John Sinclair – 161 – Jenseits-Melodie

Die Handlung:

Die grandiosen Melodien des Wiener Hofkomponisten Manfredo Cardinal zogen die Menschen vor 150 Jahren in ihren Bann – sodass die Kaiserin ihm bei Todesstrafe untersagte, weiter zu komponieren. Aber gegen die Jenseits-Melodie hilft keine Strafe und kein Verbot. Sie findet ihre Opfer – bis heute … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Diesmal hat sich der Verlag an die Hörspielumsetzung des Heftromans mit der Nummer 400 gemacht, das erstmalig am 3. März 1986 am gut sortierten Bahnhofskiosk oder manchmal auch in einer Buchhandlung zu bekommen war.

Los gehts diesmal 1876 in Wien. Und wir hören dem Hofkomponisten Manfredo Cardinal beim Klavierspielen zu. Verbotenerweise … denn er hat den Befehl, nicht mehr zu komponieren. Und anderer Leute Musik darf er offenbar bei Todesstrafenandrohung auch nicht mehr spielen … nicht mal Pfeifen ist noch erlaubt. Aber, warum nur? Das erklärt uns niemand … nur gedroht wird ständig. Tja, und dann isser auch schon kopflos. Selbst Schuld? Aber, was dann passiert, hat mich wirklich überrascht.

Und was macht John so? Im Hier und Jetzt von London? Er soll sich um „Die mordende Hand von Wien“ (mit einem Kopf obendrauf!) kümmern. Klingt nach einem Spin-off der Addams Family oder nicht? Selbst unaufmerksame Hörer können direkt einen Bezug zum Prolog dieses Abenteuers herstellen und machen sich zusammen mit Suko und dem Sohn des Lichts auf nach Österreich.

Wo uns ein Feuerwerk an Wiener Dialekt erwartet, der schon nach kurzer Zeit recht „anstrengend“ für den Hörer wird (zumindest für mich). Auch Dialekt-Sprechende scheint von den Beschreibungen einer mordenden Kopfhand nicht überzeugt. Und was ist das für eine Melodie, von der hier alle Befragten reden? Die bewusstseinsverändernde Auswirkungen auf die Hörer zu haben scheint. Beides scheint miteinander zu tun zu haben.

Wie will John die Kopfhand stoppen, wenn sie doch gefühlt ständig heraufbeschworen werden kann, um dann schnell wieder zu verschwinden? Eine Melodie kann man ja nicht greifen und auch nicht auslöschen … oder doch?

Die Sprecher und ihre Rollen:

John Sinclair – Dietmar Wunder
Erzählerin – Alexandra Lange
Suko – Martin May
Amadeus – Octavian Willixhofer
Maximilian Baric – Erwin Leder
Judith Kellermann – Katharina von Keller
Manfredo Cardinal – Julian Greis
Dr. Fink – Peter Weis
Gardist Anton – Michael Bideller
Sir James Powell – Achim Schülke
Bill Conolly – Detlef Bierstedt
Ansage – Jürgen Holdorf

Technik-Credits:

Hörspielskript und Regie: Dennis Ehrhardt
Sounddesign, Schnitt und Mischung: ear2brain productions
Musik: Andreas Meyer, Alexander Khronov
John Sinclair Theme 2015 by CAIN in der Bearbeitung von Alexander Khromov

Die Ausstattung:

Die schwarze CD mit gelber Schrift steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet-Faltblatt enthält eine Liste der bereits veröffentlichten Folgen der „2000er“-Serie, der „Classics“-Serie und der Sondereditionen. Zusätzlich werden noch die Sprecher und ihre Rollen aufgeführt sowie die Technik-Credits.

Mein Fazit:

Was die „Jenseits-Melodie“ mit der meuchelnden Kopfhand zu tun hat, das finden wir zusammen mit John heraus. Wobei ich während des Zuhörens ständig die Lautstärke anpassen musste, da diesmal ständig ungewöhnlich leise oder ungewöhnlich laut abgemischt wurde und ich entweder zusammenzuckte oder nur die Hälfte verstanden habe. Sehr ungewöhnlich für die sonst so perfekt inszenierten John-Sinclair-Hörspiele.

Die Story hat mich diesmal prima fesseln können und bleibt bis zum Ende spannend, weil lange nicht klar ist, wer hinter allem steckt.

Den extremen Akzent des österreichischen Kollegens von John fand ich recht überzogen und das Bombardement an „Fachbegriffen“ in diesen Zusammenhang auch.

Hier taucht für die Hörer übrigens das erste Mal der Begriff „Aibon“ auf. Das ist die Zwischenwelt zwischen Himmel und Hölle. In der Romanserie war das in Heft 261, „Vom Teufel besessen“ der Fall. Dieser Roman ist allerdings nicht für diese Hörspielreihe vertont worden und hätte Anfang der 150er-Folgen erscheinen können/müssen/sollen.

Audio-CD
Spieldauer: 59:13 Min.
Tracks: 15
1. Auflage, Juni 2023

www.luebbe.de

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