Froideval, Francois (Autor) / Guinebaud (Zeichner) – Arkanum 1: Erzengel der Magie

_Story_

Vor über tausend Jahren geschah in Panta Khlea ein Unglück enormen Ausmaßes. Noch bevor der sterbende Kaiser seinen Nachfolger aussprechen konnte, erlag er seinen Leiden und hinterließ ein ratloses Volk. Die Erzmagier der verschiedenen Magien traten hervor, um herauszufinden, wer der rechtmäßige Erbe sein sollte, doch sie alle fanden in der Gegenwart der Erzengel den Tod. Seit Jahren entsenden die Magierschulen nun jeweils den besten ihres Jahrgangs, um in Panta Khlea das verlorene Wort zu finden, das der einst verstorbene Kaiser nicht mehr aussprechen konnte.

Doch auf ihrem Weg erleben Limmud, der Vertreter der weißen Magie, und die hübsche Nepharianne, eine Tochter der tantrischen Magie, eine Katastrophe. Ein furchtbarer Entrop treibt sein Unwesen und tötet sieben der zwölf ausgesandten Schüler. Die Überlebenden raufen sich zusammen und erreichen tatsächlich die ehemalige Stätte des Kaisers. Doch dort warten auch schon die Arkanerzengel …

_Meine Meinung_

„Arkanum“ wird bereits auf dem Cover mit den Worten |vom Autor der Chroniken des schwarzen Mondes| angepriesen, was insofern sicherlich nicht gerade förderlich ist, weil die Erwartungshaltung dank solcher Begleittexte in luftige Höhen steigt. Froidevals derzeit noch bei |Carlsen| laufende Saga gilt nämlich bereits jetzt als Manifest der französischen Comic-Kunst und mitunter als eines der besten Fantasy-Epen, welche die Comicwelt bislang erleben durfte. Insofern tut man sich hier vielleicht keinen Gefallen.

Andererseits ist es dem Autor in „Arkanum“ – ausgehend vom ersten Band zumindest – tatsächlich gelungen, ebenfalls eine faszinierende Geschichte zu entwerfen, in der die Helden bis dato zwar noch nicht so markant und charismatisch auftreten wie in Froidevals größerem Werk, die aber vom Spannungslevel her betrachtet absolut gleichwertig ist. Wie erwartet startet der Autor mit einer sehr pompösen Einleitung, die dem Leser zunächst die Rahmen- bzw. Vorgeschichte näher bringt und schon mal einen groben Überblick darüber verschafft, mit welch finsteren Kreaturen man es im Laufe der Serie zu tun haben wird. Besonders die Darstellung der zwölf Arkanerzengeln ist dabei sehr gut gelungen; Furcht einflößende, majestätische Erscheinungen hat Zeichner Guinebaud hier geschaffen, und jeden Einzelnen von ihnen umgibt dazu noch eine ganz spezielle Aura.

Anschließend beginnt dann die eigentliche Handlung um den gewieften Magier Lummid, der seine Kameraden mit einer List ausschaltet und schließlich auf die Reise geschickt wird, das verlorene Wort zu entdecken. Zur gleichen Zeit entsendet das Volk der tantrischen Magierinnen die reizende Nepharianne, die durch einen Zufall auf Lummid trifft und von den schrecklichen Ereignissen, in welche die übrigen Schüler verstrickt wurden, erfährt. Lummid wirft sofort ein Auge auf die hübsche Gefährtin, die ihre Reize auch kaum zurückhält, um ihn zu benebeln. Doch genauso schnell stößt sie ihn auch in Gesellschaft derjenigen Schüler, die ebenfalls überlebt haben, wieder ab. Doch beim Versuch, sich den nötigen Respekt zu verschaffen, droht Lummid eine große Dummheit zu begehen.

Für den Auftakt zu dieser Serie ist diese erste Episode „Erzengel der Magie“ absolut top. In kürzester Zeit gelingt es Froideval und Guinebaud, eine sehr dichte Atmosphäre zu schaffen, verschiedene Mysterien aufzubauen und sich die Ausstrahlung der wahrlich genialen Engelsfiguren für den ersten Cliffhanger zunutze zu machen. Die einleitende Geschichte dient nicht nur dazu, die wichtigsten Figuren kennen zu lernen, sondern verrät auch schon einiges über Hintergründe, Machenschaften, bevorstehende Intrigen und generell über die umfassende Welt, in der „Arkanum“ zu Hause ist. Neben „Methraton“ wurde hier ein neues Standbein aus dem Umfeld der „Chroniken des schwarzen Mondes“ aufgestellt, welches dem Original in kaum etwas nachsteht und – glaubt man den Eindrücken aus „Erzengel der Magie“ – zur nächsten Erfolgsserie des beliebten Autors avancieren wird. Mit großer Spannung harre ich bereits jetzt der Dinge, die da noch auf den Leser zukommen werden!

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