Hjorth & Rosenfeldt – Die Menschen, die es nicht verdienen

Worum gehts?

Mirre ist der neue Star am Promihimmel und der Erfolg ist zum Greifen nahe. Doch der ganz große Durchbruch bleibt ihm verwehrt, denn jetzt ist er tot. Seine Leiche hat man im einem Klassenzimmer gefunden. Dort saß er an einem Stuhl gefesselt – Todesursache: Ein Bolzenschuss durch die Stirn. An seinem nackten Rücken ist ein Fragebogen getackert. Er wurde mit dem Vermerk: Durchgefallen kommentiert.

Im Laufe der Ermittlungen stoßen Trokel Höglund und sein Team auf jemanden, der in der Öffentlichkeit die fehlende Intelligenz von Prominenten kritisiert und somit ihren Erfolg nicht verdienen.

Sebastian Bergman will den Täter aus der Reserve locken, doch das soll ihm zum Verhängnis werden.

Inhalt

Ein neuer, interessanter Fall hält die Reichsmordkommission auf Trab. Ein junger Dokusoap-Darsteller wurde brutal hingerichtet und an einen Stuhl in einem Klassenzimmer hingerichtet. Der Mörder hat einen Fragebogen mit 60 Fragen, die das Allgemeinwissen betreffen, an seinen Rücken getackert. Ein Kommentar des Täters besagt, dass das Opfer diesen Test nicht bestanden hat und ihm wurde eine Narrenkappe auf den Kopf gesetzt.

Eine Woche zuvor wurde ein ähnlicher Fall, der sich ein paar Kilometer weiter zugetragen hat, der Polizei gemeldet. Dort wurde eine junge Frau ähnlich hingerichtet, auch sie hat den Fragebogen nicht bestanden und war ebenfalls eine Frau aus den Medien. Der Modus Operandi lässt daraus schließen, dass es sich hier um ein und denselben Täter handelt.
Es ist offensichtlich, dass der Täter das mangelnde Allgemeinwissen und somit den Intellekt von Personen öffentlichen Interesses, bemängelt. Somit wäre die Motivation des Mörders geklärt. Dennoch heißt es für Torkel und sein komplettes Team, den Täter schnellstmöglich ausfindig zu machen, denn es gibt noch kein Anzeichen dafür, dass er am Ende der Fahnenstange angekommen ist.

In der Tat lassen die nächsten beiden Opfer, ein Blogger-Zwillingspärchen, nicht lange auf sich warten.

Mein Eindruck

Man trifft auch im neuen Krimi des schwedischen Autoren-Duos Hjorth & Rosenfeldt auf die bereits bekannten Protagonisten. Als da wären: Torkel, Leiter der Reichsmordkommission, Sebastian Bergman, psychologischer Berater sowie Billy, Ursula und Vanja, allesamt Polizisten und Mitarbeiter der entsprechenden Abteilung.

Das erste kleine Kapitel besteht aus einem Leserbrief. Offensichtlich wurde dieser aus der Feder des Mörders an den Chefredakteur einer Zeitung geschrieben. Inhalt dieses Briefes ist selbstverständlich die Verbreitung von Artikeln über Menschen, die es aus der Sicht Absenders nicht verdient haben, in der Öffentlichkeit erwähnt zu werden. Von diesem Kapitel an, bildet sich ein enorm steiler Spannungsbogen, der sein Plateau nahezu bis zum Schluss hält.

In diesem Buch werden nicht viele Worte für unnützes Zeug verschwendet. Neben den Hauptinhalt, die Morde der Opfer, trifft man in bekannter Manier auch in diesem Buch wieder auf jede Menge Nebenschauplätze der Ermittler. Für Diejenigen, die seit dem letzten Fall die privaten Hintergründe wieder aus ihren Gedächtnissen gestrichen haben, lassen die Autoren aktuellen Buch nochmal alles kurz und knapp Revue passieren. So, dass auch Quereinsteiger der Bergamn-Serie die Zusammenhänge schnell begreifen und sich daran erfreuen können.

Außer den Hauptprotagonisten trifft man auch in diesem Band wieder auf Billys Frau My, auf Vanjas „Eltern“ Valdemar und Anne und natürlich auf einige Verflossene von Sebastian Bergman, sowie Täter aus geklärten Fällen der Vergangenheit.

Über die Autoren

Hans Rosenfeldt schreibt Drehbücher, zuletzt für die international bislang erfolgreichste skandinavische Serie «Die Brücke – Transit in den Tod», die zahlreiche Preise erhielt. In seinem Heimatland Schweden ist er ein beliebter Radio- und Fernsehmoderator.

Ihre Krimireihe um den Stockholmer Psychologen Sebastian Bergman erscheint in 33 Ländern und wird von Sveriges Television in Kooperation mit dem ZDF verfilmt. Alle Bände befanden sich wochenlang in den Top 10 der Spiegel-Bestsellerliste. (Verlagsinfo)

Fazit

Wie immer wenn ich ein Buch der beiden Autoren in der Hand halte, stelle ich große Erwartungen an den neuesten Fall. Und was soll ich sagen – ich wurde auch dieses Mal in keiner Weise enttäuscht. Für mich persönlich gehören Hjorth & Rosenfeldt zu den größten, hochkarätigsten und gefährlichsten Autoren des Krimi/Thriller-Genres. An dieser Stelle gehört mein ganzen Mitleid ihren Konkurrenten, die es weiß Gott nicht leicht haben mitzuhalten.

Es ist grandios, wie die beiden es in wirklich jedem ihrer Bücher schaffen, einen nahezu unerträglichen Spannungsbogen aufzubauen und vor allen Dingen, diesen bis zum Ende hin zu halten. So etwas erlebt man nicht allzu oft.

Für den neuesten Fall für das sympathische Team um Höglund gibt es von mir eine uneingeschränkte Kaufempfehlung, da dieses Buch für mich ein echter Pageturner war.

Gebunden: 544 Seiten
Originaltitel: De Underkända
Ins Deutsche übersetzt von: Ursel Allenstein
ISBN-13: 978-3805250870

www.rowohlt.de/verlage/wunderlich

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