Buchna, Hendrik – Die Dr3i – Das Haus der 1.000 Rätsel (Folge 5)

_Besetzung_

Erzähler – Thomas Fritsch
Jupiter Jones – Oliver Rohrbeck
Peter Crenshaw – Jens Wawrczeck
Bob Andrews – Andreas Fröhlich
Jack Doolan – Eckart Dux
Harold – Gernot Endemann
Miss Lana – Sabine Schmidt-Kirchner
Mademoiselle Nadine – Jennie Appel
Toby Grissom – Lothar Grützner
Frank Mortimer – Karl-Friedrich Gerster

_Story_

Der alternde Filmstar Jack Doolan verbringt einige Nächte in einem mysteriösen Hotel und erhält dort tagtäglich neue seltsame Pakete von einem bislang unbekannten Bewohner. Peter, Bob und Jupiter werden auf den kuriosen Fall eingesetzt und sollen nun herausfinden, was sich hinter merkwürdigen Gegenständen wie einem Gürtel, einer Karte und einer Klaviertaste tatsächlich verbirgt. Als Scheinenkel des Filmstars buchen sie ein Zimmer im gleichen Hotel und begeben sich alsbald auf Spurensuche. Bei der Forschung nach neuen Hinweisen gelingt es ihnen jedoch kaum, Fortschritte zu erzielen. Immer wieder gibt ihnen der mysteriöse Unbekannte, der sich hinter all diesen Vorfällen verbirgt, neue Rätsel auf und bringt die Köpfe des Detektivtrios gleich mehrfach zum Rauchen. Als es den dreien schließlich doch gelingt, aus dem Wust an Filmzitaten und versteckten Hinweisen Informationen zu beziehen, wähnen sie sich bereits auf der richtigen Spur. Als sie aber schließlich im Kellergewölbe des Hotels eintreffen, wird ihnen erst bewusst, dass die ‚Royal Mountain Residence‘ wahrhaftig ein Hotel der 1.000 Rätsel ist …

_Meine Meinung_

Der neueste Fall des berüchtigten Detektivgespanns aus Rocky Beach beschäftigt sich einmal mehr mit Kuriositäten aus der Filmbranche. In diesem speziellen Fall sind jedoch kaum Hintergründe bekannt, so dass das Trio erst einmal blind ermittelt, ohne überhaupt zu wissen, wonach es sucht. Aus einer Vielzahl ungewöhnlicher Begebenheiten und Geschehnisse müssen sie dabei filtern, welche Ursache hinter den Paketsendungen an Mr. Doolan steckt und welche Rolle sie in diesem abgedrehten Spiel übernehmen sollen. Als ihnen schließlich klar wird, dass sich jemand einen seltsamen Scherz erlaubt hat und einen sichtlichen Spaß daran entwickelt, die jungen Männer auf falsche Fährten und in die Irre zu führen, steigt der detektivische Ehrgeiz in Jupiter, Peter und Bob. Mit aller Macht versuchen sie, die Rätsel, die ihnen der Fremde stellt, zu lösen und ihre Reputation als Ermittler einmal mehr unter Beweis zu stellen. Ausgerechnet ihr Wissen über historische Momente des Kriminalfilms soll ihnen schließlich dabei helfen, erste Erfolge zu erzielen.

Die bereits fünfte Episode unter dem neuen und immer noch gewöhnungsbedürftigen Banner „Die Dr3i“ ist leider kein besonders spannendes, dennoch aber ein recht unterhaltsames Hörspiel. Als Zuhörer wird man von Beginn an vor eine Reihe von Tatsachen gestellt, die von den drei Protagonisten dazu genutzt werden, sämtliche Filmklassiker zu zitieren oder in minimalen Inhaltsangaben und Szenenbeschreibungen darauf hinzuweisen, dass ihnen der jeweilige Streifen geläufig ist. Da es sich hierbei jedoch nicht um besserwisserische Kommentare und ebenso wenig um Profilierungen jedweder Art handelt, hat das Ganze einen eher informativen, manchmal auch humorvollen Inhalt, weil die Detektive bestimmte Ereignisse ihres aktuellen Falles mit legendären Momenten der Filmgeschichte in Verbindung bringen und dabei teils ziemlich humorvolle Kombinationen erstellen. Leider jedoch können diese positiven Eindrücke nicht auf den Spannungsaufbau der Handlung übertragen werden. Der nämlich leidet schon ein wenig darunter, dass scheinbar kein ernsthafter Auslöser hinter den Ermittlungen steckt, was wiederum dazu führt, dass Jupiter und Co. hier eher hobbytechnisch, nicht jedoch als erfahrene Detektive auftreten.

Der gesamte Rahmen der Geschichte ist arg locker gestaltet, beginnend bei der geselligen Stimmung im cineastischen Umfeld der drei Detektive bis hin zu den ebenfalls nur sporadisch ambitionierten Ermittlungen der Jungs aus Rocky Beach. Die Story erreicht infolge dessen auch zu keiner Zeit das sphärische Level der alten Hörspiele, weil es eher nur nebensächlich unter der Rubrik Kriminalerzählung firmiert. Aber wie bereits angedeutet, der Unterhaltungswert von „Das Haus der 1.000 Rätsel“ ist alleine schon wegen der vielen Querverweise auf das in dieser Reihe gerne zitierte Hollywood nicht zu unterschätzen und macht das Hörspiel letztendlich mit leichten Einschränkungen dennoch zu einer lohnenswerten Investition. Man muss halt nur in Kauf nehmen, dass die Story hinsichtlich Ideen und Spannung das eingangs angedeutete Potenzial im Verlauf des Plots ein wenig einbüßt und nicht in erster Linie gefällt, weil die Detektivarbeit hier eventuell herausragend dargestellt wäre. „Das Haus der 1.000 Rätsel“ hat andere Qualitäten, die mir persönlich zwar nicht ganz so lieb sind wie die brisanteren Fälle der Spürnasen, aber selbst in dieser Reihe ihre Berechtigung besitzen. Besserer Durchschnitt eben, aber als solcher auch keine wirkliche Enttäuschung.

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