[„Schwarzer Montag“ 3719 (Die Schlüssel zum Königreich 1)
[„Schwarzer Montag“ 3172 (Hörbuch)
[„Grimmiger Dienstag“ 3725 (Die Schlüssel zum Königreich 2)
[„Grimmiger Dienstag“ 4528 (Hörbuch)
[„Kalter Mittwoch“ 4242 (Die Schlüssel zum Königreich 3)
[„Kalter Mittwoch“ 5101 (Hörbuch)
[„Rauer Donnerstag“ 4831 (Die Schlüssel zum Königreich 4)
[„Rauer Donnerstag“ 5051 (Hörbuch)
[„Listiger Freitag“ 5626 (Die Schlüssel zum Königreich 5)
_Kaum hat Arthur_ mit Blatts Hilfe die Schlafwandler aus der Gewalt Lady Freitags befreit, erreicht ihn die nächste Hiobsbotschaft: Um die Viruskrankheit in Arthurs Heimatstadt in Schach zu halten, soll auf das betreffende Krankenhaus eine Atombombe abgeworfen werden!
In einem verzweifelten Versuch, dies zu verhindern, nimmt Arthur seine Stadt komplett aus dem Lauf der Zeit heraus. Damit hat er die Bedrohung zwar nur verzögert, aber zu mehr kommt er nicht, denn im Haus geht es drunter und drüber: Ein Saboteur hat den Damm aufgebrochen und das gesamte Untere Haus samt den fernen Weiten mit Nichts überflutet! Und Erhabene Samstag hat ihre gesamte Domäne komplett verbarrikadiert, nicht nur gegen Arthur …
_Die meisten Neuzugänge_ in diesem Band sind nur Randfiguren. Erwähnenswert ist allein Erhabene Samstag. Die Zauberin hat wirklich nahezu sämtliche Maßnahmen ergriffen, um Arthur aus dem Oberen Haus fernzuhalten. Und selbst für den unwahrscheinlichen Fall, dass er es doch schaffen sollte, in ihre Domäne einzudringen, hat sie vorgesorgt. Ganz nebenbei arbeitet sie unbeirrbar an dem Plan, dem sie bereits die letzten zehntausend Jahre gewidmet hat: nämlich Lord Sonntag die Unvergleichlichen Gärten, die oberste Domäne jenseits der Wolken, abzujagen!
Tatsächlich hat Erhabene Samstag eine ganze Menge mehr Format als Lady Freitag und überhaupt sämtliche bisherigen Wochentage. Sie denkt strategisch und berücksichtigt alle Eventualitäten, und sie agiert zielstrebig, anstatt ihre Zeit mit Kinkerlitzchen zu verplempern.
Dieser gezielte Angriff auf Lord Sonntag dominiert auch die Ausgestaltung der Umgebung: Erhabene Samstag residiert in der Spitze eines Turmes, der mich ein wenig an den Eiffelturm erinnerte, ein Gerüst aus offenen Stahlwürfeln, in denen Samstags Zauberer an Schreibtischen sitzen und weiß der Himmel was arbeiten. Es regnet ununterbrochen, und die Schirme der Zauberer, die ebenso wie die Höhe ihres Bürowürfels innerhalb des Turmes ihren Rang verraten, halten lediglich das Papier trocken, nicht die Zauberer. Ein interessanter Entwurf, der aber nicht so viele nette Nebenaspekte bot wie das Untere Haus oder die Armee von Sir Donnerstag, was aber vielleicht auch einfach nur daran liegt, dass manches, was beim Lesen des ersten Bandes noch kurios und einfallsreich wirkte, durch regelmäßiges Auftauchen inzwischen alltäglich geworden ist. Wie auch immer, eine wirklich nett Idee fand ich diesmal nur den Aufenthaltsort des Vermächtnisses und die Bäume, welche die Unvergleichlichen Gärten tragen.
Die Sache mit der Atombombe fand ich dafür ziemlich übertrieben, zumal Arthurs Überlegungen, ob sein Zuhause den Angriff auf das Krankenhaus wohl überstehen wird, ziemlich lächerlich anmuten, auch wenn Kinder sich über die Auswirkungen einer Atomexplosion vielleicht nicht so genau im Klaren sind. Hier ist der Autor schlicht ein wenig über das Ziel hinausgeschossen. Eine konventionelle Bombe hätte den Zweck genauso erfüllt.
_Das alles klingt fast so_, als hätte dieser sechste Band – von der Figur Erhabener Samstags abgesehen – noch einmal hinter seinem Vorgänger zurückgesteckt. Was diesen Band jedoch rettet, ist die abgeknickte Handlungskurve.
Natürlich gelingt es Arthur, allen Maßnahmen Samstags zum Trotz, ins Obere Haus zu gelangen. Tatsächlich geht zunächst einmal alles genauso glatt wie bereits im Band davor. Aber sobald Arthur den sechsten Vermächtnisteil gefunden hat, gerät er sogleich in ziemliche Schwierigkeiten, die sich dann rasch zu einem ernsthaften Problem auswachsen. Und diesmal sieht es nicht so aus, als könnte er den sechsten Schlüssel so einfach für sich beanspruchen. Im Gegensatz zu den bisherigen Treuhändern setzt Erhabene Samstag sich gegen Arthurs Anspruch zur Wehr.
Das wirklich Fiese daran ist allerdings nicht Erhabene Samstags Gegenwehr, sondern die Tatsache, dass der Autor an dieser Stelle einfach abbricht! Der Leser erfährt nicht, wie das Duell ausgeht. Weder, ob Arthur den Schlüssel ergattern, noch, ob der sechste Vermächtnisteil sich Dame Primus anschließen konnte. Er erfährt nicht, was aus Susi Türkisblau wurde, ja nicht einmal, was aus Arthur wurde, von den Ereignissen auf der Erde ganz zu schweigen! Alles, wirklich alles ist offen! Und das zu all den vielen sonstigen Fragen, die noch immer unbeantwortet sind.
_Wer also_ im Laufe der Lektüre vielleicht mit dem Gedanken gespielt haben sollte, dass es jetzt allmählich Zeit wäre, mit dem Lesen aufzuhören, weil die Handlung anfängt, zu sehr den Ereignissen der übrigen Bände zu ähneln, der wird diesen Gedanken spätestens im vorletzten Kapitel schleunigst fallen lassen. Garth Nix hat seine Handlungsfäden auf einen Dreifrontenkrieg hin zugespitzt, Arthurs Heimatstadt steht vor dem absoluten Chaos, und da Samstag noch nicht ausdrücklich besiegt ist, könnte Arthur es im nächsten Band mit zwei Treuhändern auf einmal zu tun bekommen. Das verspricht einen Showdown, wie man ihn sich kaum dramatischer wünschen kann.
_Garth Nix_ ist gebürtiger Australier und war nach dem Studium in den verschiedensten Bereichen der Buchindustrie tätig, ehe er selbst zu schreiben begann. Aus seiner Feder stammen der Jugendbuchzyklus |Seventh Tower| sowie die Trilogie |Das alte Königreich|. Das Erscheinungsdatum des letzten Band aus der Reihe |Keys to the Kingdom| ist noch nicht bekannt.
|Originaltitel: Superior Saturday
Aus dem Englischen von Axel Franken
Illustrationen von Daniel Ernle
269 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
Empfohlen ab 10 Jahren
ISBN-13: 978-3-431-03776-0|
http://www.ehrenwirth.de
Außerdem von Garth Nix auf |Buchwurm.info|:
[„Sabriel“ 1109 (Das alte Königreich 1)
[„Lirael“ 1140 (Das alte Königreich 2)
[„Abhorsen“ 1157 (Das alte Königreich 3)