Anna wohnt mit ihrer Mutter in einem gemütlichen Haus am Rande des Waldes. Es ist Herbst und die Blätter rascheln unter ihren Füßen, als sie in einem roten Kleid und mit Kastanienkörbchen in „ihren“ Wald hinauszieht. Entfernt erinnert sie an das Rotkäppchen, das zur Großmutter möchte.

Nun gibt es zwar im Wald der kleinen Hexe keinen Wolf, doch dafür drei böse Jungen, die einen hilflosen Angler ärgern. Das kann Anna nicht mitansehen und spricht einen Zauber aus, der den Anführer der Jungen wie einen Frosch quaken lässt, worauf schließlich alle davonlaufen.

Der angelnde Junge hat nun seine Ruhe, aber Anna plagt das schlechte Gewissen. Offensichtlich darf niemand davon erfahren, dass sie zaubern kann. Sonst müssen sie und ihre Mutter schon wieder umziehen. Man kann nur vermuten, warum. In dem Kinderbuch des belgischen Autors Jean-Luc Engelbert sind Hexen entgegen dem aktuellen Trend nicht cool und mitten unter uns, sondern halten sich immer noch versteckt. Wie toll, dass Anna schließlich herausfindet, dass ihre Mutter sich hinter sie gestellt hat und es nicht sie selbst sind, die wegziehen werden!

„Anna, die kleine Hexe“ ist eine bezaubernde, schön gezeichnete Geschichte mit herbstlichen Tönen, die sich jedoch einer zeitlichen Einordnung ins gestern oder heute entzieht. Engelbert macht nur wenige Worte und erklärt nicht alles, aber Kinder verstehen auch so die Einsamkeit, unter der Anna leidet, und ihre Freude darüber, einen Freund gefunden zu haben. Die wie Frösche quakende Familie der bösen Jungen ruft bei kleinen Zuhörern oder Erstlesern erlösendes Lachen hervor und macht „Anna, die kleine Hexe“ einfach quaktastisch!

Der Verlag empfiehlt das Buch einer Altersgruppe von 3 bis 6 Jahren. Aber auch ältere Kinder haben Spaß daran und nehmen es als Sprechanlass für Themen wie Mobbing, Freundschaft, Zauberei und Zusammenhalt in der Familie.

Gebundene Ausgabe: 40 Seiten
ISBN-13: 978-3711740274
Picus Verlag

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