Chrono, Nanae – Peace Maker Kurogane 02

Die Geschichte von Tetsunosuke, dem Burschen der Shinsengumi-Spezialeinheit, geht im zweiten Band von „Peace Maker Kurogane“ weiter und gewinnt in diesem merklich an Erzähltempo. Nachdem [Buch 1 1888 der Nachfolgereihe zu „Peace Maker“ noch sehr komplex aufgebaut war und sich hauptsächlich mit der Einführung der verschiedenen Charaktere auseinandersetzte, wird Autorin Nanae Chrono hier schon konkreter und widmet sich hauptsächlich einem Teil des Handlungsstrangs – nämlich der Geschichte des besonnenen Vize-Kommandeurs der Shinsengumi, Keisuke Yamanami.

_Story_

Im Lager der Shinsengumi herrscht Aufruhr; neue Mitglieder sind der Samurai-Schutztruppe beigetreten, und nicht jeder ist frei von Skepsis, als die frischen Leute sich vorstellen. Ganz besonders diejenige Person, die sich unter dem Namen Kashitaro Ito vorstellt, ist Teilen der Truppe nicht ganz geheuer.

Währenddessen erinnert sich Yamanami an seine finstere Vergangenheit und beschließt, endlich „raus“ zu kommen, sich von der Dienerschaft bei der Shinsengumi zu befreien und ein normales, friedliches Leben zu führen – nach Möglichkeit mit seiner heimlichen Liebe, der jungen Akesato. Doch natürlich kann der Vize-Kommandeur sich nicht so einfach aus dem Staub machen. Sofort nach seinem Verschwinden lässt die Shinsengumi nach ihm suchen und legt für den Deserteur auch den Seppuku als Strafe fest, einen rituellen Selbstmord, bei dem sich das Opfer selber die Bauchhöhle öffnen muss. Yamanami ist sich der Tatsache bewusst, dass er so oder so sterben muss – entweder wegen seiner Vergangenheit oder aber wegen seiner Flucht. Als er schließlich aufgespürt wird, stellt er sich seinem Schicksal …

Nanae Chrono weicht in diesem Band ein wenig von der eigentlichen Hauptfigur des Tetsunosuke ab und konzentriert sich hauptsächlich auf die Entwicklungen in der Schutztruppe der Shinsengumi, was dem Leser aber auch dabei hilft, sich noch mehr mit den einzelnen bedeutsamen Figuren innerhalb der Shinsengumi vertraut zu machen – genau das war ja beim ersten Band noch deutlich erschwert worden. Natürlich lässt sie aber die Nebenschauplätze (so zum Beispiel die Intrige von Suzu) nicht außer Acht, schneidet sie allerdings nur kurz an, um sich später ganz und gar auf das Leben des Vize-Kommandeurs Yamanami und dessen merkwürdige Vergangenheit zu beschränken. Das alleine reicht aber schon, um die Geschichte enorm weit nach vorne zu bringen, schließlich steht die Zeit an anderen Orten nicht still. So schwenkt Chrono zwischendurch auch ins Lager der Shinsengumi zurück, wirft zwischendurch auch mal einen Blick auf Tetsu und erörtert auch ständig die Zusammenhänge im Bezug auf Yamanami.

So hat der Wandel hinsichtlich der Entwicklung des Vize-Kommandeurs auch weit reichenden Einfluss auf das übrige Geschehen, jedoch kann man sich dessen Tragweite erst mit dem Folgeband bewusst machen, weil mit dem Tod von Yamanami Buch numero zwo abrupt endet. Allerdings hat man bis dahin wieder so viele Denkanstöße sammeln können, um sich selber die verschiedensten Visionen über den fortschreitenden Plot ausmalen zu können, dass man erst einmal eine Weile damit beschäftigt ist, die Dinge zu ordnen. Und trotzdem: Der Drang, unbedingt wissen zu wollen, wie das Ganze jetzt weitergeht, ist unheimlich groß. Ergo hat Nanae Chrono spätestens jetzt ihr Ziel erreicht und den Leser endgültig an „Peace Maker Kurogane“ gefesselt. Für mich ist die Serie bereits eine der vielversprechendsten ihrer Zunft, und ich kann jedem Manga-Fanatiker nur allerwärmstens empfehlen, hier neu einzusteigen. Und jetzt warte ich brennend auf den nächsten Band …

http://www.tokyopop.de/

|Siehe auch die [Rezension]http://www.powermetal.de/video/review-584.html zur ersten DVD der Serie.|

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