Darbro, Jon / Dawson, Alain H. – Chez Geek 2 – Block Party

_Slack total_

Nachdem bereits das [Basisspiel 3261 zu „Chez Geek“ das WG-Leben ordentlich auf die Schippe genommen hatte, haben |Pegasus| bereits kurze Zeit später die Zeichen der Zeit erkannt und auch die beiden amerikanischen Erweiterungen für den deutschen Markt lizensiert und in einer weiteren schmucken Sammelbox veröffentlicht. Der Clou an der Sache: Die beiden Ergänzungssets „Block Party“ (so auch der Titel der deutschen Erweiterung) und „Slack Party“ werden im Paket veröffentlicht und bieten dem standesgemäßen Slacker mal wieder unzählige neue Möglichkeiten, um sein Slack-Kontingent zu erweitern und die WG-Mitbewohner zum Wahnsinn zu treiben. Womit die Erwartungen ja im Grunde genommen schon erfüllt wären …

_Witzige Neuerungen_

Was die Regeln betrifft, so hat sich im Vergleich zum Basisset nun nichts verändert. Nach wie vor ist das Spiel in fünf Phasen unterteilt, in denen man abhängig von seiner WG-Person verschiedene Aktionen in individueller Häufigkeit durchführen muss. Die einzige Neuerung betrifft eine spezielle Karte namens ‚Schiller der Hund‘. Dieses nette kleine Biest wird im Spiel wie eine Person behandelt und schließlich in den Raum eines Mitbewohners (oder den eigenen) gelegt und hilft dabei, die herumstreunenden Katzen loszuwerden.

Während hier also nichts Revolutionäres geboten wird, sind die insgesamt 112 neuen Karten mal wieder ein Garant für pausenloses Lachmuskeltraining. Spieldesigner John Darbro hat sich mal wieder einiges einfallen lassen, um die Peinlichkeiten des WG-Lebens zur Schau zu stellen, aber auch, um einige Merkwürdigkeiten aufzudecken, die man bislang nur für eine unbestätigte Legende hielt.

Wirklich erfinderisch war Darbro bei der Gestaltung der Dinge. Illustre Gegenstände wie der Schokoladenkeksteig, der Breitbildfernseher, Pustefix(!) und das Beowulf-Buch(!!) ermöglichen neuen Slack und rufen alleine bei der Betrachtung der netten Grafiken schon ein dezentes Schmunzeln hervor. Nett sind auch die Jederzeit-Karten, angeführt vom ‚alten Sack von oben‘, der die erforderliche Slack-Menge um jeweils 2 Punkte hinaufsetzt. Ebenfalls cool: ‚Zu viel Bass‘, ‚Sozialdarwinismus‘ und ‚Studiengebühren‘; Dinge, die eben jeden studentischen WG-Fritzen ärgern.

Die Personen erhalten in „Chez Geek 2“ ebenfalls Nachschub: Neu an Bord sind der Rauchwaren konsumierende Fahrradkurier, der Nachtwächter und – jetzt kommt’s – der Herr der Fritten, mit dem sich ein gewisser Rezensent auf Anhieb anfreunden konnte. Und wem das noch immer nicht genug ist, der kann sich über verschiedene Schauplätze für Schäferstündchen und TV-Aktivitäten wie ‚Mitzi, die Dämonenjägerin‘ oder das seltsame ‚Survival Camp‘ freuen, mit denen sich auch ein schöner Slack-Bonus verdienen lässt.

_Fazit_

Nun, der zweite Teil des deutschsprachigen „Chez Geek“-Kartenspiels ist keine Erweiterung in dem Sinne, dass sie das Spiel inhaltlich wirklich weiterbringen würde. Vielmehr zählen hier andere Qualitäten, wie eben der unangefochten geniale Humor Darbros, dessen Ideenreichtum anscheinend ebenso keine Grenzen gesetzt waren wie seiner bissigen Ironie und dem Zynismus, der auf einem großen Teil des Spielmaterials immer wieder durchschimmert. Allerdings hat er damit auch schon einen elementaren Teil seiner Zielgruppe definiert, denn die wird und darf auch nur aus solchen bestehen, die den eigenartigen, aber eben erfrischenden Humor des Spielentwicklers teilen und sich auch darüber freuen können, dass die Erweiterung nur in quantitativem Sinne als solche zählt. Nichtsdestotrotz sollte man sich das Bonus-Päckchen auf keinen Fall entgehen lassen, nicht zuletzt, weil man nunmehr bis zu neun Spieler um den Spieltisch versammeln kann, um so die ultimative Block-Party zu starten. In der großen Runde ist „Chez Geek“ nämlich erst recht unschlagbar!

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