Donald E. McQuinn – Das Spiel des Kriegers (Moondark 2)


Der junge Alexander im Post-Holocaust-Zeitalter

„Das Spiel des Kriegers“ ist der mittlere von drei deutschen Teilen des ersten „Moondark“-Romans von Ex-US-Marine Donald McQuinn. US-Soldaten sind dem atomaren Holocaust durch Rettungskapseln in einem tiefen Bunker entgangen und erwachen in ferner Zukunft, wo sich diverse Stämme und Könige bekriegen. Können sie überleben? Wen sollen sie unterstützen?

Der Autor

Donald E. McQuinn war 20 Jahre bei den US-Marines, bevor er sich mit seine Frau im Nordwesten der USA niederließ, um Spionageromane zu schreiben. Die Fantasy-Trilogie um den Krieger Gan Moondark ist eine der besseren, was das Setting angeht, bietet aber nur wenig Anspruchsvolles, was die Story und die Charakterisierung anbelangt. Goldmann veröffentlichte insgesamt neun Bände.

1) Die Rosenpriesterin (Warrior 1)
2) Das Spiel des Kriegers (Warrior 2)
3) Die Geiseln des Königs (Warrior 3)

4) Die Mondtänzer (Wanderer 1)
5) Der dunkle Pfad (Wanderer 2)
6) Ort ohne Dunkelheit (Wanderer 3)

7) Die Verstoßene (Witch 1)
8) Hexengift (Witch 2)
9) Wolfsgesang (Witch 3)

Vorgeschichte

500 Jahre nach dem atomaren Holocaust und den Genkriegen, die den größten Teil der Weltbevölkerung vernichteten, wachen die letzten Überlebenden in einem Bunker auf. Die Welt hat sich grundlegend verändert, aber das Dutzend unterschiedlichster Charaktere muss es erst noch herausfinden – auf die harte Tour.

Alles beginnt damit, dass die junge Priesterin und Kriegsheilerin Sylah vom machthungrigen und verschlagenen König Altanar von Ola ausgesandt wird, um eine Allianz mit den Hundemenschen gegen das Land Harbundai zu schließen. Harbundai soll unterworfen werden. Der erste Hundemensch, dem Sylah begegnet, ist der junge Stammeskrieger Gan Moondark, gerade mal 17 Jahre alt. Er nimmt sie gefangen und bringt sie ins Lager, das nun, nach einem langen Frieden, recht umfangreich ist.

Sylah erkennt bei ihrem Aufenthalt allmählich, dass das Lager gespalten ist. Gans Vater Col, der Kriegshäuptling, will keinen Krieg, sein Rivale Faldar sieht dies als Chance, sich emporzuschwingen, um selbst die Macht zu erhalten. Sylah gerät zwischen die Fronten. Nach einem intriganten Attentat schlägt sie sich auf die Seite der Opfer, der Moondarks. Zusammen mit Gan, Col, dem Waffenlehrer Clas und der jungen Tochter Faldars, Neela, flieht sie aus dem Lager in die Berge.

Dort begegnet der kleine Trupp den zwölf Fremden, die gerade in ein Gefecht mit den feindlichen Stämmen des Landes verwickelt sind. Drei der Fremden sind bereits tot, als die Kavallerie von König Altanar eintrifft. Gan Moondark nimmt zwei der Fremden in seine Obhut, der Rest wird von Ola-Truppen gefangengenommen. Gans Trupp reitet weiter.

Handlung

Die Hundekrieger um Gan Moondark haben es geschafft, dem Gefecht mit den Wachen König Altanars zu entkommen, allerdings nicht ohne zwei der aus dem Kälteschlaf erwachten Amerikaner mitzunehmen: die farbige Soldatin Donnacee Tate und den Priester Jones (der offenbar keinen Vornamen benötigt). Die restlichen US-Soldaten werden von Altanar gefangengenommen und in seine Hauptstadt Ola gebracht. Der König interessiert sich sehr für ihre „Blitzwaffen“…

Der Krieger Gan wurde von seinem Vater Col, als dieser an einer Wunde starb, davon in Kenntnis gesetzt, dass ihm seine Mutter prophezeite, es sei Gan bestimmt, einst die Hundekrieger anzuführen. Man kann nur sagen: Da hat er noch einen weiten Weg vor sich. Zum Beispiel durch das Hochgebirge mitten durchs Gebiet der Erzfeinde der Hundemenschen.

Als er mit seinen Freunden, der Rosenpriesterin Sylah, den Amerikanern sowie seinen Stammensgenossen Clas und Neela, in Harbundai ankommt, sieht er sich mit einer explosiven politischen Situation und dem Hass auf die Angehörigen der Kirche Sylahs konfrontiert. Der Baron Jalail, der Gans Gruppe aufnimmt, wird vom König von Harbundai bedrängt, denn er will das Land des Barons, und dabei ist ihm jeder Verrat recht.

In einer Schlacht gegen die Truppen Altanars behält Gans neu aufgestellte Jalail-Truppe mit Hilfe moderner Kampfmethoden, die Tate beigesteuert hat, die Oberhand. Er findet heraus, dass der König von Harbundai, Altanar, das Land Baron Jalails annektieren wollte, sobald die Schlacht verloren gewesen wäre. Nun hat sich das Blatt gewendet. Und Gan hat einen Beweis für den Verrat des Königs….

Mein Eindruck

McQuinn gibt sich große Mühe, seine Geschichte von Gans Aufstieg in der Gesellschaft Jalails glaubwürdig auszustatten. Es ist schließlich quasi die Story von Alexander, den man später „den Großen“ nannte.

Die psychologische Entwicklung der Hauptfiguren – am Schluss finden immerhin zwei Trauungen statt – ist ihm ebenso wichtig wie die Auseinandersetzung zwischen den feindlichen Parteien. Für Freunde von Action-Romanen kommt dadurch die Action zwar etwas zu kurz, doch Freunde romantischer Fantasy finden hier einen unterhaltsamen Roman vor. Es ist relativ selten, daß sich ein Actionautor für Neuerungen in einer feudalen Gesellschaft interessiert und diese dann auch umzusetzen versucht.

Stellenweise mangelt es allerdings an ausreichend plausibler Motivierung der Figuren und Handlung, und der Humor kommt ein wenig zu kurz. Jedenfalls merkt man es dem Autor an, dass er sich mit Waffen auskennt – insbesondere mit denen der Marines.

In diesem Buch legt der Autor so viele mögliche Ausgangspunkte für neue Handlungsstränge an, dass sich die Entwicklung der drei Romane der Trilogie (bei Goldmann also nicht weniger als NEUN Bücher) in unabsehbare Richtungen bewegen dürfte. Aber eines scheint mir klar zu sein: Eine so tolle Zukunft, wie sie dem jungen Helden Gan verheißen wurde, muss einfach wahr werden!

Taschenbuch: 382 Seiten
Originaltitel: The Warrior, Book two, 1990;
aus dem US-Englischen übertragen von W.M. Riegel.
ISBN-13: 978-3442247905

www.randomhouse.de

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