Franziscowsky, Hans Gerhard (als H.G. Francis) – Sternentor: Im Land der grünen Sonne (Folge 4) (Hörspiel)

_|Das Sternentor:|_

01 [„Der rote Nebel“ (2002)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7705
02 [„Planet der Seelenlosen“ (2003)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7707
03 [„Der verbotene Stern“ (2003)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7732
_04 „Im Land der grünen Sonne“ (2004)_
05 „Verloren in der Unendlichkeit“ (2006)
06 „Im Bann der glühenden Augen“ (2006)
07 „Der dritte Mond“ (2008)
08 „Das Rätsel der sieben Säulen“ (2008)
09 „Die Zeitfalle“ (2009)

_Zur Story_

Nachdem die Terraner unwissentlich den heiligsten Planeten der Copaner entweihten, haben sie sich den Zorn des mächtigsten der galaktischen Völker auf sich geladen. Die Copaner fackeln nicht lang und schicken ein schwarzes Loch los, die Erde zu vernichten. Allerdings konnten Perkins und Hoffmann eine falsche Spur legen, sodass die Copaner eine Dummy-Erde angreifen – dies ist der Planet „Escape“ (vgl. Sternentor 3: „Der verbotene Stern“). Allein der neugierige copanische Hohepriester Arentes, der derzeit untergetaucht auf der Erde weilt, kennt das Geheimnis, will aber die Entscheidung, ob er sein Volk über die terranische List informiert – oder verschweigt – solange herausschieben, bis er sich ein Bild über die Menschheit gemacht hat. Bislang hat er über die irdischen TV-Sender jedoch jede Menge Gewalt und wenig Erbauliches zu Gesicht bekommen.

Derweil laufen auf auf der Mondbasis Delta-4 die Vorbereitungen Escape als Erdattrappe zu präparieren und soweit wie möglich noch zu erforschen. Die Jungbiologin Miriam Blister wird Randy Perkins und Peter Hoffmann zu Seite gestellt, Fauna und Flora des angeblich unbewohnten Planeten in Augenschein zu nehmen. Bestürzt muss man feststellen, dass es doch höher entwickelte Wesen auf Escape gibt – Oberst Jason und seinem Team sind die „Neptuner“ entgangen, die in den Tiefen der Ozeane leben. Miriam will die Wesen warnen, obwohl dies eigentlich vollkommen sinnlos ist, und gerät in die Hände der Unterwasserbewohner. Perkins, Hoffmann und Camiel haben nun alle Hände voll zu tun die Biologin wiederzufinden und einen Plan zu erarbeiten, Escape vielleicht doch noch zu retten. Die Zeit drängt: Das schwarze Loch rast unaufhaltsam heran und wird den Planeten bald erreichen.

_Eindrücke_

Die Geschichte basiert auf dem 1980 veröffentlichten, zweiten Band des „Copaner-Zyklus“ aus der „Commander Perkins“-Reihe aus dem Franz Schneider Verlag. Insgesamt ist es das vierte Hörspiel, das MARITIM aus der damals recht bekannten Jugendbuchreihe vertonte. Die Rahmenhandlung vom „Im Land der grünen Sonne“ ist für sich zwar in weiten Strecken auch noch nachvollziehbar, wenn mna den direkten Vorgänger nicht kennt, richtig Sinn macht es allerdings nicht. Kenntnis der Vorgeschichte ist also dringend anzuraten – und damit auch schon fast automatisch wie konsequenterweise auch die, von mindestens der beiden darauf folgenden Episoden, denn schließlich will man ja doch wissen, wie es mit dem Copanischen Imperium und den Terranern weitergeht. Allerdings strapaziert der, gegenüber der Vorlage doch kräftig veränderte, Plot das Logikverständnis und auch die Geduld der Hörer stärker als die meisten anderen Folgen.

Die Gründe für das vergleichsweise schlechte Abschneiden dieser Folge liegen in vielen kleinen Punkten begründet. Schon grundsätzlich bewies man bei MARITIM bereits von Beginn der Reihe an kein so glückliches Händchen, was die Sprecher anging. Zwar sind dies, bis in die Nebenrollen hinein, weitgehend alles alte, routinierte Hasen, deren Stimmen fast jeder schon in Film und Fernsehen einmal gehört hat – doch die Rollenverteilung haut nicht so recht hin bzw. erweist sich als für die Figuren nicht passend. „Camiel“ wird von Michael „Mr Data“ Pan gesprochen und ist für den eigentlich trockenhumorigen Roboter (und heimlichen Hauptdarsteller), bei aller Sympathie für den Sprecher, leider ein Fehlgriff. Ebenso der fast schon phlegmatisch klingende Ernst „Jean Luc Picard“ Meincke, dessen Part als (im Original wesentlich hemdsärmeligeren und forscheren) Commander besser Nicolas „Joaquin Phoenix“ Böll übernommen hätte, der aber auch als Sidekick dennoch eine hervorragende Performance bringt.

Es sind aber auch die Kürzungen und Änderungen gegenüber der Vorlage, die der Hörspieladaption ein anderes Flair verleihen und (zusätzliche) Logiklöcher produziert. Die Buchfassung war nämlich auch kein Ausbund an Plausibilität. Es hakte schon dort an der Physik bzw. Natur eines Schwarzen Loches und unter anderem daran, dass Commander Perkins der angeblich so begnadeten Jung-Wissenschaftlerin Blister ein solches erst einmal lang und breit erklären muss. Nun gut, das Schneider-Buch von damals richtete sich auch an Jugendliche der Spätsiebziger und frühen Achtziger. Aber: Grade solche überflüssigen Kanten hätte man getrost im Jahre 2005 weglassen und/oder anpassen können, da dieses Wissen schon längst zur allgemeinen (Schul-)Bildung gehört. Stattdessen wäre es besser gewesen, sich anderenorts werkgetreuer zu verhalten. Viel von der Atmosphäre des Originals geht unter, nicht zuletzt auch dadurch, dass die – ohnehin recht spärliche – Soundkulisse nicht wie aus einem Guss wirkt und zwangsläufig viel verbal erklärt werden muss.

_Sprecher und Figuren_

Jürgen Neumann (Erzähler), Ernst Meincke (Commander Randy Perkins), Nicolas Böll (Major Peter Hoffmann), Michael Pan (Camiel der Roboter), Ursula Vogel (Biologin Miriam Blister), Wolfgang Bahro (Ralph Common), Thomas Kästner (Oberst G. Camiel Jason), Peter Gröger (Arentes), Rolf Jülich (Professor Arthur Common), Eckhard Dux (General Basil Lucan Crinian), Charles Rettinghaus (Techniker Ferdo Frank), Tanja Dohse (Frau auf Delta-4)

_Fazit_

„Im Land der grünen Sonne“ fällt durch physikalische und logische Fragwürdigkeiten auf, was für einen gestandenen Rhodan-Autoren wie H. G. Francis zumindest bemerkenswert ist – Das galt schon anno dunnemals für den Jugendroman und auch das modernere Hörspiel lässt die Möglichkeit der (sanften) Korrektur einiger storytechnischer Missgriffe leider ebenso ungenutzt verstreichen, wie die, das Flair des Originals wenigstens sprecherisch/handwerklich zu retten. So bleibt unter dem Strich eine recht müde Produktion. Also beileibe kein Glanzstück der Reihe und wohl eher in die Kategorie „notwendiges Übel für die Kontinuität“ gehörend, richtet sich diese Folge vornehmlich an nostalgisch veranlagte „Perkins“-Recken mit heruntergeschraubten Ansprüchen.

|Hörspiel mit einer Laufzeit von ca. 72 Minuten
Nach der „Commander Perkins“-Reihe von H. G. Francis
Erstveröffentlichung: Franz Schneider Verlag, 1980
Erhältlich als:
CD (Maritim 2004)
Download – Ungekürztes Audiobook (Audible 2005 / 70 MB – AAX-Format)|
Direktlink zu Audible: [„Das Sternentor 4 – Im Land der grünen Sonne“]http://www.audible.de/pd/B004UVSB3S?ref__=sr__1__1
[Maritim Hörspiele]http://www.maritim-produktionen.de

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