Donald McQuinn – Die Geiseln des Königs (Moondark 3)


Moondark 3: Vom Krieger zum König

Dieser dritte Band schließt als letztes Drittel den ersten Roman der Moondark-Trilogie ab. US-Soldaten sind dem atomaren Holocaust durch Rettungskapseln in einem tiefen Bunker entgangen und erwachen in ferner Zukunft, wo sich diverse Stämme und Könige bekriegen. Können sie überleben? Wen sollen sie unterstützen?

Der Autor

Donald E. McQuinn war 20 Jahre bei den US-Marines, bevor er sich mit seine Frau im Nordwesten der USA niederließ, um Spionageromane zu schreiben. Die Fantasy-Trilogie um den Krieger Gan Moondark ist eine der besseren, was das Setting angeht, bietet aber nur wenig Anspruchsvolles, was die Story und die Charakterisierung anbelangt. Goldmann veröffentlichte insgesamt neun Bände.

1) Die Rosenpriesterin (Warrior 1)
2) Das Spiel des Kriegers (Warrior 2)
3) Die Geiseln des Königs (Warrior 3)

4) Die Mondtänzer (Wanderer 1)
5) Der dunkle Pfad (Wanderer 2)
6) Ort ohne Dunkelheit (Wanderer 3)

7) Die Verstoßene (Witch 1)
8) Hexengift (Witch 2)
9) Wolfsgesang (Witch 3)

Vorgeschichte

Band 1

500 Jahre nach dem atomaren Holocaust und den Genkriegen, die den größten Teil der Weltbevölkerung vernichteten, wachen die letzten Überlebenden in einem Bunker auf. Die Welt hat sich grundlegend verändert, aber das Dutzend unterschiedlichster Charaktere muss es erst noch herausfinden – auf die harte Tour.

Alles beginnt damit, dass die junge Priesterin und Kriegsheilerin Sylah vom machthungrigen und verschlagenen König Altanar von Ola ausgesandt wird, um eine Allianz mit den Hundemenschen gegen das Land Harbundai zu schließen. Harbundai soll unterworfen werden. Der erste Hundemensch, dem Sylah begegnet, ist der junge Stammeskrieger Gan Moondark, gerade mal 17 Jahre alt. Er nimmt sie gefangen und bringt sie ins Lager, das nun, nach einem langen Frieden, recht umfangreich ist.

Sylah erkennt bei ihrem Aufenthalt allmählich, dass das Lager gespalten ist. Gans Vater Col, der Kriegshäuptling, will keinen Krieg, sein Rivale Faldar sieht dies als Chance, sich emporzuschwingen, um selbst die Macht zu erhalten. Sylah gerät zwischen die Fronten. Nach einem intriganten Attentat schlägt sie sich auf die Seite der Opfer, der Moondarks. Zusammen mit Gan, Col, dem Waffenlehrer Clas und der jungen Tochter Faldars, Neela, flieht sie aus dem Lager in die Berge.

Dort begegnet der kleine Trupp den zwölf Fremden, die gerade in ein Gefecht mit den feindlichen Stämmen des Landes verwickelt sind. Drei der Fremden sind bereits tot, als die Kavallerie von König Altanar eintrifft. Gan Moondark nimmt zwei der Fremden in seine Obhut, der Rest wird von Ola-Truppen gefangengenommen. Gans Trupp reitet weiter.

Band 2

Die Hundekrieger um Gan Moondark haben es geschafft, dem Gefecht mit den Wachen König Altanars zu entkommen, allerdings nicht ohne zwei der aus dem Kälteschlaf erwachten Amerikaner mitzunehmen: die farbige Soldatin Donnacee Tate und den Priester Jones (der offenbar keinen Vornamen benötigt). Die restlichen US-Soldaten werden von Altanar gefangengenommen und in seine Hauptstadt Ola gebracht. Der König interessiert sich sehr für ihre „Blitzwaffen“…

Der Krieger Gan wurde von seinem Vater Col, als dieser an einer Wunde starb, davon in Kenntnis gesetzt, dass ihm seine Mutter prophezeite, es sei Gan bestimmt, einst die Hundekrieger anzuführen. Man kann nur sagen: Da hat er noch einen weiten Weg vor sich. Zum Beispiel durch das Hochgebirge mitten durchs Gebiet der Erzfeinde der Hundemenschen.

Als er mit seinen Freunden, der Rosenpriesterin Sylah, den Amerikanern sowie seinen Stammensgenossen Clas und Neela, in Harbundai ankommt, sieht er sich mit einer explosiven politischen Situation und dem Hass auf die Angehörigen der Kirche Sylahs konfrontiert. Der Baron Jalail, der Gans Gruppe aufnimmt, wird vom König von Harbundai bedrängt, denn er will das Land des Barons, und dabei ist ihm jeder Verrat recht.

In einer Schlacht gegen die Truppen Altanars behält Gans neu aufgestellte Jalail-Truppe mit Hilfe moderner Kampfmethoden, die Tate beigesteuert hat, die Oberhand. Er findet heraus, dass der König von Harbundai, Altanar, das Land Baron Jalails annektieren wollte, sobald die Schlacht verloren gewesen wäre. Nun hat sich das Blatt gewendet. Und Gan hat einen Beweis für den Verrat des Königs….

Handlung von Band 3

Der Hundekrieger Gan Moondark und die Rosenpriesterin Sylah sind vor dem tyrannischen König Altanar von Ola nach Norden ins Königreich Harbundai geflohen. Im Schlepp haben sie nicht nur diverse Partner und Partnerinnen, sondern auch zwei Leute, die nicht aus ihrer eigenen Zeit stammen: die Soldatin Donnacee Tate und den ehemaligen Priester Jones. Während dieser dunkle Machenschaften mit einer neuen Sekte namens „Mondtänzer“ ausheckt, bildet Tate die Truppe Gan Moondarks aus. Ihre taktischen Instruktionen halfen im Band 2, den Truppen König Altanars am Bärenpfotenfluss eine Schlappe beizubringen.

Aber Altanar hat selbst einige der Fremden aus der Zeit vor dem atomaren Holocaust gefangengesetzt. Das heißt, sie dürfen sich zwar frei bewegen, aber Ola nicht verlassen. Der Anführer dieser „Geiseln des Königs“ ist Conway, und er hat bereits Kontakte zur Widerstandsbewegung in Ola geknüpft. Nun gelingt es ihm sogar, das Oberhaupt der Kirche in Ola, die Äbtissin, auf seine Seite zu bringen.

Obwohl sich eine der weiblichen Geiseln von König Altanar bezirzen und beschwatzen lässt, gelingt es schließlich allen, aus der Gefangenschaft zu entfliehen – allerdings nur mit knapper Not. Und wer weiß, wie sehr sich die Wut des Königs gegen Harbundai richten wird, wohin die Entflohenen nun segeln?

In Harbundai, bei Baron Jalail, gelingt es Gan mit knapper Not, einem raffinierten Hinterhalt zu entkommen, den die anderen Barone zusammen mit Altanar ausgeheckt und vorbereitet haben. Dennoch vermag Gan nicht zu verhindern, dass andere Adlige und Mondtänzer Gans Frau und die Rosenpriesterin Sylah, die Frau von Gans bestem Freund Clas, entführen und nach Ola verschleppen.

SPOILER

Gan ist niedergeschmettert, sein Befreiungsversuch scheitert knapp, und so dauert es Monate, bis er wieder frischen Mut schöpft. Währenddessen müssen die beiden Frauen etliche Qualen in Altanars Verliesen ertragen – mit Details verschont uns der Autor zum Glück.

Dann endlich bricht der Tag des Angriffs auf die Festung von Ola und der anschließenden Befreiung der Gefangenen an. Doch da Altanar lediglich vertrieben und nicht getötet wird, ist für weiteres künftiges Ungemach gesorgt.

Unterm Strich

Band 3 ist ebenso gewohnt spannend und actiongefüllt wie die Vorgängerbände. Doch neben den Kampfes- und Kriegsvorbereitungen findet der Autor auch Zeit, einige persönliche, ja sogar humorvolle Szenen einzuflechten. Dazu gehört unter anderem das junge Familienglück Gans, der schließlich de facto König von Harbundai wird.

Die Handlungen der Figuren werden inzwischen sehr gut motiviert, so dass man als Leser nicht in Verlegenheit gerät, wie bei anderen Autoren mentale Sprünge machen zu müssen, nur weil sich gewisse Figuren unlogisch zu entwickeln scheinen. Wichtige Figuren wie Sylah haben eine höhere, weitreichende Bestimmung. Jedenfalls merkt man es dem Autor an, dass er sich mit Waffen auskennt, insbesondere mit denen der Marines.

Diese Bestimmung trägt die Handlung des nächsten Romans (der leider ebenfalls dreigeteilt ist), der im Original den Titel „Wanderer“ trägt, voran. Dies charakterisiert Sylahs Unternehmen ziemlich gut. Der dritte Roman heißt „Witch“. Das macht mich gespannt auf den Ausgang der Abenteuer dieser Zeitreisenden. Der Verlag hat leider jeden Roman in drei Teile aufgedröselt, so dass der Käufer richtig gut draufzahlt.

Taschenbuch: 347 Seiten
Originaltitel: The warrior, Book III, 1990;
Aus dem US-Englischen übertragen von Andreas Helweg
ISBN-13: 978-3442247912

www.randomhouse.de

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