinter dem Dorf Dölmow hat die Bundeswehr einen Wald abgeriegelt, in dem sich ein Rudel Wölfe durch Nanobots und künstliche Intelligenz massiv verändert hat. Und genau hier soll Joe die Erbin eines mächtigen Rüstungsunternehmens finden, die seit Tagen spurlos verschwunden ist. Zwischen Cyborg-Wölfen, Soldaten, Gangstern, Umwelt-Aktivisten und Einheimischen beginnt für Joe eine atemlose Jagd mit ungewissem Ausgang.(Verlagsinfo)

Der Autor

Christian Endres lebt als freier Autor in der Nähe von Würzburg. Er schreibt Romane, Kurzgeschichten, Essays, Kritiken und Comic-Editorials. Seine Storys erscheinen regelmäßig in c’t-magazin für Computertechnik, Spektrum der Wissenschaft, phantastisch! und Exodus. Als Journalist schreibt er seit Jahren für den Tagesspiegel, Tip Berlin, Das Science Fiction Jahr, Geek!, diezukunft.de und viele mehr. Für seine Arbeit wurde er bereits mit dem Deutschen Phantastik Preis, dem Kurd-Laßwitz-Preis und dem Literaturpreis Klimazukünfte 2050 ausgezeichnet.

Das Interview: drei Fragen

Herr Endres, in Ihrem Thriller stellen künstliche Wölfe die zentrale Bedrohung dar. Sie werden beschrieben als Hybridwesen zwischen Natur und Technik. Was genau macht diese Wölfe aus?

Durch die Verbindung von Raubtier und Maschine, natürlichem Instinkt und künstlicher Intelligenz, sind die Wölfe noch größer, smarter, schneller, stärker – und sie können sich besser denn je verbergen, selbst vor militärischer Hightech. Außerdem hat die Symbiose mit den Nanobots den Tieren ein gesteigertes Verständnis der menschlichen Welt gegeben. Aber einige Wölfe leiden auch unter den fremden Dingen in ihrem Geist und ihrem Körper.

Sie verhandeln das Thema Künstliche Intelligenz auch im Roman zwischen den Extrempolen »Freund« oder »Feind«. Was ist Ihre Einschätzung zur zukünftigen Entwicklung in unserer Welt?

KI ist ja schon jetzt überall in unserem Alltag. Verändert, erleichtert, ermöglicht vieles, ob wir es merken oder nicht. Doch sie könnte auch zahlreiche weitere Aspekte, sogar ganze Strukturen unseres Lebens, gravierend verwandeln … und das nicht unbedingt nur zum Besseren. Wir müssen bei dieser Revolution sehr aufpassen und differenzieren. Allerdings weiß ich ehrlich gesagt nicht, ob wir den Geist jetzt überhaupt noch mal zurück in die Flasche bekämen.

Was sind Ihre besten Überlebenstipps für die Wolfszone?

Bitte streicheln Sie keine Cyborg-Wölfe, selbst wenn die Tiere um das ganze Metall herum total flauschig aussehen! Daneben empfiehlt es sich, den Autor von „Wolfszone“ im Wald dabei zu haben. Denn dann muss man im Ernstfall gar nicht schneller als die Maschinenwölfe rennen können. Nur schneller als besagter Autor. Und das ist nicht weiter schwer …

»Wolfszone« ist am 15. Mai im Heyne-Verlag erschienen.

(c) Posting mit freundlicher Genehmigung des Verlags.