Aus Ansätzen heraus, die bereits seit mehr als 100 Jahren den Weg in die Moderne gefunden haben, entwickelt sich derzeit ein reges Interesse an Forschungsarbeiten und Erfindungen, die sich mit dem Bereich der so genannten „Freien Energie“ befassen. Diese Erkenntnisse wurden bisweilen immer wieder vergessen, unterdrückt, ignoriert und in den wissenschaftlichen ‚Untergrund‘ abgedrängt, was auf verschiedenste Motivationen zurück geführt werden kann. Bereits der Begriff einer ‚freien‘ Energie lässt den konventionell geschulten Physiker zusammenzucken, da gemäß dem beliebten und gern zitierten Energieerhaltungssatz nichts ‚frei‘, also ‚umsonst‘ daherkommt, sondern immer so in Erscheinung treten muss, dass sich an der Gesamtsumme der Energien im System nichts ändert. Nun ist dieser Begriff allerdings irreführend, da nicht wirklich behauptet wird, man sei auf der Suche nach einer Energiequelle, die aus dem Nichts grenzenlose Energien verfügbar macht. Es handelt sich lediglich um eine gedankliche Erweiterung der Überlegungen zur Energieerhaltung, die wie so viele Theorien und Axiome ganz einfach einer Revision bedürfen, da unsere Erkenntnisse vom Aufbau der Welt beständig anwachsen und bestehende Theoriegebäude eben gelegentlich angepasst werden müssen. Dabei ist der Gedanke einer ‚Energie aus dem Nichts‘ bei genauerer Betrachtung in seiner Wortwahl gar nicht so abwegig, denn der wesentliche Ansatz einer Neuen Wissenschaft geht von bislang unzureichend verstandenen Eigenschaften des Vakuums aus, wobei aus der etablierten Wissenschaft heraus eine Anknüpfung durch die Quantenmechanik über so genannte Vakuumquantenfluktuationen und Eigenschaften der Nullpunkt- oder Raumenergie erfolgen kann.
Doch so sehr ins wissenschaftliche Detail geht Jeane Manning in ihrem Buch „Freie Energie – Die Revolution des 21. Jahrhunderts“ gar nicht – wer sich von zu viel physikalischer oder mathematischer Detailfreude abschrecken lässt, darf also beruhigt weiter lesen. Ihr Schreibstil ist überdies sehr gut verständlich und unkompliziert; das vorliegende Buch dient ohnehin vor allem der Problembeschreibung und einer informativen Einführung in die Ideenwelt der Freien Energie. Manning studierte zwar Soziologie, arbeitet aber auf verschiedensten Gebieten als Reporterin, Redakteurin und Buchautorin, insbesondere ist sie seit über 20 Jahren im Informations- und Aufklärungsbereich zu Technologien der Freien Energie tätig. Bekannt wurde sie unter andrem durch ihr Buch „Löcher im Himmel“ über das H.A.A.R.P.-Projekt in Alaska, das sie gemeinsam mit Nick Begich verfasste.
Mannings Ausführungen geht ein recht umfangreiches Vorwort von Dr. Brian O’Leary voraus, seines Zeichens Physiker und ehemaliger Astronaut sowie Spezialberater für Energiefragen im Innenausschuss des amerikanischen Repräsentantenhauses. Einleitungen wie diese sind immer hilfreich, um vorab deutlich zu machen, dass nicht nur übereifrige Enthusiasten scheinbar weltfremde Ziele anstreben, sondern dass auch Akademiker sich ernsthaft mit diesen Möglichkeiten auseinandersetzen – und von Titeln und den Namen bekannter Größen wimmelt es im Bereich der alternativen Energieforschung nur so. In „Freie Energie“ begegnet dem Leser eine Vielzahl dieser Zeitgenossen, und eine Beschreibung ihrer Arbeit im Forschungs- und Entwicklungsbereich macht den Hauptteil des Buches aus. Zuvor jedoch macht Mannings im Anschluss an die Worte O’Learys deutlich, wo Schwierigkeiten im Umgang mit dem Begriff der Energie liegen, dass Freie Energie nichts mit einem Perpetuum Mobile zu tun hat und vor allem, warum es höchst dringend geworden ist, über den akademischen Tellerrand hinauszublicken und scheinbar gewagte Alternativen zu erwägen, um Energiequellen zu finden, die unseren wachsenden Bedarf decken und vor allem die Erde nicht weiter belasten. Eine Vielzahl solcher Ideen wird dann wie schon erwähnt vorgestellt, beginnend mit der Arbeit von Nikola Tesla bis hin zur neueren Entwicklung in diesem Bereich. Die Vakuum- oder Raumenergie spielt vor allem zu Beginn eine wesentliche Rolle, aber Jeanne Manning stellt auch andere Forschungsbereiche der so genannten „Neuen Energie“ vor, wie dem unten stehenden Inhaltsverzeichnis zu entnehmen ist.
Der Schlussteil befasst sich mit gesellschaftlichen und akademischen Problemzonen im Bereich der Neuen Energie und macht eine Zahl von Lösungsvorschlägen, erfreulicherweise durchaus mit Verständnis für die Argumente und Bedenken der ‚Gegenseite‘.
„Freie Energie – Die Revolution des 21. Jahrhunderts“ liest sich spannend wie ein Wissenschaftskrimi und hat so manch erstaunliche Information zu bieten; faszinierend und flüssig zu lesen und mit einem Minimalvorwissen für physikalische Zusammenhänge zu verstehen. Wichtige Begriffe werden außerdem im Glossar knapp erläutert. Es ist somit in der Art der Darstellung und vom inhaltlichen Konzept her wunderbar als Einstiegslektüre in dieses brisante und hochaktuelle Forschungsthema geeignet. Manning bietet im Anhang zur weiterführenden Information eine Vielzahl von Buchvorschlägen und Adressen, die sich mit dem Themenbereich auseinandersetzen. Interessierte Laien und auch Neueinsteiger in dieses Genre, das es dank des Engagements einer wachsenden Zahl von Unterstützern und Forschern endlich aus dem Randbereich zwischen Wissenschaft und Science-Fiction heraus geschafft hat, sollten hier auf jeden Fall einen neugierigen Blick hinter die Kulissen werfen, wo neue Energieforscher eine verheißungsvollere Zukunft für den von uns geschundenen Planeten Erde entwerfen.
Grobes Inhaltsverzeichnis:
• Vorwort von Dr. Brian O’Leary
• Vorwort der Autorin
• Quantensprung
Teil I: Revolutionäre von damals
• Nikola Tesla: der Vater der Freien Energie
• Andere Energieforscher im Einklang mit der Natur
Teil II: Raumenergie und die neue Physik
• Eine neue Physik für eine neue Energiequelle
• Solid-State-Energiegeräte und ihre Erfinder
• Floyd Sweet: Pionier des Solid-State-Magneten
• Energie-Erfindungen mit rotierenden Magneten
Teil III: Aufstrebende Neue-Energie-Technologien
• Kalte Fusion: die bessere Kerntechnologie
• Volle Kraft voraus mit Wasserstoff
• Neue Wege zur Umwandlung von Abwärme in Elektrizität
• Eine alte Technik mit neuem Dreh: umweltfreundliche Wasserkraft
• Mauerentfeuchtung ohne Strom
• Die Welt der Energiemöglichkeiten
Teil IV: Die Energierevolution – Chancen und Hindernisse
• Die Schikanierung der Neue-Energie-Erfinder
• Die Gesellschaft und eine Neue-Energie-Wirtschaft
• Die Macht liegt in unserer Hand
Anhang
• Quellenverzeichnis & Quellennachweise
• Glossar
• Bücher zur Neuen Energie
• Internationale Adressen zur Neuen Energie
• Register
[Hier]http://www.omega-verlag.de/pdf/fek12.pdf gibt es das Kapitel 12 vollständig als Leseprobe im pdf-Format.