Brennan, Herbie – Elfenthron, Der (Faerie Wars 5)

_|Faerie Wars|:_

Band 1: [„Das Elfenportal“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=313
Band 2: [„Der Purpurkaiser“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=1249
Band 3: [„Der Elfenpakt“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=2959
Band 4: [„Der Elfenlord“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4588
Band 5: _“Der Elfenthron“_

_Culmella Chrysotenchia_, kurz Mella genannt, ist eindeutig die Tochter ihrer Mutter! Sie hat sich einfach in die Gegenwelt davongemacht, um ihre Großmutter Atherton kennenzulernen. Blue und Henry machen sich auf, ihre unternehmungslustige Tochter wieder zurückzuholen, aber wie das nun mal so ist … auf dem harmlosen kurzen Ausflug ist so ziemlich alles schiefgegangen und Mella ist längst nicht mehr dort, wo sie ursprünglich hin wollte!

_Die Riege der Personen_ ist nahezu identisch zu den Vorgängerbänden. Selbst Mr. Fogarty taucht noch einmal auf. Lediglich zwei Figuren sind neu und quasi unverbraucht:

Die eine ist natürlich Mella. Mella hat durchaus einiges mit ihrer Mutter gemeinsam: Sie ist lebhaft, unternehmungslustig und neigt zu Alleingängen. Außerdem reagiert sie ziemlich geistesgegenwärtig. Allerdings ist sie leichtsinniger als Blue und nimmt ihre Rolle als zukünftige Kaiserin nicht ganz so ernst, wie sie sollte.

Und dann wäre da noch Aisling. Aus der zwar etwas lästigen, aber sonst nicht besonders auffälligen kleinen Schwester ist eine unerträgliche Nervensäge geworden. Sie ist dumm, selbstsüchtig, neidisch, hochnäsig, eitel und rechthaberisch. Sie hört nie zu, weiß alles besser und ist selbstredend niemals an etwas schuld.

Mag sein, dass eine solche Ansammlung schlechter Eigenschaften übertrieben wirkt, dennoch läuft Aisling Mella ziemlich den Rang ab. Denn so unausstehlich die Frau sich auch benimmt, die Wirkung, die der Autor damit erzielt, ist einfach nur schräg! Aisling war ein echter Gewinn für die Geschichte, vor allem, weil Chalkhill und Brimstone in diesem Band ein wenig blass daherkommen. Brimstones Paranoia ist ja recht nett, auch die Art und Weise, wie die beiden immer noch versuchen, sich gegenseitig über den Tisch zu ziehen. Mit dem sprühenden Witz aus den vorigen Bänden können sie aber nicht mehr mithalten.

Ähnliches lässt sich von der Handlung sagen. Der Plot ist so einfallsreich, wie man es von Herbie Brennan gewohnt ist. Allein die Umsetzung hat diesmal nicht so recht geklappt. Ist es dem Autor im ursprünglichen Zyklus noch gelungen, die genauen Zusammenhänge bis fast zur letzten Seite vor dem Leser zu verbergen, ist diesmal recht schnell klar, woher der Wind weht. Das allein hätte womöglich nicht einmal gestört. Spätestens nach dem Zusammentreffen von Mella und Lord Hairstreaks Ziehkind löst sich die ganze Sache jedoch so einfach und problemlos auf, dass ich doch ziemlich enttäuscht war. Ein wenig mehr Anstrengung hätte die Lösung der Situation ruhig kosten dürfen.

Was die Magie angeht, so wurde dieser Aspekt lediglich durch die Mantikore ausgebaut, Mischwesen, die hier von Zauberern entworfen und geschaffen wurden. Der Zweck dieses Schöpfungsaktes hätte ein gutes Spannungsinstrument abgegeben, nur leider verpufft dieser im selben Moment, in dem die Mantikore in Form eines Einzelwesens in den Vordergrund rücken.

Wenn die Geschichte insgesamt schon etwas schwächelt, fallen logische Knicke umso mehr ins Gewicht. Wie kommt es, dass Mella bis zum Haus ihrer Großmutter drei Tage braucht? Eigentlich kann man das locker in ein paar Stunden schaffen, wie Blue und Henry gleich darauf beweisen. Und wie kommt es, dass Blue sich im Epilog nicht an den Namen von Hairstreaks Braut erinnern kann, wo Mella ihr doch alles erzählt hat? Das sieht Blue gar nicht ähnlich.

_Bleibt zu sagen_, dass |Fearie-Wars – Die nächste Generation| es nicht geschafft hat, mit dem Original mitzuhalten. Zwar gibt es auch hier ein paar amüsante Szenen, jedoch vermisste ich die Energie, die dem Humor der ersten vier Bände innewohnte. Auch die Spannung, wie sie vor allem der unmittelbare Vorgänger erzeugt hat, fehlt hier völlig. So ist diese Neuauflage zwar ganz nett, aber bei Weitem nicht mehr die mitreißende, spritzige Lektüre, wie es die Geschichten um Henry, Blue und Pyrgus waren. Vielleicht kehrt ja ein Teil des ursprünglichen Esprits in Band sechs noch einmal zurück. Denn wie der Epilog vermuten lässt, wird es den wohl geben, und sollte Aisling darin vorkommen besteht durchaus Hoffnung.

_Herbie Brennan_ lebt und arbeitet in Irland, und das sehr fleißig. Er hat Unmengen von Büchern geschrieben, von Historik über Psychologie und Esoterik bis Fantasy, von Romanen über Kurzgeschichten bis zu Software, für Erwachsene ebenso wie für Kinder und Jugendliche. Außerdem arbeitet er für’s Radio. Außer den Fairy Wars sind auf Deutsch zwei Kinderbücher von ihm erschienen, „Elfenquatsch“ und „Zartok aus dem All“.

|Taschenbuch 330 Seiten
Originaltitel: The Faeman Quest
Deutsch von Martin Ruben Becker
ISBN-13: 978-3-423-21359-2|
http://www.herbiebrennan.com
http://www.faeriewars.com

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