Hayes, Kevin (Autor) / Herzog, Ulli (Regie) – Jan Tenner 35: Der schwarze Tod

Folge 34: [„Angriff der Puppenkönigin“ 5509

_Besetzung_

Erzähler: Ulli Herzog (ebenfalls Dialogregie für „Bibi Blocksberg“)
Jan Tenner: Lutz Riedel (Timothy Dalton, Udo Kier, Jonathan Pryce)
Laura: Marianne Groß (Angelica Huston, Cher)
Professor Futura: Klaus Nägelen
General Forbett: Heinz Giese (Yul Brynner)
Nachrichtensprecher: Heinz Rabe
Mimo: Wilfried Herbst (Charles Hawtrey, Morten ‚Benny‘ Grunwald)
Soldat: Udo Schenk (Ray Liotta, Kevin Bacon, Ralph Fiennes, Gary Oldman …)
Sam: Oliver Naujocks
Dad Foster: Claus Jurichs (Peter Gilmore, Ken Kercheval)
Nachrichtensprecher: Manfred Rahn

Regie: Ulli Herzog
Buch: Kevin Hayes
Ton: Carsten Brüse
Musik: Jutta Stahlberg

_Handlung_

Mr. Foster und sein Sohn Jam machen im Rocky-Tal eine seltsame Begegnung: Ein alles umschließender Nebel verwandelt die Landschaft in ein unsichtbares Nichts und verschlingt schließlich Sams Vater. Als Futura und seine Freunde davon erfahren, ist das Tal bereits zur militärischen Sperrzone erklärt worden.

Jan und Laura wagen schließlich einen ersten Ausflug in den eigenartigen Nebel und stellen dabei fest, dass es sich hierbei um ein ähnliches Konstrukt handelt wie seinerzeit in Logars Universum. Ein weiterer Ausflug schafft schließlich die endgültige Gewissheit – und verwandelt Tenner schleichend in eines jener Monster, welche innerhalb des Nichts gefangen sind. Ein Anti-Serum bewahrt Jan vor Schlimmerem; denn schließlich hat nur er den Mut, die Anti-Materie-Bombe in den Krisenherd abzulegen, um das Nichts zu beseitigen, bevor es Westland und später die Erde auffrisst …

_Persönlicher Eindruck_

Seytania wurde besiegt, Logar auf Distanz gehalten und Zweistein eventuell sogar vernichtet – und dennoch ist der Einfluss des typischen Schurkenheeres auf Westland immer noch spürbar. In diesem Fall müssen sich Jan Tenner und seine Freunde jedoch selber für die bedrohlichen Entwicklungen in ihrer Heimat verantwortlich machen, denn scheinbar ist die neblige Erscheinung ein unfreiwilliger Export aus dem dunklen Imperium und dem Krieg gegen die Mächte des Nichts, den Logar dort, früher noch im Beisein des Quartetts, führte. Dementsprechend weiß der beliebte Forschertrupp allerdings auch relativ bald, mit welchen Waffen und Ideen man der sich ausbreitenden Katastrophe beikommen kann, jedoch drängt auch dieses Mal wieder die Zeit.

Insofern ergibt sich schnell ein recht bekanntes Szenario, welches von einem geradezu überambitionierten Lutz Riedel beinahe alleine getragen wird, gleichzeitig aber auch zu einem seiner stärksten Auftritte gehört. Stellenweise werden Erinnerungen an die Anfänge der Serie wach, denn einerseits hat die finstere Bedrohung etwas von der „Landung der Giganten“ und der „Gefahr aus dem All“, andererseits sind auch Elemente aus „Finsternis über Westland“ zu erkennen, so dass der Innovationspreis zumindest serienintern für dieses 35. Kapitel nicht vergeben werden darf.

Davon abgesehen, ist die Präsentation der Story wieder erstklassig. Die Sprecher sind in bester Form, die Klangkulisse sorgt für eine packende Atmosphäre, und auch inhaltlich werden wieder reihenweise Rezitationen eingebaut, die sich zum großen Puzzle des Jan-Tenner-Kosmos‘ zusammenfügen. Immer noch spielt das dunkle Imperium eine Rolle, und auch wenn die Protagonisten der anderen Seite in dieser Folge nicht zum Vorschein kommen, so ist ihr Einfluss ständig spürbar.

Lediglich das Finale ist eine Spur zu pathetisch geraten. Zwar muss man sich in diesem Zusammenhang die durchaus jugendliche Zielgruppe des Hörspiels in Erinnerung rufen, allerdings hätte man das Szenario um Sam und seinen Vater insgesamt einfach etwas runder gestalten können. Die Hollywood-Sequenzen im Schlusspart sind nämlich diesmal völlig serienuntypisch, wenn auch ein Aspekt, den man bedenkenlos verkraften kann. Aber insgeheim wäre mancher Abschnitt hier vielleicht gar nicht mehr nötig gewesen.

Sei’s drum: „Der schwarze Tod“ setzt sich zwar aus vielen Klischees zusammen, die innerhalb der gesamten Reihe mehr oder minder häufig aufgetaucht sind, ist aber dennoch ein weiteres, richtig gelungenes Hörspiel unter dem traditionsreichen Banner „Jan Tenner“.

|Empfohlen ab 8 Jahren
ISBN-13: 978-3-86714-149-9|
http://www.jan-tenner.de
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