Wizkids – Marvel HeroClix – X-Men Danger Room

_ Die erneute Rückkehr der X-Men_

Die X-Men gehören nach wie vor zu den am meisten geschätzten Figuren im |Marvel|-Universum und haben die Welt mittlerweile auch in allen möglichen Medien erobert. Nach den umfassenden Comic-Erfolgen sowie den gefeierten Kinofilmen war die Truppe von Charles Xavier weltweit kaum noch zu stoppen. Daher wunderte es auch niemanden, dass der Siegeszug mit dem bis dato letzten Teil der Hollywood-Adaption noch üppigere Ausmaße annahm und man mit „Der letzte Widerstand“ eben jenen brach, den die standhaften Kritiker der Mutanten-Action weiterhin aufbrachten.

Für das Wizkids-Tabletop „HeroClix“ war dies eine willkommene Gelegenheit, eine erneute Erweiterung ins Rennen zu schicken und mit dem „X-Men Danger Room“ neue Voraussetzungen für das erfolgreich erprobte Gameplay zu schaffen. Fast parallel zum vorerst letzten Teil der Kino-Trilogie wurde so im letzten Jahr ein sehr spezifisches Starter-Set veröffentlicht, das sich uneingeschränkt und ausschließlich mit den beliebten X-Men beschäftigt. Warum auch nicht?

_Inhalt_

• 6 X-Men-Figuren (Jean Gray, Cyclops, Angel, Beast, Storm, Colossus)
• 1 Protonic Generator
• 1 Busted Drone
• 1 beidseitig bedruckte Spielfläche
• 1 Schnellstart-Regel
• 2 Würfel
• 1 Ring zum Drehen der HeroClix-Bases
• 1 Set mit Objekten und Markern
• 1 aufgefrischte Spielanleitung

Obwohl es nicht als solches deklariert ist, funktioniert „X-Men Danger Room“ wie ein klassisches Starter-Set und enthält dementsprechend auch alle Materialien, die man für die ersten Partien benötigt. Allerdings sind die Figuren im Vergleich zu den herkömmlichen Startpaketen schon ein wenig weiter fortgeschritten und besitzen allesamt Veteran-Status. Insofern kann man also grundlegend schon von einer etwas professionelleren Ausgangssituation reden, wenn man das Ganze mal mit ähnlichen Produkten aus der „HeroClix“-Serie vergleicht.

Ansonsten ist aber dennoch alles beim Alten geblieben; sechs Figuren, darunter durchweg bekannte Charaktere aus den Reihen der X-Men, sowie die üblichen für jedes Spiel erforderlichen Spielutensilien wie Würfel, Marker und natürlich der quadratische Spielplan bilden die Basis und stechen nun nicht mehr oder weniger aus der Reihe solcher Eröffnungseditionen heraus. Was aber auch bedeutet, dass die Konstellation durchaus gelungen und für den ersten Umgang mit „HeroClix“ absolut brauchbar ist.

_Spielaufbau_

Grundlegend hat sich am Spielaufbau in diesem Spezialset nichts geändert, soll heißen, man stellt sich zunächst sein Team zusammen, bestimmt die Ausgangspositionen auf der Karte und versucht schließlich in der Kürze der Zeit (Vorgabe: 50 Minuten), die gegnerischen Helden in die Knie zu zwingen. Wie gehabt sind die Bewegungs- und Angriffsmöglichkeiten auf den Click-Bases abgebildet und müssen nach erfolgreichem bzw. gescheitertem Kampf mit Hilfe des Ringes dem Schaden entsprechend modifiziert werden. Im Vergleich zum [„Icons“-Starter-Set 3334 des |DC|-Pendants von „HeroClix“ hält der Spielspaß mit den X-Men jedoch ein wenig länger an, weil sie über deutlich bessere Eigenschaften verfügen als die Rookie-Versionen von Batman, Robin und dem Joker und auch im Punktesystem, das für die Zusammenstellung der Teams verantwortlich ist, besser abschneiden.

Was den Einstieg ins Spielsystem betrifft, bestehen jedoch keine nennenswerten Unterschiede, da beide Varianten dank der umfassenden, im „Danger Room“ sogar leicht aktualisierten Anleitung in gezielten, langsamen Schritten die Idee sowie den Ablauf des Comic-Tabletops vorstellen und einen über kurz oder lang vom Rookie zum Profi befördern. Dies schließt jedoch natürlich nicht aus, dass man die komplexen Regeln im Laufe ständiger neuer Begegnungen verinnerlicht und sich auch mit den sehr spezifischen Spezialeigenschaften, die jeder Charakter mit sich bringt, auf kurz oder lang intensiv vertraut macht. Wer infolge dessen also immer noch darauf beharrt, dass „HeroClix“ ausschließlich für die jüngere Tabletop-Generation angedacht und auch geeignet ist, sollte sich vielleicht mal ausführlicher mit den Regeln auseinandersetzen und seine Entscheidung überdenken. Diesbezügliche, meines Erachtens völlig unangebrachte Kritik gab es ja schon seit Beginn der „HeroClix“-Ära ausreichend…

_Lohnt sich der Aufenthalt im „Danger Room“?_

Nun, diese Frage ist eigentlich ganz leicht und sogar sehr diplomatisch zu beantworten, denn einerseits benötigt man zum Einstieg ins Spiel so oder so ein Starter-Set, und andererseits ist es eigentlich ganz egal, wie und womit man beginnt, solange nur ein Spielfeld und genügend Figuren zum Start einer Partie vorhanden sind. Da dies bei „X-Men Danger Room“ in ausreichender Form der Fall ist, bedarf es im Grunde genommen keiner weiteren Ausführung mehr über die Notwendigkeit der Anschaffung, sofern man sich für die Materie interessiert.

Ich setze aber noch einen drauf und weise auf das genauestens spezialisierte Figurenmaterial sowie die effektiveren Fähigkeiten hin, die die sechs Personen aus dem „Danger Room“ innehaben, und würde deshalb bei preislichem Unentschieden definitiv diesem Set den Vorzug geben, weil es über Kurz oder Lang alleine eben wegen der verbesserten Eigenschaften der Spielfiguren bei der Zusammenstellung des Teams die besseren Optionen bereithält. Als Wermutstropfen muss man zwar hinnehmen, dass „X-Men“-Ikone Wolverine nicht enthalten ist, doch dies sind letztendlich auch nur Peanuts und für den Aufbau sowie den Spielspaß, den man bereits mit diesem ersten Set haben wird, völlig unerheblich. Aus diesem Grund kann ich das hier vorliegende Einstiegspaket auch nur uneingeschränkt empfehlen. Über die Vorzüge von „HeroClix“ braucht schließlich nicht mehr diskutiert zu werden, und sollte man sich bislang noch immer noch nicht dazu entschlossen haben, in das Spiel hineinzuschnuppern, dann bietet sich hier eine weitere lohnenswerte Gelegenheit.

http://www.pegasus.de

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