Eva Seifert – Ein schwedischer Sommer

Worum gehts?

Die frisch verwitwete Beate möchte mir ihren beiden Schwestern eine Weltreise unternehmen, um nach dem Tod ihres Mannes wieder ihre Position im Leben zu finden. Ihr erstes Ziel soll Stockholm werden, denn dahin bittet ihr Bruder die drei Frauen. Sie alle haben seit Jahren, seit er nach Schweden auswanderte, kaum noch Kontakt zu Leonhard.

Doch nun gibt es etwas zu besprechen, denn er hat im Nachlass seiner Eltern einige schriftliche Aufzeichnungen gefunden, die Fragen aufwerfen. Er weiß nicht, wer diese Maria, die Verfasserin dieses Tagebuchs ist und was ihre Geschichte mit den Geschwistern zu tun haben soll. Von seinen Schwestern erhofft er sich die Hilfe, die nötig ist, um Klarheit in diese Sache zu bekommen. Und die Schwestern ahnen noch nicht, dass dieser Sommer einiges verändern wird.

Inhalt

Beate hat ihren Ehemann Frederik gerade erst an einer koronalen Herzerkrankung verloren. Neben der Trauer mischt sich auch Wut und Ohnmacht darüber, dass er so wenig auf sich geachtet hat und dadurch seine Frau und die beiden Kinder nun derart zurücklässt.

Beate ist die Mittlere eines Schwesterntrios. Alle drei Frauen sind grundverschieden und es gibt eigentlich immer genügend Diskussionspotential, doch wenn es drauf ankommt, halten sie zusammen. Deswegen beschließen sie auch gemeinsam eine Weltreise zu unternehmen. Jede von ihnen schreibt ihre zwei liebsten Reiseziele auf und daraus soll sich dann die Reiseroute ergeben. Als alles so weit steht und die Reise immer näher rückt nimmt ihr gemeinsamer Bruder Leo unerwartet Kontakt zu ihnen auf. Er bittet sie um einen Besuch in sein Anwesen, da er im Nachlass der Eltern ein Tagebuch gefunden hat, das zahlreiche Rätsel aufwirft.

Als die drei Frauen in Djursholm ankommen ist die Stimmung zunächst verhalten. Der Kontakt zu Leo ist in den letzten Jahren nahezu auf null reduziert gewesen und es gibt immer noch einige Dinge aus der Vergangenheit die dazu führen, dass das Verhältnis zwischen den Geschwistern nicht das Beste ist. Doch Raufereien sollen nicht der Grund für den Besuch sein, deswegen reißen sich alle bemüht zusammen und arrangieren sich mit der Situation erstaunlich gut.

Gemeinsam machen sie sich an die Aufzeichnungen aus der Vergangenheit und dröseln Stück für Stück die wirren Zusammenhänge auf. Dabei rücken sie unweigerlich ein großes Stück zusammen und alle vier genießen das neue Gefühl des Familienzusammenhalts. Ebenfalls kommt das ein oder andere unerwartete, einschneidende Geheimnis zutage und fordert starke Nerven.

Mein Eindruck

Auf dem Buchcover sieht man passend zum Titel eine idyllische Seelandschaft mit einem Schwedenhäuschen unter blauem Himmel. Es strahlt eigentlich genau das aus, was man erwartet in dem Buch vorzufinden, ein typischer Frauenroman.
Die Kapitel werden im Wechsel aus der Sicht der Protagonisten erzählt. Außerdem finden Zeitwechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit satt. Anfangs fand ich nicht so leicht in das Buch und für meinen Geschmack blieben die Charaktere recht oberflächlich. Doch das Ganze änderte sich mit der ersten Reise in die Vergangenheit schlagartig. Von da an hat die Geschichte deutlich an Spannung gewonnen und wurde umso tiefgründiger.

Es gibt zahlreiche Frauenromane dieser Art auf der Welt, doch „Ein schwedischer Sommer“ hat viel mehr zu bieten. Denn es handelt sich nicht nur um seichtes Rumgeplänkel, von dem man zu Beginn des Buchs schon weiß wie das Ende aussehen wird. Die Autorin des Buches hält die ein oder andere unerwartete Überraschung bereit, die diesen Titel eben nicht nur zu einer ganz gewöhnlichen Sommerlektüre machen.

Über die Autorin

Eva Seifert ist in Bremen geboren und aufgewachsen. Schon als Kind hat sie gern gelesen und geschrieben. Nach einem Studium der Kulturwissenschaft, Germanistik und Geschichte, das sie mit einer Magisterarbeit über den schwedischen Film abschloss, arbeitete sie als Lektorin in München und bekam dort all die Bücher zu lesen, die sie selbst gerne schreiben wollte. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in einer Kleinstadt bei Braunschweig, wo sie als freie Lektorin arbeitet und endlich auch schreibt. »Ein schwedischer Sommer« ist ihr erster Roman. (Verlagsinfo)

Fazit

Nach anfänglichen Zweifeln kann ich nun ganz klar sagen, dass es sich am Ende doch um einen durchweg gelungenen und schönen Debütroman handelt. Ich habe die „schwedische Atmosphäre“ in diesem Buch sehr geliebt. Ich bin gespannt, was noch alles so in der Feder von Eva Seifert steckt.

Taschenbuch: 480 Seiten
ISBN: 3734106435

www.randomhouse.de/Blanvalet/Verlag
www.evaseifert.net

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