Hayes, Kevin (Autor) / Herzog, Ulli (Regie) – Jan Tenner 34: Angriff der Puppenkönigin

_Besetzung_

Erzähler: Ulli Herzog
Jan Tenner: Lutz Riedel
Laura: Marianne Groß
Professor Futura: Klaus Nägelen
General Forbett: Heinz Giese
Logar: Heinz Rabe
Professor Zweistein: Klaus Miedel
Zweisteins Computer: Claus Jurichs
Seytania: Almut Eggert
Commander Jones: Udo Schenk
Oberst Taylor: Otto Czarski
Nachrichtensprecher: Manfred Rahn

Regie: Ulli Herzog
Buch: Kevin Hayes
Ton: Carsten Brüse
Musik: Jutta Stahlberg

_Inhalt_

Als ein Team unter der Leitung von General Forbett zur Mondstation aufbricht, um dort die neuen wissenschaftlichen Errungenschaften des Forschungsprojekts in Westland zu begutachten, kommt es zu einem folgenschweren Eklat. Das Empfangskomitee des Militärs greift die Truppe grundlos an und bringt Jan Tenner, Professor Futura, Laura, Forbett und sein Team in äußerste Gefahr.

Tenner gelingt es, die Männer zu überlisten und ihr furchtbares Geheimnis zu entlocken: Sie wurden allesamt von Seytania in Puppen verwandelt. Mit Nachdruck gelingt es der Mondexpedition, den finsteren Plan der Puppenkönigin zu entlarven. Doch Seytania hat Großes im Sinn: Erneut verlangt sie nach Jan, der ihrem Werben jedoch nicht nachgibt. Aus Rache entsendet die Königin von ihrer neuen Station auf der Erde einen Vernichtungstrupp, der Futuras Mannschaft endgültig auslöschen soll.

Nur noch zwei Stunden bleiben dem Quartett, um das Unheil abzuwenden und dem sicheren Tod zu entgehen. Ausgerechnet das unverhoffte Treffen mit dem ebenfalls auf dem Mond gestrandeten Zweistein soll das Debakel zu Tenners Gunsten entscheiden …

_Persönlicher Eindruck_

Nach der Schlacht um das dunkle Imperium sehen Jan Tenner und sein Gefolge wieder ruhigen Zeiten entgegen. Die Erde scheint sicher und die üblichen Schurken in weiter Ferne, so dass sich unsere Helden nach langer Zeit wieder ihren wissenschaftlichen Experimenten widmen können. Mit der |Luna 5|, einem rundum verbesserten Raumschiff, startet das beliebte Quartett daher zu einer Mondexpedition, die zwar arbeitsreich sein wird, aber gleichzeitig die Strapazen der vergangenen Monate vergessen machen soll – doch natürlich kommt alles wieder anders als gedacht.

Die 34. Episode der populären SciFi-Reihe ist gleich in mehrerlei Hinsicht wieder ein echter serieninterner Event. Einerseits feiert die Handlung ein überraschend schnelles Wiedersehen mit der Puppenkönigin Seytania, andererseits kehrt auch der wohl berüchtigteste Schurke, nämlich der wahnsinnige Professor Zweistein, wieder ins Gefüge zurück, und alleine das galt in der Vergangenheit schon als außerordentliches Qualitätsmerkmal, denn immerhin liefen Tenner und Co. im Gerangel mit dem hinterlistigen Machtbesessenen bislang immer zur Höchstform auf.

In diesem Fall dauert es allerdings eine Zeit, bis die Dramaturgie das gewohnte Level erreicht, da die Mondexpedition zunächst einmal mit dem nötigen Background aufgebaut wird. Erzähler Ulli Herzog und der in diesem Fall ganz besonders ambitionierte Heinz Giese in der Rolle des Generals berichten im steten Wechsel vom Ziel der Mission, bevor die Attacke der Puppensoldaten dann die Spannung recht schnell ankurbelt. Bis hierhin schlägt sich die Story allerdings mit ihrem unverkennbar eigenwilligen Humor durch, der einmal mehr auf den Sticheleien Tenners in die Richtung Forbetts aufbaut. Der leicht hektische, bisweilen cholerische General in seiner Funktion als beleidigte Leberwurst ist auch in „Angriff der Puppenkönigin“ wieder eine echte Wucht.

Sobald die Tragödie dann ins Rollen gekommen ist, zeichnet sich das Hörspiel wieder durch das üblich hohe Tempo aus. Tenner und Laura kämpfen mal wieder gegen die Zeit, konstruieren dabei waghalsige Pläne und machen die Aufeinandertreffen mit den bekannten Gegenspielern zu weiteren Highlights im gesamten Serienverlauf. Zwar könnte das kurze Duell mit Zweistein etwas mehr Farbe vertragen – hier geht es in der Tat alles ein bisschen zu schnell -, allerdings soll dieser Aspekt der Story nicht wirklich schaden. Vielmehr freut man sich, dass die vielen bisherigen Stränge hier mit ein wenig Distanz zusammengeführt werden und die wichtigsten Köpfe der kontinuierlich fortgesetzten Geschichte sich erstmals zu einem kleinen Showdown einfinden. Das Ganze mag zwar noch ausbaufähig sein, allerdings verheißt das stille Finale für die Zukunft noch einiges, und diesbezüglich sicherlich, dass die Fronten zwischen Logar, Seytania und Zweistein auf der einen und Futura, Tenner, Forbett und Laura auf der anderen Seiten noch immer nicht eindeutig abgesteckt sind. Und eben dieser Umstand verleiht der Serie auch für die weiteren Folgen noch eine Menge Potenzial.

Bis dahin bleibt aber festzuhalten, dass „Angriff der Puppenkönigin“ eine weitere Hausnummer im Serienkontext ist und Fans der Serie bedingungslos zufriedenstellen sollte. Auch nach den Querelen um das dunkle Imperium haben Hayes und Herzog ihr Pulver noch lange nicht verschossen …

|Empfohlen ab 8 Jahren
ISBN-13: 978-3-86714-148-2|
http://www.jan-tenner.de
http://www.jan-tenner.net
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