Hartley, Welles / Harrison, Mick / Wheatley, Doug – Star Wars 64: Dark Times 3 (von 5) – Der Weg ins Nichts

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_Inhalt_

|“Der Weg ins Nichts“|

Dass Jenir und Bomo Greenmark erfahren in den Verliesen des Sklavenplaneten Orvax, dass Frau und Tochter Bomos in einer Auseinandersetzung mit ihren Häschern verwickelt waren, infolge derer Mesa ihr Leben ließ und Resa verschleppt wurde. Völlig außer sich vor Wut und Trauer schöpft Bomo zumindest noch die geringfügige Hoffnung, seine Tochter wieder retten zu können, jedoch lässt Dass ihm keine Wahl und bittet ihn, sich selber schnellstmöglich in Sicherheit zu bringen. Jenir jedoch folgt den Spuren der Sklavenhändler und entdeckt Seiten an sich, die er bislang immer unterdrücken musste. Der Hass auf die Schreckenstaten an den Nosauriern hat Besitz von ihm ergriffen und scheint ihn nachhaltig zu verändern …

|“Rebellion“|

Wyl Tarson steht nach wie vor unter dem Einfluss des verbrecherischen Raze, der ihm jüngst eine Bombe ins Gehirn pflanzte und ihn nun zur Erfüllung grausamster Aufträge erpresst. Auf Geheiß des hinterhältigen Fürsten soll er nach Ahakista reisen, um dort in den Krieg der Rebellen gegen seine ehemaligen Gefährten einzugreifen. Als wäre dies nicht schon bitter genug, verlangt Raze von seinem mentalen Sklaven, dass er seine unwissenden Freunde an Bord blindlings in den Tod stürzen soll …

_Persönlicher Eindruck_

Irgendwie ist die Masche, Geschichten künstlich auszudehnen und vorab festgelegte Kapitelunterteilungen nachträglich zu verändern nicht nur ziemlich unverschämt, sondern nach unzähligen Wiederholungen auch mächtig abgegriffen. Ähnliches widerfährt dem treuen „Star Wars“-Fan aber dennoch im neuesten Comic-Magazin, in dem eigentlich der letzte Part der Serie „Dark Times“ stehen sollte, welches jedoch nun doch erst der Vorbote zum Grande Finale sein darf. Statt drei geplanten Episoden – man kennt’s zur Genüge – gibt’s jetzt also wieder vier.

Andererseits mag man ob der beiden fantastischen Geschichten, die hier fortgesetzt werden, auch nicht meckern, schließlich sind sowohl Dass Jenirs ehrenhafte Mission als auch die etwas komplexere Geschichte um den versklavten Wyl Tarson ein echter Genuss fernab der üblichen Sternenkrieg-Heldenriege. Besonders der erste Plot, gleichzeitig auch die Titelgeschichte, kommt nun in die brisante Phase und wirft ihren Helden in einen verheerenden Zwiespalt. Dass Jenir muss sich entscheiden, ob er seinen Tugenden als Jedi treu bleiben mag, oder ob er es zulässt, dass sein Hass auf die niederträchtigen Methoden des Imperiums überhand nimmt und seine Sinne künftig kontrollieren wird. Die Story folgt einigen effizienten Wendungen hin zu einem starken Cliffhanger, der in die entscheidende Phase überleitet, welche wiederum in der nächsten Ausgabe endgültig in Kraft tritt. Hier darf man wirklich auf den Weg des Jedi – den Weg ins Nichts? – gespannt sein.

Die zweite Erzählung will sich indes nicht sogleich erschließen und benötigt aufgrund der zunächst etwas verwirrenden Sprünge etwas mehr Anlaufzeit, zumal auch einige neue Figuren mit einem Mal in die Handlung integriert werden. Überdies ist die Motivation einiger davon nicht sofort schlüssig, was den Komplexitätsgrad kurzzeitig aufs Maximum hebt und auch bis zum überraschenden Schluss aufrechterhält. Doch ohne jetzt zu viele Details preiszugeben: Auch hier bahnt sich ein fulminantes Ende einer richtig starken Mini-Serie an!

Insofern darf man mit der 64. Ausgabe der „Star Wars“-Comics absolut zufrieden sein. Die beiden zuletzt eröffneten Stränge werden konsequent weiterentwickelt und gleichsam auf ein spektakuläres Schlussszenario vorbereitet, welches dann wohl die Nr. 65 bieten wird. Selbst die eingangs erwähnte Kritik zur unplanmäßigen Ausdehnung wird da gerne vergessen, wenn der Inhalt so stimmig und überzeugend ist. „Dark Times“ ist definitiv ein Highlight in der Comic-Geschichte um die beiden Seiten der Macht!

http://www.paninicomics.de/?s=gruppen&gs__gruppe=10314

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