Bester, Alfred – Demolition

_Katz-und-Maus-Spiel mit dem Mörder_

Alfred Bester, geboren am 18.12.1913, studierte Natur- und Geisteswissenschaften. Als er 1939 mit seiner Erzählung „The Broken Axiom“ ein Preisausschreiben der Zeitschrift „Thrilling Wonder Stories“ gewann, wurde er freier Schriftsteller. Sein Werk ist schmal, aber sehr gewichtig und einflussreich. Für seinen ersten Roman, „Demolition“, erhielt er 1953 den ersten |HUGO Award| überhaupt. Mit „Tiger! Tiger!“ („The Stars my Destination“, 1956) gelang ihm ein zweiter großartiger Erfolg. Schilderte Bester in „Demolition“ eine halbtelepathische zukünftige Gesellschaft, so bringt hier die Fähigkeit zur Teleportation den Helden dazu, das bestehende Universum in eine Krise zu stürzen. Die beiden Romane gehören zu den besten in der SF überhaupt.

_Handlung_

In einer Gesellschaft des 24. Jahrhunderts, die zu einem beträchtlichen Teil aus Telepathen besteht, sind Verbrechen, besonders Morde, selten, zumal die Polizei über die besten ESP-Talente verfügt, die jede verbrecherische Absicht rechtzeitig erkennen und die Tat verhindern.

Doch Ben Reich, ein Mensch ohne außersinnliche Begabungen, willensstark, skrupellos und zielstrebig, schafft es trotzdem, einen Mord von langer Hand zu planen und eiskalt durchzuführen. Das Opfer, Craye D’Courtney, ist sein Konkurrent. Wie sich herausstellt, auch sein Vater.

Lincoln Powell, ein erstklassiger ESPer im Polizeidienst, setzt sich auf Reichs Fährte. Obwohl die Tat klar ist, so bleiben ihm doch das Wie und das Warum verborgen. Wie konnte der Vorsatz den Überwachern verborgen geblieben sein? Wie schützt Reich auch nach der Tat seine Gedanken? Und warum brachte Reich seinen eigenen Vater um? Powell muss Reich seiner Bestimmung zuführen, der Strafe, die auf Mord steht: der Demolition. Sie besteht in der allmählichen Auslöschung von Erinnerungen und antisozialen Aggressionen. Es entspinnt sich ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel quer durch das Sonnensystem.

_Fazit_

„Demolition“ ist einer der besten SF-Krimis, spannend bis zur letzten Seite, kühn in der Konzeption, rasant im Tempo. Zudem gehört die hier geschilderte Telepathengesellschaft zu den detailliertesten und durchdachtesten des Genres. Erstaunlich ist zudem, dass die Spannung nicht von künstlich erzeugter Action, sondern von der Frage herrührt, wie Reich die ungeuerliche Tat gelang und wie er sich der Demolition entzieht. Ohne Zweifel ein Meisterwerk.

|Originaltitel: The demolished man, 1951/53
Aus dem US-Englischen übertragen von Horst Pukallus|