Mary Kay Andrews – Sommerprickeln


Worum gehts?

Annajane und Pauline kennen sich schon seit ihrer Kindheit und sind seit jeher unzertrennlich. Dass Annajane mit Paulines ältestem Bruder Mason verheiratet war, jedoch seit einiger Zeit von ihm getrennt lebt, hat ihrer Freundschaft keinen Abbruch getan. Nun sitzen sie nebeneinander in einer Kirchbank bei Masons Hochzeit mit der hinreißenden Celia. Alles scheint perfekt zu sein und Annajane redet sich ein, dass ihr die Hochzeit ihres Exmanns mit ihrer Nachfolgerin nichts ausmacht. Doch ist sie wirklich über die Trennung von Mason hinweg?

Auch Pauline hat nicht viel für ihre zukünftige Schwägerin übrig und hält sie nicht für die richtige Frau an Masons Seite. Sie ist davon überzeugt, dass die scheinheilige Celia ein Geheimnis verbirgt, dass sie unbedingt aufdecken möchte und schon bald überschlagen sich die Ereignisse…Gefühlschaos inklusive …

Inhalt

Annajane und Pauline, genannt Pokey, sind seit ihrer frühen Kindheit beste Freundinnen. Dass diese Freundschaft wirklich feste Wurzeln hat, wird immer wieder aufs Neue bewiesen, da den beiden mehr als nur ein Stein in den Weg gelegt wurde. Angefangen hat es damit, dass Annajanes Mutter keinerlei Sympathie für die Bayless, Pokeys Familie, übrig hat. Weniger noch für Pokeys Mutter Sallie, als für Pokey selber. Der Grund dafür ist Annajane bis zum heutigen Tag ein Rätsel, da die Bayless ihnen nie irgendetwas getan haben. Weiter ging es damit, dass es zu einer Beziehung zwischen Annajane und dem ältesten Bayless-Sohn Mason kam, die schließlich zu einer Hochzeit führte. Doch dieses Glück währte nicht lange, da Annajane der Überzeugung war, Mason hätte sie betrogen. Trotz aller Widrigkeiten brach der Kontakt zwischen Annajane und den Bayless nie ab, was hauptsächlich an der Freundschaft zu Pokey und der Anstellung in der familieneigenen Getränkefirma Quixie lag.

Sowohl Mason als auch Annajane haben ihre eigenen Lebenswege gefunden. Annajane ist verlobt mit einem Rockmusiker Shane und auch Mason scheint sein neues Glück in der reizenden Celia gefunden zu haben, sonst würden die beiden schließlich nicht heiraten wollen. Auch Annajane ist Gast bei dieser Hochzeit und redet sich ein, dass ihr das Fest nichts ausmacht, da sie keinerlei Gefühle mehr für Mason hegt. Doch ihre Freundin Pokey kennt sie besser und merkt, dass ihr Bruder Annajane nicht egal ist.

Als die Braut gerade auf dem Weg zum Altar ist, schlägt plötzlich das Schicksal zu, denn Masons uneheliche Tochter Sophie bricht zusammen und muss wegen Verdachts auf Blinddarm unverzüglich ins Krankenhaus, so dass die Hochzeit urplötzlich und völlig unvorhergesehen ins Wasser fällt. Doch das ist erst der Anfang einer Aneinanderkettung unzähliger Vorkommnisse, denn Annajanes Gefühle sind komplett durcheinander und auch Mason wird zum Nachdenken angeregt. Gleichzeitig steht es auch nicht gut um den Familienbetrieb, denn ihnen droht der Aufkauf durch einen großen Lebensmittelkonzern, der schon ganz andere Fische geschluckt hat als Quixie.

Mein Eindruck

Das Cover dieses Taschenbuchs lässt seine Leser vermuten, dass es sich bei „Sommerprickeln“ um eine gnadenlos kitschige Frauenschmonzette handelt, doch der Schein trügt. Nach einem dahersiechenden Anfang wird die Geschichte doch sehr spannend und teilweise sogar wie aus dem Leben gegriffen, was für ein gewisses Maß an Spannung sorgt.

Zu Beginn befindet sich der Leser als Gast auf der Hochzeit von Mason und Celia und weiß zunächst nicht so recht, wie er miteinander zusammenhängt und ich welcher Verbindung die einzelnen Personen zueinander stehen. Das wird jedoch im Laufe der relativ überschaubar kurzen Kapitel Stück für Stück aufgedröselt, weshalb die Autorin ständig zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her switcht.

Mary Kay Andrews beschreibt ihre Protagonisten so liebevoll wie wenig andere Autoren. Sie lässt sie regelrecht lebendig werden und man schließt jeden einzelnen von ihnen ohne große Umschweife sofort ins Herz und geht mit ihnen gemeinsam durch die knapp 530 Seiten. Diese Geschichte braucht auch nicht viele Personen, da die Umstände so unterhaltsam sind, dass die Autorin mit einer Handvoll Menschen auskommt, die diese Geschichte zieren, vielleicht verbindet gerade diese Tatsache die Leser so mit den Hauptfiguren.

Die Autorin besitzt die vorteilhafte Fähigkeit einen Schreibstil zu haben, der ein gutes Mittelmaß an Ausschmückung und Festhalten der Tatsachen besitzt. Sie malt Bilder im Kopf ihrer Leser aber schafft es rechtzeitig wieder auf das Wesentliche zurückzukommen, bevor sie abschalten und beginnen, die Zeilen nur noch oberflächlich zu lesen bzw. zu überfliegen.

Fazit

„Sommerprickeln“ ist weniger ein sinnfreier Groschenroman für Frauen, als eine grandiose, unterhaltsame Geschichte über Frauenfreundschaften, gescheiterten Ehen, Existenzängste, Seitensprüngen und Intrigen. Hier geht es keineswegs ausschließlich um Gefühlschaos und Romantik zwischen Mann und Frau, sondern auch um Aspekte und Probleme, die ein Leben in wirtschaftlicher Selbstständigkeit mit sich bringt. Kurz gesagt, dieses Buch ist eine Mischung aus Romantik, handfester Tatsachen und Spannung und genau diese drei Dinge machen „Sommerprickeln“ zu einem unbedingt lesenswerten Buch.

Über die Autorin

Mary Kay Andrews wuchs in Florida auf, studierte in Georgia Journalismus und arbeitete dann einige Jahre als Redakteurin. Inzwischen hat sie mehrere Romane veröffentlicht und unterrichtet Kreatives Schreiben.

Mary Kay Andrews lebt mit ihrer Familie in Atlanta, aber in ihrer Freizeit zieht es sie zu ihrem liebevoll restaurierten Ferienhaus auf Tybee Island, eine wunderschöne Insel vor der Küste Georgias, USA. Ihre in Deutschland erschienenen Romane ›Die Sommerfrauen‹ und ›Sommerprickeln‹ sind große Bestseller. (Verlagsinfo)


Taschenbuch: 528 Seiten
Originaltitel: Spring Fever
Ins Deutsche übertragen von: Andrea Fischer
ISBN: 978-3596196968

www.fischerverlage.de
www.marykayandrews.com

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