Richard Mackenrodt – Die kleine Insel am Ende der Welt

Die Handlung:

Eine Sommerhochzeit auf einer bezaubernden sizilianischen Insel steht bevor. Lisa begibt sich auf die Reise dorthin, denn die Braut ist ihre allerbeste Freundin. Ja, das könnte schön werden. Richtig schön sogar, ein rauschendes Fest der Liebe unter mediterranem Himmel, beseelt von überschäumender sizilianischer Lebensart… Wenn es da nicht etwas gäbe, das Lisa schon seit einer ganzen Weile mit sich herum schleppt. Etwas, das in ihr gärt. Das sie quält. Eine höchst unschöne Wahrheit, die sie endlich loswerden will. Loswerden muss. Aber kann sie das denn wirklich tun? Darf sie das? Hat sie das Recht dazu? Lisa ringt mit sich wie nie zuvor in ihrem Leben. Und noch ahnt sie nicht, dass die Ereignisse sich bald überschlagen werden. Dass Dinge geschehen werden, die ihre schlimmsten Fantasien noch bei weitem übertrumpfen. ( Verlagsinfo)

Mein Einruck:

Mein Name ist Black – Nero Black. So ähnlich beginnt Richard Mackenrodt seinen Roman und macht den Leser nach und nach mit seinen zugegebenermaßen reichlich schrägen Protagonisten bekannt. Ein nerdiger Entwickler von Konsolen – und PC-Spielen, der komplett zurückgezogen lebt und sich ausschließlich in schwarz kleidet. Eine sympathische Messebauerin, die zwar mit beiden Beinen im Leben steht, deren Geist jedoch ständig kleine Streiche spielt, indem er in äußerst fantasievolle Tagträume abzuschweifen droht. Ein verschuldeter und gescheiterter Schauspieler, der sich eine Finanzspritze erhofft und deshalb einen besonderen Auftrag annimmt.

Und nicht zuletzt jemand, der spontan die Gelegenheit ergreift, eine alte Rechnung zu begleichen. Zugleich beginnt eine turbulente Reise von München auf die Insel Linosa im Mittelmeer. Dorthin nämlich ist die Messebauerin Lisa eingeladen, um die Hochzeit ihrer besten Freundin und Geschäftspartnerin Chiara zu erleben. Unterdessen sind in deren italienischem Heimatort die Hochzeitsvorkehrungen bereits in vollem Gange und die ganze Familie, inklusive dem zukünftigen Gatten Lukas komplett darin eingespannt. Was Chiara jedoch bis dato nicht ahnt: Lisa hat ein dunkles Geheimnis im Gepäck, welches ihr bereits auf der Reise Kopfschmerzen bereitet.

Zum Glück lernt sie im Flieger Torsten kennen: der attraktive Schulfreund des Bräutigams hat rein zufällig das gleiche Reiseziel und lenkt Lisa ein wenig von ihrer Sorge ab. Als sie mit großer Verspätung endlich in Palermo auf Sizilien landen, ist allerdings der Bus in den Süden bereits ohne sie abgefahren. Lisa und Torsten lernen den merkwürdigen Phillip kennen, der ebenfalls auf dem Weg nach Linosa ist.Gemeinsam beginnen sie in einem klapprigen Gefährt eine abenteuerlich-chaotische Tour über schlaglochreiche Inselstraßen. Wie so oft weiß der Leser mehr – denn die drei sind nicht die Einzigen, die auf dem Weg zur Insel sind… Als sie dann aber noch die letzte Fähre verpassen, scheint die Teilnahme an der großen Hochzeitsfeier gelaufen und nicht nur Lisa droht zu verzweifeln.

Der Autor:

Richard Mackenrodt lebt als freier Schriftsteller in München. Er ist Drehbuchautor von u. a.bekannten deutschen Vorabendserien und hat mit „Azahru – Wer den Weg verliert“ und „Mein Leben davor“ bereits zwei sehr unterschiedliche Romane bei Edition Takuba veröffentlicht.

Mein Fazit:

Angefangen bei den durchweg hinreißend komischen Charakteren dieses Romans über detailreiche Schilderungen von vergnüglich-verrückten Kleinigkeiten, die sich durch die Handlung ziehen (Ich sag nur Kaugummi!) bis hin zu einer ganzen Palette an amüsanten Klischees, mit denen Mackenrodt hier aufräumt – ich muss zugeben, dass ich selten Witzigeres gelesen habe! Die Bandbreite reicht von bitterbösem bis ganz trockenem Humor und nicht selten habe ich Tränen gelacht. Allein die plötzlich auftretenden Tagträume von Lisa, jeweils dargestellt in sich abhebender Schriftart – und Größe, sind so lebendig bildreich, die Vorstellung einfach nur köstlich! So manches Vorurteil wird durch den Autor grandios eingebaut und auf unglaublich sympathische Weise aufs Korn genommen.

Der Schauplatz – die nur 5km² große Insel Linosa im Mittelmeer, bietet eine malerische Kulisse und passt perfekt zur sommerlichen Komödie.

So ist „Die kleine Insel am Ende der Welt“ ein schräger und witziger Roadmovie, der seinesgleichen sucht! Schade, dass die Urlaubszeit schon fast vorbei ist – denn dieses Buch würde ich gerne als absolut unterhaltsame Lektüre für die Gartenliege oder den Strandkorb empfehlen! Bitte mehr davon!

Gebundene Ausgabe: 272 Seiten
ISBN-13: 978-3981666717

www.editiontakuba.de

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