Worum geht’s?

Der neugierige Ben stellt sich die Frage, wie es wohl am anderen Ende der Welt aussieht. Da kommt ihm eine Idee – er fängt kurzerhand an ein Loch zu graben. Nach und nach kommen immer weitere Kinder aus der Nachbarschaft dazu und helfen fleißig mit. Sie alle sind schon ganz gespannt, was sie am Ende wohl entdecken werden.

Inhalt

Ben ist gelangweilt. Draußen ist trist graues Wetter und zu allem Überfluss heißt die Straße, in der er wohnt, auch noch Trübstraße. Er ist ganz sicher, dass es überall sonst aufregender ist als bei ihm im Zimmer. Als er seinen Globus auf der Fensterbank betrachtet, stellt er sich plötzlich die Frage, wie es wohl am anderen Ende der Welt aussehen mag und ob dort die Leute wohl auf dem Kopf gehen.

Gepackt von dieser Frage, rannte er in den Garten und begann mit seinen Händen ein tiefes Loch zu buddeln, so dass dieses Loch schon bald die Größe eines Spülbeckens hatte. Sein Tun lieb nicht lange unbemerkt, denn plötzlich lugt das Mädchen von nebenan durch den Zaun und fragt Ben, was er denn dort mache. Auch das Mädchen war begeistert von Bens Idee und rannte ins Haus, um kurz darauf mit Gabel und Löffel wieder zurückzukehren. Gemeinsam buddelten sie weiter, bis das Loch zu groß, wie eine Badewanne war.

Im Laufe der Zeit gesellten sich immer weitere Kinder dazu, alle mit ein und derselben Frage, wie es denn wohl am anderen Ende der Welt aussehe. Angetrieben von der Neugier buddelten sie immer weiter und weiter und das Loch wurde schließlich immer größer und tiefer. Auch dem einsetzenden Regen trotzten die fleißigen Kinder und machten unentwegt weiter. Irgendwann hatten sie es endlich geschafft. Doch wie sieht es nun aus, am anderen Ende der Welt.

Mein Eindruck

Ein Buch, das perfekt beschreibt, wie Kinder denken. Ihnen kommt eine Idee in den Kopf und sie handeln. Es wird nicht lange über Konsequenzen oder mögliche Probleme nachgedacht. Es gilt einfach nur eine Antwort auf diese eine Frage zu finden. Ich persönlich finde das eine tolle Eigenschaft, die uns Erwachsenen im Laufe des Lebens aberzogen wird – teilweise wahrscheinlich gut so, aber aus einer anderen Sichtweise auch schade. Kinder verschieben nichts auf den nächsten Tag, sie sind so voller Tatendrang und Neugier.

Die Illustratorin hat hier irrsinnig gute Arbeit geleistet. Die Emotionen der hier dargestellten Kinder springen einem förmlich ins Auge – toll gemacht. Außerdem entdeckt man jede Menge liebevolle Details in den Bildern. Und auch hier wieder der Unterschied zwischen Kindern und Erwachsenen – auf einige dieser Details haben meine Kinder mich aufmerksam gemacht, ich hätte sie wahrscheinlich sonst schlichtweg übersehen.

Etwas gestolpert bin ich ehrlicherweise über den letzten Satz des Buchs. Dieser besagt, dass wenn man sich selbst auch fragt, wie es am anderen Ende der Welt aussehen mag, man eben auch ein Loch buddeln muss. Im ersten Moment habe ich wirklich gestutzt und wusste nicht so recht, was ich davon halten mag. Doch die Sorge war unbegründet, denn wenn man weiterblättert, kommt dann doch noch der Hinweis, dass man dies nicht ohne die Erlaubnis eines Erwachsenen tun sollte 😉

Über die Autorin und Mitwirkende

Die preisgekrönte Autorin Wenda Shurety wurde in London, England, geboren. Ihr Studium der Zellbiologie führte sie nach New York und Australien. Ihr Weg zur Kinderbuchautorin begann mit der Liebe zu den Bilderbüchern, die sie ihrer Tochter vorlas. Ihr Ziel ist es, jedem Kind, das ihre Geschichten liest, ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

Andrea Stegmaier, 1979 in Freiburg geboren, studierte zunächst Kunstgeschichte, Germanistik und dann Architektur. Erst spät machte sie ihre früh entdeckte Leidenschaft für Bilder- und Kinderbücher zum Beruf. Seit 2018 illustriert sie Bücher für Verlage im In- und Ausland. Sie lebt mit ihrer Familie in Stuttgart.

Yvonne Hergane studierte Germanistik, Anglistik und Buchwissenschaft. Seit Mitte der Neunziger arbeitet sie als Autorin (»Einer mehr«, »Borst vom Forst«) und Übersetzerin, v. a. von Kinder- und Jugendliteratur, wobei ihre besondere Liebe dem Sprach- und Wortspiel gehört. Yvonne Hergane lebt derzeit nahe der Nordsee. (Verlagsinfo)

Fazit

Ein wirklich tolles Buch, das voller winziger Überraschungen steckt. Ich habe es als Erstlese-Buch für meinen Sohn ins Auge gefasst. Er war sehr begeistert und hat es in einem Rutsch zu Ende gelesen. Daran sieht man gut, wie mitreißend die Geschichte ist. Doch auch als Vorlesebuch für kleinere Kinder eignet es sich hervorragend – nicht zuletzt wegen der tollen Bilder.

Gebunden: 40 Seiten
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 3-7 Jahre
Originatitel: Dig! Dig! Dig!
Ins Deutsche übersetzt von Yvonne Hergane
ISBN: 978-3551521965
www.carlsen.de
www.wendashurety.com

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