Helten, Volker (Hrsg.) – Zeitsprünge – Die Geschichte Knechtstedens

_Inhalt_

Die Zeitschrift „Zeitsprünge“ wird vom Geschichtsverein Dormagen e. V. herausgegeben und befasst sich allgemein mit der Geschichte des Dormagener Umlandes.

In der nunmehr sechsten Ausgabe werden das Kloster Knechtsteden und dessen geschichtliche Verflechtungen genau unter die Lupe genommen. Und in der Zeit von 1130 bis heute ist dem Kloster so einiges Interessantes widerfahren. Zum Einstieg gibt es einen Text über den heiligen Norbert, der den Orden der Prämonstratenser gründete, die dann wiederum Knechtsteden gründeten. Zum besseren Verständnis wird darauf auch gleich der Orden an sich genauer durchleuchtet. Dass in der Region um Knechtsteden im Mittelalter so einiges los war, dürfte eigentlich jedem klar sein, denn Köln und sein Dom sind ja quasi in Sichtweite. Daher werden auch die verschiedenen wichtigen Personen des Spätmittelalters, und hier besonders die Feldherren und Erzbischöfe, genau durchleuchtet.

Darauf folgt ein Sprung in die frühe Neuzeit, genauer gesagt in die Französische Revolution und die Zeit des Napoléon Bonaparte, die für Knechtsteden keine gute war, was auch das Ende der Prämonstratenser in Knechtsteden mit sich führte.
Nach diesen kamen dann die Spiritaner, die das Kloster zu einer Missionsschule machten, die bis heute, wenn auch in veränderter Form, besteht. Zum Abschluss folgen noch zwei sehr interessante Texte über die architektonischen Besonderheiten Knechtstedens und die Wand- und Deckenfresken des Klosters.

_Mein Eindruck_

Wie auch der [Vorgängerband 2071 glänzt „Zeitsprünge – Die Geschichte Knechtstedens“ wieder mit einer großen Anzahl an hervorragenden Fotos und Illustrationen. Alleine sie lohnen sicherlich schon eine Anschaffung. Ebenso sind das Cover und das gesamte Layout sehr gelungen. Aber auch die Schreibweise ist sehr ausgewogen, denn sie ist einerseits anspruchsvoll genug, um auch Leser gut zu unterhalten, die in der Materie bewandert sind, andererseits werden die verschiedenen Termini so gut erklärt, dass sich auch Laien daranwagen können. Die Geschichte Knechtstedens ist es wirklich wert, genauer beleuchtet zu werden, denn dieses Kloster und dessen Umgebung waren schon einige Male der Schauplatz von sehr interessanten Ereignissen. So macht es wirklich Spaß, beim Lesen die Geschichte vom Mittelalter bis in die heutige Zeit mitzuverfolgen. Besonders hat es mir der Artikel ‚Von der Missionsschule zur Norbert-Akademie‘ angetan. Den Weg der Schule vom Ende des 19. Jahrhunderts durch die beiden Weltkriege bis heute zu verfolgen, hat mich wirklich fasziniert. Die Auswahl der Artikel ist zudem sehr gelungen, weil sie ein sehr breites Spektrum abdecken. Neben den Geschichtsinteressierten, für die die Zeit vom Mittelalter bis heute fast vollkommen abgedeckt wird, werden sowohl Freunde der Kunsthistorie als auch Freunde der Architektur auf ihre Kosten kommen.

_Fazit:_

Ich finde es schade, dass es solche Zeitschriften nicht in der Region gibt, in der ich wohne. Ehrlich gesagt habe ich von der Lektüre richtig Lust bekommen, mir Knechtsteden einmal genauer anzuschauen. Gut, manche mögen sagen, 6 €uro für eine Zeitschrift mit gerade einmal knapp 60 Seiten mögen viel Geld sein, aber „Zeitsprünge“ ist jeden Cent davon wert. Alleine die Fotos und die Illustrationen sind dies bereits, und die Artikel brauchen sich dahinter qualitativ sicher nicht zu verstecken.

Wer sich noch genauer über Knechtsteden informieren möchte, kann hier einmal vorbeischauen:

http://www.spiritaner.de/knechtsteden/index.html
http://www.geschichtsverein-dormagen.de/

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