Preyer, J. J. – Sherlock Holmes und der Fluch der Titanic

_Inhalt:_

Sherlock Holmes und Doktor Watson versuchen, das Rätsel um den Untergang der Titanic im Jahr 1912 zu lösen. Dabei lernen sie Überlebende des Unglücks kennen, darunter den Kopf einer gefährlichen Verschwörung. Ihm ist die Frau auf den Fersen, die Holmes schon einmal hinters Licht geführt hat: Irene Adler, die Frau im Leben des großen Detektivs. Zwischen Holmes und Irene Adler entbrennt erneut ein erbitterter Kampf.

_Meinung:_

Der Untergang der „Titanic“ am 14. April 1912 bewegt auch heute noch die Fantasie und Gemüter vieler Menschen, was wohl u. a. eng damit verknüpft ist, dass zum einen der Luxusliner als unsinkbar galt und dann doch ausgerechnet auf seiner Jungfernfahrt sank. Bis heute drehen sich darum Verschwörungstheorien, bewegt das Schicksal des Schiffs und der Passagiere Film und Literatur. So auch im Falle „Sherlock Holmes und der Fluch der Titanic“ aus der Feder von J. J. Preyer.

Als Intro zu diesem neuen Sherlock-Holmes-Fall dient ein Prolog über die mysteriöse Zusammenkunft von vier Männern am 29.12.1902 auf Kingsgate Castle in Wiltshire. Diese Männer leisten u. a. einen Schwur, sich in einem Jahr wiederzutreffen, um das Land zu verändern – auf ihrem Tisch ein blühender Kirschzweig.

Die eigentliche Handlung setzt dann zwölf Jahre später in London an. Der Journalist Stanley R. Evans bekommt die Novelle „Hoffnungslos – oder das Wrack der Titan“ zugeschickt, die vierzehn Jahre vor dem Sinken der Titanic erschienen ist und wesentliche Übereinstimmungen zu dem Schiffsunglück hat. Von dem Autor des Textes wird Evans noch weiteres sensationelles Material zum Untergang der Titanic angekündigt – aber dann überschlagen sich die Ereignisse, die in der Ermordung des Journalisten gipfeln. Im Januar 1915 weilt Sherlock Holmes, mittlerweile 61-jährig, in Sussex in einem Hotel und liest in der Zeitung von Evans‘ Ermordung – und dass man bei der Leiche einen blühenden Kirschzweig fand.

Mycroft Holmes kontaktiert seinen Bruder und bittet ihn zu einem Treffen in den „Diogenes Club“ in einer wichtigen Angelegenheit, die ebenfalls mit dem Untergang der Titanic zu tun hat. Mycroft stellt Sherlock dort den Clubkollegen Joseph Bruce Ismay vor, der sich als Inhaber der White Star Line, der Schifffahrtslinie, der die Titanic gehörte, entpuppt. Holmes erfährt, dass der ermordete Journalist in seiner Gazette behauptet hatte, dass Ismay und sein Partner die Titanic versenkt hatten, um die Versicherungssumme zu kassieren. Auch des Mordes an dem Journalisten Evans wird Ismay beschuldigt – und schon steckt Holmes mitten in einem spektakulären Fall. Er schlägt Ismay eine Wiederholungsreise mit der „Olympic“, dem Schwesternschiff der Titanic, vor. Darüber hinaus nimmt er Conelly, den Kollegen des ermordeten Journalisten, mit, damit dieser über die Reise berichten kann, die am 10. April 1915 startet. Unter den Passagieren sind sechs Passagiere, die auch an Bord der Titanic waren und überlebt haben – u. a. auch die beiden Brüder des Kapitäns der Titanic. Ein weiterer Überraschungsgast entpuppt sich als Dr. Watson, der inkognito an Bord gekommen war. Ab da geht es in der Handlung munter weiter.

Sei es eine mysteriöse Mumie, ein wertvolles Collier, ein seit der Tragödie der Titanic stummes Mädchen – und vor allem Irene Adler. Die „spezielle Frau“ in Holmes‘ Leben, ist in einer neuen Identität an Bord. Sie scheint die gleichen Ziele wie Sherlock Holmes zu verfolgen. Natürlich bleibt es nicht bei dem Mord an dem Journalisten, auch der Autor der o. g. Novelle wird gemeuchelt, aber auch an Bord bleiben nicht alle unversehrt. Und noch auf der Fahrt teilt Holmes mit, dass der Fall, der so viele Verästelungen aufweist, erst am 30. Dezember gelöst wird.

J. J. Preyer hat einen interessanten Plot rund um den Untergang der Titanic spannend mit dem Holmes-Universum verquickt. Durch die schnörkellose Sprache des Autors kommen keine Längen in der Handlung auf. Was bei einem nur 224 Seiten langen Roman wesentlich ist, damit er nicht an Inhalt verliert. Der Autor hat gut recherchiert und seine Hausaufgaben gemacht und neben den Fakten rund um die Titanic, und dem Geschehen rund um Sherlock Holmes humorvolle Schlenker eingebaut. So z. B. wenn er und Watson darüber reden, dass eines Tages jemand behaupten würde, es habe sie nie wirklich gegeben, sie seien nur der Phantasie eines Schriftstellers entsprungen. Auch biblische Fäden werden gesponnen, neben dem analytischen Verstand des Meisterdetektivs und den Geschichten der Überlebenden des Titanic-Unglücks. Eine Mixtur die bestens unterhält – alle Sherlock-Holmes-Fans, aber nicht nur die!

Die Aufmachung des Buches ist ebenfalls ohne Fehl und Tadel. Das handliche, gut gebundene kleine Hardcover hat das Buchumschlagmotiv einmal direkt auf dem Deckel und noch einmal auf dem Schutzumschlag. Der Satz ist angenehm augenfreundlich und die Papierqualität gut. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt hier also.

_Fazit:_

Spannender und interessanter neuer Sherlock-Holmes-Fall in schöner Aufmachung.

|Hardcover: 224 Seiten
Sherlock Holmes‘ neue Fälle, Band Nr. 4
ISBN 978-3-89840-291-0|
[www.blitz-verlag.de]http://www.blitz-verlag.de

_J. J. Preyer bei |Buchwurm.info|:_
[„Sherlock Holmes und die Shakespeare-Verschwörung“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5513

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