Briggs, Patricia – Siegel der Nacht (Mercy Thompson 06)

_|Mercy Thompson|-Serie:_

Band 1: [„Ruf des Mondes“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4490
Band 2: [„Bann des Blutes“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5091
Band 3: Spur der Nacht
Band 4: [„Zeit der Jäger“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6250
Band 5: [„Zeichen des Silbers“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6976
Band 6: _Siegel der Nacht_

„Siegel der Nacht“ ist der sechste Band von Patricia Briggs‘ „Mercy Thompson“-Serie und beginnt mit einer echten Veränderung für die Hauptfigur. Mercy, eine Automechanikerin und gleichzeitig Walkerin, also eine Person, die sich in ein Tier verwandeln kann, heiratet ihren Nachbarn Adam. Der ist der Alpha des ortsansässigen Werwolfrudels. Gemeinsam haben die beiden Gestaltwandler schon eine Menge Ärger und Abenteuer erlebt.

_In ihren Flitterwochen_ soll sich das nicht ändern. In einem luxuriösen Wohnmobil fahren die beiden an das Ufer des Columbia Rivers, wo sie die Natur und sich selbst genießen. Doch die Probleme lassen nicht lange auf sich warten. Eines Abends finden die beiden bei der Jagd ein Boot mit einem verletzten Mann auf dem Fluss. Sein einer Fuß fehlt. Es sieht so aus, als ob er abgebissen wurde, nur von wem? Der Columbia River ist nicht dafür bekannt, Ungeheuer zu beherbergen.

Oder etwa doch? Neuerdings scheint ein Flussteufel darin zu wohnen, ein magisches Monster, das nur schwer zu besiegen ist. Nun liegt es an Mercy und Adam, das Monster zu erlegen und den Fluss, auf dem in letzter Zeit eine Menge Menschen verschwunden sind, wieder sicher zu machen. Hilfe bekommen die beiden von den ortsansässigen Indianern sowie von Kojote, der indianischen Gottheit der Kojoten. Er erscheint Mercy und gibt ihr Tipps, wie sie den Flussteufel besiegen soll. Doch das ist nicht das Einzige, was er ihr erzählt. Auch zu ihrer Herkunft hat er einiges zu sagen …

_Mit „Siegel der Nacht“_ hat Patricia Briggs das bislang beste „Mercy Thompson“-Buch geschrieben. Sowohl Hintergrund der Geschichte als auch Handlung sind sehr gelungen. Hinzu kommt, dass man als Leser einige Neuigkeiten über Hauptperson Mercy erfährt. Die Automechanikerin, die sich in einen Kojoten verwandeln kann, ist so oder so eine sympathische Protagonistin. Humorvoll, aber nie albern, nie überkandidelt, erzählt sie aus der ersten Person von ihrem Leben, in dem es immer rund geht. In „Siegel der Nacht“ geht es aber häufig ausschließlich um sie. Geheimnisse aus ihrer Vergangenheit werden gelüftet, was in den Vorgängerbänden so in dieser Form noch nicht passiert ist. Dabei stehen vor allem ihre indianischen Gene im Vordergrund, die sie von ihrem Vater hat, den sie aber nie kennengelernt hat, da er bei einem Autounfall gestorben ist.

Indianisch ist auch der Hintergrund der Geschichte. Die Flitterwochen nahe des Columbia River führen dazu, dass Mercy und Adam mit indianischer Kultur in Kontakt kommen und sich schließlich intensiv damit befassen müssen, als es gegen den Flussteufel geht. Gut recherchiert und ansprechend geschrieben vermittelt Briggs ihren Lesern interessantes Wissen über die verschiedenen Stämme. Dabei macht sie aber nie den Fehler, zu ausufernd zu werden. Im Gegenteil hält sie ihre Beschreibungen knackig kurz, so dass keine Spannung durch Längen in der Geschichte verloren geht.

Die Handlung ist fesselnd und hat einen gewissen Gruselfaktor. Dass sie dieses Mal nicht an Mercys Wohnort spielt, tut der Geschichte gut. Es gibt Neues zu entdecken, neue Personen kennenzulernen. Es ist dabei sehr erholsam, dass die Autorin die Anzahl neuer Personen überschaubar hält. Die eigentliche Geschichte ist sauber und geradlinig konstruiert. Briggs konzentriert sich hauptsächlich auf diesen einzelnen Handlungsstrang und verwirrt den Leser nicht durch Nebenschauplätze. Im Mittelpunkt steht das Töten des Flussteufels, das mit entsprechender Spannung verbunden ist.

Geschrieben ist die Geschichte, wie gehabt, in einem unaufgeregten, beinahe sachlichen Tonfall, der Mercys Naturell entspricht. Erzählt wird aus der Ich-Perspektive von Mercy, die dem Leser auch Einblicke in ihre Gefühlswelt gewährt. Da sie mittlerweile mit Adam verheiratet ist, sind diese häufig romantischer Natur. Die Autorin verzichtet aber auf frauenromanähnliche Passagen und beschreibt diese Stellen stattdessen sehr erwachsen und so, dass sie zu der sowieso sehr nüchternen Mercy passen.

_“Siegel der Nacht“ ist_, wie bereits gesagt, der wohl beste „Mercy Thompson“-Roman bislang – dank des interessanten Hintergrunds, neuer Informationen zur Hauptperson und der spannenden Handlung.

|Taschenbuch, 398 Seiten
Originaltitel: River Marked
Deutsch von Vanessa Lamatsch
ISBN-13: 978-3453528314|
[www.heyne.de]http://www.heyne.de
[www.patriciabriggs.com]http://www.patriciabriggs.com

_Weitere Bücher von Patricia Briggs bei |buchwurm.info|:_
[„Drachenzauber“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=3933
[„Rabenzauber“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4943
[„Schatten des Wolfes“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5926
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