Hallaway, Tate – Nicht schon wieder ein Vampir (Garnet Lacey 1)

_Die „Garnet Lacey“-Reihe:_

01 „Nicht schon wieder ein Vampir“
02 [„Beiß noch einmal mit Gefühl“ 6403
03 „Vampir sein ist alles“ (September 2010)
04 „Biss in alle Ewigkeit“ (Dezember 2010)

_Nachdem sämtliche Mitglieder_ und Freundinnen Ihres Hexenzirkels von den Hexenjägern des Vatikans ermordet wurden, flieht Garnet (nach dem Edelstein Granat benannt) Lacey nach Wisconsin, nicht ohne vorher Rache zu nehmen. Sie ruft die Göttin Lilith um Hilfe.

In Wisconsin arbeitet Garnet als Geschäftsführerin in einem okkulten Buchladen, denn wer würde schon genau da eine echte Hexe vermuten? Außer der Astrologie hat Garnet allem Magischen abgeschworen, um Lilith, die sich nun mit ihr einen Körper teilt, in Schach zu halten.

Eines Abends, als Garnet gerade den Laden schließen will, betritt ein Mann, Sebastian von Traum, äußerst in Eile den Laden und fragt nach einer bei Vollmond geernteten Alraune. Da doch recht selten nach dieser Wurzel gefragt wird, nimmt Garnet diesen Mann etwas genauer unter die Lupe. Sie stellt fest, dass er über keine Aura verfügt, demnach tot sein muss. Sie tippt auf einen Vampir, aber warum kann er sich bei Tageslicht im Freien aufhalten? Da sie keine Alraunen auf Lager hat, bestellt sie ihm das Gewünschte. Sebastian, der findet, dass Garnet schwach aussieht, lädt sie in das Café nebenan ein, und bei der Gelegenheit versucht Garnet ihn auszuhorchen. Dass er ein Untoter ist, steht außer Frage, aber weiß er davon?

Nachdem Sebastian das Café verlasen hat, redet sie noch mit ihrer Freundin Izzy, die das Café leitet, über Sebastian. Als sie von einer angeblichen Immobilienmaklerin auf ihn angesprochen wird, wittert ihr Gefühl Gefahr, daher bleibt sie reserviert. Als die Frau das Café verlässt, bemerkt Garnet eine Tätowierung, „22:18“. Diese ist ihr wohlbekannt: Damit ist eine Textstelle im zweiten Buch Mose gemeint, die besagt: „Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen“. Damit wird klar, dass sie eine Jägerin im Auftrag des Vatikans ist.

Garnet macht sich direkt auf den Weg, Sebastian zu warnen. Dank einer Visitenkarte weiß sie, wo er zu finden ist. Bei ihm angekommen, macht sie erst einmal Bekanntschaft mit Sebastians Poltergeist Benjamin.

Garnet warnt Sebastian vor den Hexenjägern des Vatikans, dieser nimmt die Warnung aber nicht allzu ernst. Die beiden kommen sich näher, und als ein Unwetter aufzieht, bleibt Garnet auch über Nacht und erfährt so manches über Sebastians Geheimnisse. Er ist nicht nur Vampir, sondern auch Alchimist, daher kann er sich auch am Tage frei bewegen. Die Mixtur hat er in einem Grimoire niedergeschrieben. Um an dieses Buch zu kommen, übernimmt Lilith die Macht über Garnets Körper und stiehlt das Buch, womit Garnet überhaupt nicht einverstanden ist.

_Kritik:_

Mit ihrem Debüt „Nicht schon wieder ein Vampir“ hat Tate Hallaway einen Roman geschrieben, der von der ersten Seite an fesselt.

Die Hauptprotagonistin Garnet ist sehr gelungen entworfen; mit ihrer chaotischen und verschroben Art war sie mir sofort sympathisch. Der Aspekt, dass sie sich ihren Körper mit der „Killergöttin“ Lilith teilt, und wie sie versucht, diese unter Kontrolle zu halten, ist unterhaltsam und faszinierend dargestellt.

Sebastian, der alchimistische Vampir, ist vielseitig entworfen. Natürlich lässt er als der männliche Held auch die Herzen höher schlagen. Auch die anderen Charaktere sind ansprechend gezeichnet und die Beziehungen untereinander klar beschrieben. Teilweise wäre mehr Tiefe der einzelnen Personen schön gewesen, aber da dieser Roman der erste Teil war, ist ja noch jede Menge Potenzial möglich.

Der Plot ist etwas ganz Neues. Die Beschreibung einer modernen Inquisition ist etwas ganz Anderes in diesem Genre. Action und Spannung kamen nicht zu kurz, so dass man die ganze Zeit mitfiebert und das Buch kaum beiseite legen mag. Die ganze Handlung ist zudem sehr abwechslungsreich, ohne völlig abzugleiten. Erotik und Humor kommen ebenfalls nicht zu kurz. Aufgrund der teilweise neuen Ideen hebt der Roman sich deutlich von der Masse ab. Erzählt wird er aus der Ich-Perspektive.

Besonders hierbei ist auch, dass sich die Kapitelüberschriften in astrologische Häuser aufteilen. Dies mag auch daran liegen, dass die Autorin Amateur-Astrologin ist.

_Fazit:_

„Nicht schon wieder ein Vampir“ von Tate Hallaway ist der gelungene Auftakt zu einer neuen Serie, die sich durch außergewöhnliche Ideen hervorhebt. Der Roman lässt sich sehr leicht und flüssig lesen.

_Autorin:_

Tate Hallaway, die eigentlich Lyda Morehouse heißt und Sciencefiction- und Fantasy-Bücher schreibt, ist Amateur-Astrologin, praktizierende Hexe und Vampir-Fan, seit sie in der Highschool die Horror-Romane von Poppy Z. Brite gelesen hat. Sie lebt heute in Minnesota.

_Nadine Warnke_

|Taschenbuch: 332 Seiten
Originaltitel: Tall, Dark & Dead
Aus dem Amerikanischen von Antje Göring
ISBN-13: 978-3802582844|
[www.egmont-lyx.de]http://www.egmont-lyx.de

Schreibe einen Kommentar