Alle Beiträge von Alisha Bionda

Ward, J. R. – Todesfluch (Black Dagger, Band 10)

_Die |Black Dagger|-Reihe:_

(Die englischen Originale sind in jeweils zwei deutsche Bücher aufgeteilt worden.)

01 [„Nachtjagd (1/2)“ 5283
02 [„Blutopfer (2/2)“ 5301
03 [„Ewige Liebe (1/2)“ 5358
04 [„Bruderkrieg (2/2)“ 5565
05 [„Mondspur (1/2)“ 5582
06 „Dunkles Erwachen (2/2)“
07 „Menschenkind (1/2)“
08 „Vampirherz (2/2)“
09 „Seelenjäger(1/2)“
10 „Todesfluch (2/2)“
11 „Blutlinien (1/2)“
12 „Vampirträume (2/2)“
13 „Die Bruderschaft der Black Dagger: Ein Führer durch die Welt von J.R. Ward’s BLACK DAGGER“
14 „Racheengel (1/2)“
15 „Blinder König (2/2), August 2010“
16 „Vampirseele (1/2), November 2010)“
17 „Mondschwur (2/2), Februar 2011)“

_Inhalt:_

Düster, erotisch, unwiderstehlich

Im Dunkel der Nacht tobt ein unerbittlicher Krieg zwischen den Vampiren und ihren Verfolgern. Die besten Krieger der Vampire haben sich zur Bruderschaft der BLACK DAGGER zusammengeschlossen, um sich mit allen Mitteln zur Wehr zu setzen. Ihr grausamster Kampf ist jedoch die Entscheidung zwischen unbarmherziger Pflicht und glühender Leidenschaft …
(Verlagsinfo)

„Grandios! Wenn es eine Göttin der modernen Mystery gibt, dann ist es J. R. Ward.“
|Nicole Jordan|

_Meinung: _

Wie in jedem BD-Band, beginnt auch dieser mit dem Glossar der Begriffe und Eigennamen und stimmt somit Neueinsteiger informativ ein.

Und weiter geht es mit der Geschichte um Vishous „V“ und Jane. V schläft mir ihr und somit der ersten Frau, die er liebt, die er aber gehen lassen muss. V bringt Jane zurück in ihre Welt und löscht ihre Erinnerung an ihn und alles, was sie mit ihm erlebt hat, aus ihrem Gedächtnis.

Auch Dr. Manuel Manello, Janes Kollege, hat es auf sie abgesehen. Es gibt auch weitere spannende Rückblicke in Vs Vergangenheit und Jane erzählt von ihrer Kindheit.

Ebenso wird auch Cormias (Vs Auserwählte, V soll vierzig auserwählte Frauen zur Erhaltung der Art schwängern) Geschichte weitergesponnen. Weder Cormia noch V wollen die von ihnen verlangte Vereinigung. Als Cormia ihm nackt präsentiert wird, ist Phury als Zeuge dabei – und reagiert augenblicklich sexuell auf sie. (Und der Leser ahnt sofort, dass sich das nächste „Paar“ anbahnt.) V bricht das Zeremoniell ab, da er sich immer noch an Jane gebunden fühlt. Phury bietet sich an, statt V die auserwählten Frauen zu „befruchten“, damit V seine Jane zu sich holen kann – doch das ist natürlich ein steiniger Weg.

Manuel Manello taucht in Janes Wohnung auf, und trotzdem sie sich an nichts mehr erinnert, hat sie doch das Gefühl, jemandem untreu zu sein. Sie glaubt bald (auch weil V sie nachts „aufgesucht“ und mit ihr Sex hatte), sie leide an Schizophrenie. Doch dann kehrt V zu ihr zurück, ihre Erinnerungen ebenfalls und sie gestehen sich ihre Liebe ein. Alles könnte nun rosarot sein, wäre da nicht Manuel Manello, der V und den Black Daggern auf die Spur kommt. Als V ihm begegnet, blitzt in ihm das unerklärliche Wort „Bruder“ auf.

John erlebt seine Wandlung und erste sexuelle Erfahrungen (mit Layla), die darin münden, dass er „versagt“.

In diesem Band gibt es keinen „Lesser-Plot“, was ihn ein wenig einseitig werden lässt und ein wenig zu viel des Guten in Sachen Romance und Herzschmerz bedeutet. Die Geschichte von V und Jane rutscht zudem leider zum Schluss ins Kitschige ab. Hier wäre weniger mehr gewesen! Einzig amüsant sind die Dialoge/Szenen zwischen V und Butch.

_Fazit:_

Todesfluch ist ein „Black Dagger“-Band ohne „Lesser Plot“ und mit zu viel Herzschmerz/Romancegetue. Die sonst übliche Mischung zwischen Action und Romance fehlt hier gänzlich.

|Taschenbuch: 352 Seiten
Originaltitel: Lover Unbound (Part 2)
Aus dem Amerikanischen von Astrid Finke
Titelfoto von Dirk Schulz / Titelgestaltung von Animagic Bielefeld
ISBN-13: 9783453533059|
[www.heyne.de]http://www.heyne.de

Preyer, J. J. – Sherlock Holmes und der Fluch der Titanic

_Inhalt:_

Sherlock Holmes und Doktor Watson versuchen, das Rätsel um den Untergang der Titanic im Jahr 1912 zu lösen. Dabei lernen sie Überlebende des Unglücks kennen, darunter den Kopf einer gefährlichen Verschwörung. Ihm ist die Frau auf den Fersen, die Holmes schon einmal hinters Licht geführt hat: Irene Adler, die Frau im Leben des großen Detektivs. Zwischen Holmes und Irene Adler entbrennt erneut ein erbitterter Kampf.

_Meinung:_

Der Untergang der „Titanic“ am 14. April 1912 bewegt auch heute noch die Fantasie und Gemüter vieler Menschen, was wohl u. a. eng damit verknüpft ist, dass zum einen der Luxusliner als unsinkbar galt und dann doch ausgerechnet auf seiner Jungfernfahrt sank. Bis heute drehen sich darum Verschwörungstheorien, bewegt das Schicksal des Schiffs und der Passagiere Film und Literatur. So auch im Falle „Sherlock Holmes und der Fluch der Titanic“ aus der Feder von J. J. Preyer.

Als Intro zu diesem neuen Sherlock-Holmes-Fall dient ein Prolog über die mysteriöse Zusammenkunft von vier Männern am 29.12.1902 auf Kingsgate Castle in Wiltshire. Diese Männer leisten u. a. einen Schwur, sich in einem Jahr wiederzutreffen, um das Land zu verändern – auf ihrem Tisch ein blühender Kirschzweig.

Die eigentliche Handlung setzt dann zwölf Jahre später in London an. Der Journalist Stanley R. Evans bekommt die Novelle „Hoffnungslos – oder das Wrack der Titan“ zugeschickt, die vierzehn Jahre vor dem Sinken der Titanic erschienen ist und wesentliche Übereinstimmungen zu dem Schiffsunglück hat. Von dem Autor des Textes wird Evans noch weiteres sensationelles Material zum Untergang der Titanic angekündigt – aber dann überschlagen sich die Ereignisse, die in der Ermordung des Journalisten gipfeln. Im Januar 1915 weilt Sherlock Holmes, mittlerweile 61-jährig, in Sussex in einem Hotel und liest in der Zeitung von Evans‘ Ermordung – und dass man bei der Leiche einen blühenden Kirschzweig fand.

Mycroft Holmes kontaktiert seinen Bruder und bittet ihn zu einem Treffen in den „Diogenes Club“ in einer wichtigen Angelegenheit, die ebenfalls mit dem Untergang der Titanic zu tun hat. Mycroft stellt Sherlock dort den Clubkollegen Joseph Bruce Ismay vor, der sich als Inhaber der White Star Line, der Schifffahrtslinie, der die Titanic gehörte, entpuppt. Holmes erfährt, dass der ermordete Journalist in seiner Gazette behauptet hatte, dass Ismay und sein Partner die Titanic versenkt hatten, um die Versicherungssumme zu kassieren. Auch des Mordes an dem Journalisten Evans wird Ismay beschuldigt – und schon steckt Holmes mitten in einem spektakulären Fall. Er schlägt Ismay eine Wiederholungsreise mit der „Olympic“, dem Schwesternschiff der Titanic, vor. Darüber hinaus nimmt er Conelly, den Kollegen des ermordeten Journalisten, mit, damit dieser über die Reise berichten kann, die am 10. April 1915 startet. Unter den Passagieren sind sechs Passagiere, die auch an Bord der Titanic waren und überlebt haben – u. a. auch die beiden Brüder des Kapitäns der Titanic. Ein weiterer Überraschungsgast entpuppt sich als Dr. Watson, der inkognito an Bord gekommen war. Ab da geht es in der Handlung munter weiter.

Sei es eine mysteriöse Mumie, ein wertvolles Collier, ein seit der Tragödie der Titanic stummes Mädchen – und vor allem Irene Adler. Die „spezielle Frau“ in Holmes‘ Leben, ist in einer neuen Identität an Bord. Sie scheint die gleichen Ziele wie Sherlock Holmes zu verfolgen. Natürlich bleibt es nicht bei dem Mord an dem Journalisten, auch der Autor der o. g. Novelle wird gemeuchelt, aber auch an Bord bleiben nicht alle unversehrt. Und noch auf der Fahrt teilt Holmes mit, dass der Fall, der so viele Verästelungen aufweist, erst am 30. Dezember gelöst wird.

J. J. Preyer hat einen interessanten Plot rund um den Untergang der Titanic spannend mit dem Holmes-Universum verquickt. Durch die schnörkellose Sprache des Autors kommen keine Längen in der Handlung auf. Was bei einem nur 224 Seiten langen Roman wesentlich ist, damit er nicht an Inhalt verliert. Der Autor hat gut recherchiert und seine Hausaufgaben gemacht und neben den Fakten rund um die Titanic, und dem Geschehen rund um Sherlock Holmes humorvolle Schlenker eingebaut. So z. B. wenn er und Watson darüber reden, dass eines Tages jemand behaupten würde, es habe sie nie wirklich gegeben, sie seien nur der Phantasie eines Schriftstellers entsprungen. Auch biblische Fäden werden gesponnen, neben dem analytischen Verstand des Meisterdetektivs und den Geschichten der Überlebenden des Titanic-Unglücks. Eine Mixtur die bestens unterhält – alle Sherlock-Holmes-Fans, aber nicht nur die!

Die Aufmachung des Buches ist ebenfalls ohne Fehl und Tadel. Das handliche, gut gebundene kleine Hardcover hat das Buchumschlagmotiv einmal direkt auf dem Deckel und noch einmal auf dem Schutzumschlag. Der Satz ist angenehm augenfreundlich und die Papierqualität gut. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt hier also.

_Fazit:_

Spannender und interessanter neuer Sherlock-Holmes-Fall in schöner Aufmachung.

|Hardcover: 224 Seiten
Sherlock Holmes‘ neue Fälle, Band Nr. 4
ISBN 978-3-89840-291-0|
[www.blitz-verlag.de]http://www.blitz-verlag.de

_J. J. Preyer bei |Buchwurm.info|:_
[„Sherlock Holmes und die Shakespeare-Verschwörung“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5513

Melneczuk, Stefan – Geisterstunden vor Halloween

_Inhalt:_

In Herbst- und Winternächten, so sagt man, wenn der Wind landeinwärts zieht, kann man die Todgeweihten auf dem Hungerberg hören. Fünfzig Männer, vierzig Frauen und fünfzehn Kinder, die keinen Frieden finden. Der Wind trägt ihre Gebete und Lieder hinab in die Stadt. Sie dringen durch Türen und Fenster, wie ein Fluss, der kein Ende nimmt und die Torffeuer von Geisterhand erstickt.
 
Stefan Melneczuk kam am 31. Oktober 1970 zur Welt, ist Redakteur bei einer großen Tageszeitung und schreibt seit mehr als zwanzig Jahren unheimliche Geschichten. Sein erster Roman MARTERPFAHL – SOMMER DER INDIANER sorgte im Herbst 2007 landesweit für Aufsehen und erlebte aus dem Stand heraus mehrere Auflagen. Mit den GEISTERSTUNDEN erscheinen nun einunddreißig seiner dunkelsten Erzählungen vor Halloween.
Gespenster-Geschichten ebenso wie Horror-Storys.

 
_Meinung:_

Längst hat sich Stefan Melneczuk aus dem Schatten des „Insider-Tipps“ bewegt – zu Recht. Wie auch diese abwechslungsreiche, stimmungsvolle Storysammlung beweist.

Der Autor erzählt in seinem Vorwort „Wie alles begann …“ – aus der Zeit, als er seine Kurzgeschichten noch auf seiner alten Schreibmaschine tippte. 31 davon hat er in GEISTERSTUNDEN VOR HALLOWEEN vereint. Sie starten am 1.10. und enden natürlich am 31.10., zu „Halloween” – und wissen vortrefflich zu unterhalten!
 
Hier wenige Worte zu jeder von ihnen, ohne zu viel zu verraten, aber hoffentlich als Appetizer dienen:
 
|Hungry Hill – das Jahr des großen Hungers|, Herbst 1845. Ein Prediger steigt mit einhundertfünf „Schäfchen“ seiner Gemeinde auf einen Berg – auf ein Wunder hoffend.
 
|Schacht der Toten| – so wird Schacht 23 genannt. Steiger Paul geht am 02. Oktober 1928 mit neun Freiwilligen hinunter in den Schacht der Toten, die nach einem Unglück nicht geborgen werden konnten. Steiger Paul und seine Männer müssen dort Schreckliches erleben haben, denn sie kehren völlig ohne Verstand zurück.
 
|Geisternacht| – der kleine Frederic wird von seinem Bruder eingesperrt und dazu verdonnert am 31.10. auf dem dunklen Dachboden eine Mutprobe abzuhalten. Frederic denkt voller Furcht, an die Geistergeschichten seines Bruders – z. B. von den Würgegeistern, die sich Kinder holen.
 
|Loch Ness| – zwei Amerikaner begeben sich auf Tauchgang nach dem Ungeheuer von Loch Ness – mit üblem Ausgang.
 
|Sand| – Fay und ihr Mann Neil landen auf der Suche nach einem Motel in dem Kaff Saltpoint. Bei dem Zusatz „Frieden Eurer Asche“ auf dem Wegweiser in die Stadt stockt ihnen der Atem, denn er wirkt wie mit Blut geschrieben – und er ist nicht der Einzige seiner Art.
 
|Die Kinder von Nonstrom| – Norwegen, Helen fährt mit ihrem Mini-Cooper durch ein Unwetter und kreuzt ihren Weg mit einem Pferdegespann, auf dem eine alte Nonne und zehn Kinder sitzen. Als Helen in dem einzigen Wirtshaus in Nonstrom von ihrer Begegnung berichtet, reagieren die Menschen sehr sonderbar.
 
|Der Kongress| – Die Passagiermaschine Flug Nr. 9031 befindet sich in der Gewalt der „Soldaten des Friedens“ – die es mit besonderen Kongressteilnehmern als Reisende zu tun bekommen. Dem Anführer der Geiselnehmer wird bald klar, dass nicht alles koscher ist und er sich den falschen Flug ausgesucht hat.
 
|Invasion| – William Taylor, genannt Foxey, hat im Wald mit seinen Freunden eine schreckliche Begegnung mit blauhäutigen Wesen aus zigarrenähnlichen Raumschiffen.
 
|Smaragd| – eine E-Mail, eine Website und der Tod, der die ereilt, die die Website besuchen und den „Smaragd“ ansehen. Es entbrennt ein Krieg zwischen Internetbenutzern und Computerhassern – doch einer scheint von alledem gefeit.
 
|Zimmer mit Ausblick| – Prince Edwards Islands. Zwei Ermittler gehen in einem Hotel einem mysteriösen Vorgang auf den Grund, denn in Zimmer 206 soll es spuken. Darin wohnte ein junger Mann, der verschwand, nur sein linker Daumen liegt auf dem Laken des Bettes.
 
|Der lachende Mann| – Daniel Wagner hört von seinem Sohn Jonas von dem „lachenden Mann“ im Kindergarten. Doch dort arbeiten nur Frauen. Von der Kindergärtnerin erfährt Jonas‘ Mutter dann, dass ihr Sohn seit Tagen wie ausgewechselt ist, und er hat dort den „lachenden Mann“ gemalt – ein Bild zum Fürchten. Das Unheil nimmt seinen Lauf.
 
|Wölfe| – Howard Jennings und sein Freund Butch gehen auf Wolfjsagd, geraten an ein besonderes Exemplar – und finden eine junge Frau bewusstlos im Schnee.
 
|Irrtum| – David schreibt Geschichten und hofft dafür einen Lektor zu gewinnen. Um sein Glück zu forcieren, besucht er die alte Amalia und bittet sie um ein Erfolgsritual.
 
|Ich weiß, was kommt| – Beate Heinrich sieht sich mit der Aussage der kleinen Tochter ihrer verunglückten Freunde konfrontiert. Die Kleine behauptet vorhersehen zu können, was in der Zukunft passiert.
 
|Der See| – Dike ermordet seine Frau Carol, nachdem sie ihn mit dem Meister ihres Zirkels betrogen hat, um ewiges Leben zu erhalten. Dike versenkt ihre Leiche in einem See – und erlebt das Grauen.
 
|Ezsras Garten| – Birmingham: Tante Ezsra starb, als Greg 14 Jahre alt war, 1940 in den Kriegswirren, wird Greg mit seinem Bruder zu seinem Onkel Dan geschickt – dort angekommen geschehen im Garten der verstorbenen Tante seltsame Dinge.
 
|Der Turm| – erzählt die Geschichte einer mysteriösen Standuhr.
 
|Wasser| – handelt von einem Mann, der nach 50 Jahren seine Geschichte aufschreibt, die mit einem Anruf mitten in der Nacht beginnt, der sein Leben verändert.
 
|Staub| – Die Raumsonde Stardust landet in Utah – mit an Bord ist Staub eines viereinhalb Milliarden Jahre alten Kometen – damit beginnt das Unheil.
 
|Drachentod| – 1263, Carvan der Ritter entführt den Leser in eine Fantasywelt, denn er will es mit einem Drachen aufnehmen, dem jedes Jahr zwei Mädchen als Opfer dargebracht werden.
 
|Langemark| – das Schlachtfeld von Langemark, das Denkmal für die Gefallenen und die Geister/Seelen der im Oktober 1914 Gefallenen, die keine Ruhe finden, bilden den Plot dieser Story.
 
|Die Treppe| – September 1931, der Autor Arthur Simon hat in seinem Haus eine Treppe, die nichts mag, was lebendig ist.
 
|Ferro| – Der Tod kommt mit der Post, in einem DHL-Paket, das das Vermächtnis des verstorbenen Onkels eines Studenten enthält: 42 alte (Ferro)Tonbandkassetten und einen Recorder. Die Bänder enthalten Aufzeichnungen des Onkels, der Kontakt zu Toten aufgenommen hat.
 
|Augen| – Ein alter Mann, der alles beobachtet, sieht an Halloween Tote, die der Kanalisation entsteigen.
 
|Der Koffer| – Ein Koffer mit brisanten Papieren aus dem Zweiten Weltkrieg und Berichte über Kunstmenschen bestimmen den Plot dieser Erzählung.
 
|Der Tank| –  Carsten Bauer (Kommissar) hat einen besonders abscheulichen Fall aufzuklären – den Mord an zwei Jungen und zwei Mädchen, die in einem Tank unter einem Feld gefunden wurden. Bauer befragt den zehnjährigen Jonathan zu sonderbaren Beobachtungen, die der Junge in dem Zusammenhang gemacht hat.
 
|Hände| – En junges deutsches Paar (Vanessa und Thomas) lässt sich von einer alten Rumänin aus der Hand lesen. Thomas verschweigt seiner Frau, was ihm geweissagt wurde.
 
|Ednäh| – Vanessa kehrt zurück in die Karpaten, während ihr Mann im Krankenhaus liegt, denn sie will die alte Wahrsagerin erneut aufsuchen, um endlich zu erfahren, was diese aus Thomas‘ Hand gelesen hatte – und erfährt Ungeheuerliches.
 
|Vogelscheuchen| – Laura Kavanagh geht auf dem Weg zu ihrer Großmutter an Vogelscheuchen vorbei, die mehr als nur gespenstig sind.
 
|Immer noch| – Anja wird polizeilich zu einer mysteriösen Videoaufzeichnung befragt, auf der ein Mann neben ihr zusehen ist, der eigentlich nicht dort sein dürfte.
 
|Das Mädchen am Steg| – Jan wird an einem Steg von den Erinnerungen an ein verstörendes Erlebnis heimgesucht – mit Frieda, einem mysteriösen Mädchen mit langen schwarzen Haaren, das er auf dem Steg traf.
 
Den 31 Geschichten schließt sich mit „Elaine“ eine zusätzliche Story an, gleichzeitig die längste – und beste (was die anderen nicht schmälern soll), die nicht nur Edgar-Allan-Poe-Liebhabern eine Lesefreude sein wird. In „Elaine“ erhält Agenturchef Henry Franklin sonderbare Briefe eines Taylor Collins, der ihn von Frisco aus zu einem Besuch nach Oklahoma bittet und einen phantastischen Fund gemacht haben will. Das weckt Henrys Neugier, besonders als ihn eine seltsame alte Frau davor warnt und danach bei einem Unfall getötet wird.

Bei Collins angekommen, erfährt Henry, dass es sich bei dem Fund um Tagebücher eines Kolonialwarenhändlers handelt, die u. a. offenbaren, dass dieser mit seinen Eltern in Ägypten weilte und ihn der Totenkult und die Bestattungsriten zu interessieren begannen. Vor allem aber halten sie eine wichtige Begegnung mit Edgar Allan Poe fest, von dem er am 20. Dezember 1848 in Providence ein Manuskript erwarb, mit dem er sich zu Grabe tragen ließ. Henry und Taylor Collins beschließen das Grab zu öffnen, um an das Manuskript zu gelangen – doch Collins hat Henry etwas Wichtiges verschwiegen.
 
Stefan Melneczuk verfügt über einen gefestigten Stil und eine professionelle Sorgfalt. Erzählerische Dichte lassen, ebenso wie die enorma Bandbreite der Plots, diesen Kurzgeschichtenband zu einem literarischen Leckerbissen werden. Der Autor lädt die Leser nicht nur zu Reisen durch Deutschland und die USA ein, sondern auch zum Abtauchen in verschiedene Genres. Im Anschluss der Kurzgeschichten erlaubt uns Stefan Melneczuk in seinem Nachwort noch einen Blick „Jenseits der Schreibmachine“ – seiner Schreibmaschine – und lässt mit einer Danksagung den Band ausklingen. Eine runde Sache, die Lust darauf macht, mehr von dem talentierten „Fabulierer“ zu lesen.
 
Auch die Aufmachung des Bandes weiß voll und ganz zu überzeugen, die Entry-Grafik des kleinen handlichen Hardcovers ist der Halloween-Kürbis, der auch schon das Covermotiv ausmacht. Als Besonderheit ist nicht nur der Schutzumschlag mit dem Covermotiv versehen, sondern entfernt man ihn, befindet sich dahinter, nicht wie oft üblich, ein schlichter einfarbiger Einband, sondern ebenfalls das Covermotiv auf dem Buchdeckel. Das Papier und der Satz sind ebenfalls ohne Fehl und Tadel.

 
_Fazit:_

Stimmungsvoller, abwechslungreicher und kurzweiliger Kurzgeschichtenband eines Autors, der zu erzählen versteht. Dazu in einer ansehnlichen und edlen Aufmachung, die keine Wünsche offen lässt. Absolut empfehlenswert.

|Hardcover: 352 Seiten
Titelillustration/Titelgestaltung von Mark Freier
Innenillustration von Mark Freier
ISBN-13: 978-3898402842|
[www.BLITZ-verlag.de]http://www.BLITZ-verlag.de
[www.freierstein.de]http://www.freierstein.de

_Stefan Melneczuk bei |Buchwurm.info|:_
[„Marterpfahl. Sommer der Indianer“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4719
[„Absurd. Unheimliche Geschichten“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4785

Pauly, Gisa – Gestrandet

_Die „Mamma Carlotta“-Romane:_

1. Fall: „Deine Spuren im Sand“
2. Fall: _“Gestrandet“_
3. Fall: „Tod im Dünengras“
4. Fall: „Flammen im Sand“

_Inhalt:_

Ein Sylt-Krimi

Ein neuer Fall für Mamma Carlotta.

Kommissar Erik Wolf steht vor einem Rätsel: Warum wurde Magdalena Schilling so gewaltsam umgebracht? Zumal der Hauptverdächtige Mathis Schilling, der Neffe der Toten, ein perfektes Alibi hat. Zu allem Überfluss findet sich am nächsten Tag im versiegelten Haus des Opfers eine weitere Leiche. Mamma Carlotta, Eriks italienische Schwiegermutter, die wieder einmal auf der norddeutschen Ferieninsel zu Besuch ist, mischt sich unverzüglich in die Ermittlungen ein – schließlich handelt es sich bei der zweiten Toten um ihre nette Reisebekanntschaft aus dem Flugzeug … In Gisa Paulys humorvollem Sylt-Krimi treffen zwei Temperamente aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. (Verlagsinfo)

_Handlungsabriss und Meinung:_

Carlotta Capella – Mamma Carlotta – tritt bester Laune zum zweiten Mal ihre Reise nach Sylt an, um ihren Schwiegersohn Erik Wolf und ihre Enkel Carolin und Felix zu besuchen. Im Flugzeug plaudert sie in ihrer einnehmenden Art auf die nette Donata Zöllner, die ihre Freundin aus Jugendtagen (Magdalena Feddersen) besuchen will, ein.

Bei ihrem Schwiegersohn angekommen, bringt Mamma Carlotta wieder ordentlich frischen Wind in den Haushalt und meint mit Entsetzen festzustellen, dass sich Erik Wolf in die verheiratete Valerie Feddersen (sehr hübsch, blond, schlank, langhaarig) verguckt hat – Valerie, die auch noch mit Mamma Carlottas verstorbenen Tochter befreundet war. Doch erst einmal trifft Mamma Carlotta alle wieder, mit denen sie bei ihrem ersten Besuch Bekanntschaft geschlossen hat – allen voran Fietje Tiensch, der Strandwärter, und Tove Griess, der Imbissstubenbesitzer.

Da geschieht ein Mord: Magdalena Feddersen, die Freundin von Mamma Carlottas Flugzeugbekanntschaft Donata, wird tot aufgefunden. Ihr Schädel wurde mit großer Wucht zertrümmert. Mathis Feddersen, der Neffe der Toten und Valeries Mann, der das Erbe gut gebrauchen kann, ist der Haupttatverdächtige. Donata reagiert erstaunlich emotional auf den Tod ihrer Jugendfreundin, trotzdem sie sich fast vierzig Jahre nicht gesehen haben. Mehr noch, sie bittet Mamma Carlotta um Hilfe, sie wolle aus dem Haus der Ermordeten etwas „holen“, verhält sich alles in allem sehr sonderbar. Doch nicht nur sie, sondern auch Valerie.

Dann ist da noch Bestsellerautor Gero Fürst, der auf Sylt ein Haus hat und auf der Insel weilt, um ein Buch zu schreiben. Carolin ist ein großer Fan des Schriftstellers und möchte sich Bücher von ihm signieren lassen. So sucht sie ihn zusammen mit Mamma Carlotta in seinem Haus auf. Durch eine List wird Carolin die Schreibkraft des Autors, der durch eine Handverletzung nicht selbst schreiben kann, und Mamma Carlotta bietet sich an, in seinem Haushalt nach dem Rechten zu sehen, weil sie Valerie bei ihm gesehen hat und einen Streit zwischen ihr und Gero Fürst, mit dem sie sehr vertraut zu sein scheint, beobachtet hat.

So beginnt Mamma Carlotta erneut zu „ermitteln“ – erst recht, als auch Donata ermordet wird … und der Fall zeigt bald, dass viel mehr dahintersteckt und weit in die Vergangeheit hineinreicht. Denn auch Donatas berühmter Mann (Schauspieler) und auch der Tod ihres Sohnes Manuel vor vielen Jahren scheinen eine Rolle zu spielen …

Auch Mamma Carlottas zweiter Fall ist ein Page-Turner, der jedoch nicht auf Effekthascherei, sondern auf muntere Erzählkunst und auf Menschen mit all ihren Stärken und Schwächen setzt – das Gewinnende an Gisa Paulys Krimis. Ihr Charaktere sind es, die uns und somit der Gesellschaft einen Spiegel vorhalten: dass sich zum Beispiel in einem Mann mit ungepflegtem Bart ein belesener Geist verbergen kann; aber auch, dass einen die Vergangenheit nie vollends loslässt.

Bereits nach dem ersten Satz hat Mamma Carlotta den Leser wieder gepackt, und das bleibt bis zum letzten Wort so. Und wieder springt es den Leser förmlich an, dass dies Stoff für eine unterhaltsame, humorige, aber auch spannende TV-Krimiserie wäre.

Die Aufmachung des Bandes ist, wie von |Piper| gewohnt, erstklassig und ohne Fehl und Tadel. Wer sich gut und mit einem Augenzwinkern unterhalten lassen will, sollte sich den „Mamma Carlotta“-Romanen nicht entziehen.

_Fazit:_

Auch Mamma Carlottas zweiter Fall ist ein Pageturner, spart aber nicht mit humorigen Zwischenschlenkern und einem Blick hinter die menschliche „Kulisse“ – absolut empfehlenswert!

|Broschiert: 302 Seiten
Titelfoto von Franz Bischof, buchcover.com
Titelgestaltung von Büro Hamburg
ISBN-13: 9783492251181|
[www.piper.de]http://www.piper.de
[www.gisa-pauly.de]http://www.gisa-pauly.de

_Gisa Pauly bei |Buchwurm.info|:_
[„Die Tote am Watt“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6369

Achim Havemann (Hg.) – phantastisch! 39

Inhalt:
Cover – Michael Gottfried

Interviews

Christian Endres: Interview mit Steven Savile
Carsten Kuhr: Interview mit Michael Peinkofer
Carsten Kuhr: Interview mit Stephan R. Bellem

Bücher, Autoren & mehr

Johannes Rüster: phantastisch! leben – Folge 7: Der Soundtrack meines Lebens
Horst Illmer: Science Fiction- am Limit
Achim Schnurrer: Klassiker der phantastischen Literatur – Voltaire – Teil 1
Bernd Jooß: Horror – Wo hat er seine Ursprünge und was bedeutet er für uns
Christian Hoffmann: Avram Davidson
Phantastische Nachrichten zusammengestellt von Horst Illmer

Achim Havemann (Hg.) – phantastisch! 39 weiterlesen

Bammes, Michael – Absinth-Geschichten – Im Bann der Grünen Fee

_Inhalt:_

Absinth – das geheimnisumwitterte Getränk der Alchemisten, der Denker und Schriftsteller. Mythenvoll beladen, dank seiner ursprünglich halluzinogenen Wirkung immer wieder vergöttert, gleichzeitig verteufelt und verurteilt, in jedem Fall aber bis heute Protagonist eines eigens für dieses Getränk erschaffenen Mysteriums, welches den Genießer, egal in welcher Form, nicht selten in die Grenzbereiche von Realität oder Phantasie zu führen vermag. So auch verwundert es nicht, dass das Geheimnis der Grünen Fee bis heute die Phantasie belebt, deren Zauber sich in den hier zusammen getragenen Geschichten mannigfach zu entladen versteht. Beängstigend, beunruhigend, erotisch, immer aber auch mit einem Eigenleben beseelt, welches Besitz ergreift und mit jedem Schluck tiefer in eine Welt hineinführt, deren Realitäten kaum abschätzbare Folgen haben können.

In diesem Buch nun lädt Michael Bammes ein, sich diesem Zauber, dessen Wundern wie Gefahren, hinzugeben und Welten zu begehen, welche dem realen Bewusstsein und unserer Wahrnehmungsfähigkeit, glücklicher- oder bedauerlicherweise, verschlossen bleiben.

Erheben Sie Ihr Glas und seien Sie herzlich willkommen – in der weiten, geheimnisvollen Welt der Grünen Fee.
(Verlagsinfo)

_Überblick und Meinung:_

Michael Bammes fasst in seinem Kurzgeschichtenband acht ABSINTH-Geschichten zusammen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

In dem Opener „Unterwegs“ erzählt er von Josh, einem Hartz-IV-Empfänger, der zur Jobvermittlung radelt, wo ihm ein neuer Job winkt: Ein Vertrieb für ausgewählte Spirituosen sucht einen jungen Mann für den Außendienst. Und Josh erlebt fortan auf seiner Absinth-Verkaufstour groteske Situationen.

Tim und Jake irren in der Folgestory „Durch die Nacht“ im Absinth-Rausch durch eben jene und begegnen merkwürdigen Gestalten/Geschöpfen.

In „Kostbares Grün“ saugt 1763 der Vampir Jaron Wald in einem Gasthaus zwei Männer aus – der Wirt schlägt Jaron einen Handel vor, damit er ihn verschont: Er bietet ihm eine Flasche mit einem besonderen Trank an – die grüne Erlösung … doch ist sie das wirklich?

Der alte Jaques de la Paix entdeckt in „Abgefüllt“ in einer Nacht Ungewöhnliches in einer Spirituosen-Manufaktur. Wollen Außerirdische den kostbaren Absinth stehlen? Oder ist das magische Gestränk, bzw. dessen Substanz, lebendig geworden?

„Grüner Sand“ entführt den Leser mit einer Reisegruppe in die Wüste. Reiseleiter und Fahrer erzählen abends am Feuer eine alte Sage, in der Absinth eine Rolle spielt und davon handelt, dass ein Bann über die Händler des hochprozentigen Getränks ausgesprochen wurde. Wirkt er auch heute noch?

Die Studentin Melanie bewirbt sich in „Grünanlage“ als Aushilfe in einer Bar. Schon am Abend fängt sie dort an und Sven, der Wirt, lässt sie allein. Melanie genehmigt sich selbst den ein oder anderen Absinth und erlebt Verstörendes.

In „Ein bunter Abend“ nehmen Tom und seine Freunde Chris, Mark und Paul an wilden Partys mit Absinth in einem baufälligen Fabrikgebeäude teil – mit einem feurigen Ende.

Gaby und Kai treffen sich in „Game over“, und Kai erzählt von einem Spirituosenhändler, der Absinth im Sonderangebot anbietet, und davon, dass jeder, der eine Literflasche bestellt, an einem neuen Onlinespiel teilnimmt. Die beiden beschließen, mit Freunden das Spiel zu testen – unter Absinthgenuss …

Michael Bammes entführt in dem kleinen Kurzgeschichtenband den Leser in die Welt der Phantastik und den Bann des Absinths. Dabei bietet er eine wilde Plotpalette, die das Lesen der acht Geschichten kurzweilig macht. Somit eignen sie sich wunderbar für den „kleinen Lesegenuss“ zwischendurch. Vielleicht mit einem köstlichen Absinth? Es muss ja nicht immer der Grüne sein!

Die Aufmachung ist hübsch: Ein kleiner schwarzer Band mit einem ansprechenden Foto, das zum Thema passt (Absinthglas und -löffel, Wasserkaraffe und Bücher) und vom Autor selbst geschossen wurde. Papier und Satz sind auch ansprechend. Da kann man nicht meckern.

_Fazit:_

Kurzweiliger Band phantastischer Absinth-Geschichten. Nicht nur für Liebhaber des aromatischen Getränks geeignet!

|Taschenbuch: 84 Seiten
Titelfoto von Michael Bammes
Titelgestaltung von Nina Kresse, Leipzig
ISBN-13: 9783939398493|
[www.EditionPaperONE.de]http://www.EditionPaperONE.de
[www.michael-bammes.de]http://www.michael-bammes.de

Davidson , Mary Janice – Unter Wasser liebt sich\’s besser (Meerjungfrauen 3)

_Die |Meerjungfrauen|-Reihe:_

01 „Traummann an der Angel“
02 „Mehr Mann fürs Herz“
03 _“Unter Wasser liebt sich’s besser“_

_Inhalt:_

Nachdem der Meeresbiologe Dr. Thomas Pearson sie für eine reinblütige Meerjungfrau sitzen gelassen hat, gibt Fred dem Werben von Artur, dem Prinzen des Unterwasservolkes, nach. Da steht überraschend Freds leiblicher Vater vor der Tür, den sie nie kennengelernt hat. Doch der Meermann scheint nichts Gutes im Schilde zu führen … (Verlagsinfo)

_Handlungsabriss:_

Und weiter geht es mit Dr. Fred(erika) Bimm (Vater Wassermann, Mutter Mensch), die sowohl an Land als auch im Wasser existieren kann.

Dem Leser wird der Einstieg durch eine Kurzsusammenfassung „Was bisher geschah“ erleichtert. Entgegen Jahrhunderte alter Tradition hat sich das Unterseevolk den Menschen gezeigt – über den Fernsehkanal CNN, und Fred hat sich mit Artur, dem Prinzen des Unterseevolkes, davongemacht, weil ihr Kollege Dr. Thomas Pearson, der ihr nicht gleichgültig war, plötzlich heftig mit einer hübschen Meerjungfrau geflirtet hatte. Fred mietet eine riesige Villa in Florida an, kümmert sich um die Pressearbeit zwischen dem Unterseevolk und den Landbewohnern und tritt auch im Fernsehen auf. Doch sie hat bei den Meermenschen einen schweren Stand, weil ihr Vater als Verräter gilt, der in der Verbannung lebt.

Drei Stunden nachdem Fred in die Villa eingezogen ist, taucht Jonas, ihr Freund seit Schulzeiten, auf. Er will Vorbereitungen für seine Hochzeit mit Freds Chefin Dr. Barb treffen. Fred soll seine Trauzeugin sein, was diese natürlich gewohnt „bissig“ aufnimmt und kommentiert. Aber sie hat längst andere Sorgen, denn Artur hat sie gebeten, seine Frau und somit Königin des Unterseevolkes zu werden. Da Fred nicht weiß, ob sie den Antrag annehmen soll, spricht sie mit Jonas, der ihr auf den Kopf zusagt, dass sie eigentlich noch in Thomas verliebt sei, der auch noch zu allem Überfluss mitten in das Gespräch platzt und sich ebenfalls bei Fred in der Villa einnistet. Um das Durcheinander perfekt zu machen, taucht auch noch Freds Vater auf – Farrem, der Wassermann. Und somit steht Fred das erste Mal ihrem leiblichen Erzeuger gegenüber und stellt fest, wie ähnlich sie ihm sieht. Die Verwirrung um Fred herum steigert sich noch, als auch er sich bei ihr in der Villa einnistet.

Damit nicht genug, denn es tauchen auch noch Freds Mutter und ihr Ziehvater Sam auf – und um dem Ganzen das Sahnehäubchen aufzusetzen, erscheint Artus auf der Bildfläche. Das Chaos nimmt seinen Lauf – und es gibt einige Überraschungen sowie am Ende Freds Entscheidung, welchem der beiden Männer sie ihr Herz schenkt, Artur oder Thomas …

Wie bei den Bänden 1 und 2 gibt es auch im dritten und leider letzten Teil eine Bonusstory – hier „Majicka“, in der Ireland Shea (26) in Cannon Falls (Miinesota) auf einem Friedhof über ein Mädchen stolpert, das sie für einen Zombie hält und das sie mit sich nach Hause nimmt. Die Besonderheit der Story ist: In Cannon Falls wimmelt es vor Untoten und paranormalen Wesen. So lebt Ireland seit fünf Jahren mit dem Vampir Ezra Chase zusammen, aber auch andere Wesen bevölkern ihre spezielle WG auf der Shea Fram, die Ireland gehört. So zum Beispiel Owen, der Werwolf mit dem weißen Fell und den Saphiraugen, und Lent, der Feenmann – aber auch ein sprechendes Auto, das nicht das ist, was es zu sein vorgibt.

Ireland nennt das Mädchen vom Friedhof Zelda und ahnt nicht, dass sie und ihre Mitbewohner beobachtet werden. Von Micah, der sich ihnen zu erkennen gibt und behauptet, Ireland wäre die Auserwählte – die neue Majicka. Doch Ireland will erst mal herausfinden, was es mit dem vermeintlichen Zombiemädchen auf sich hat – und zu allem Überfluss verliebt sich Micah auch noch in sie …

_Meine Meinung:_

Der Stil der Autorin ist wie gewohnt locker, flockig, humorvoll, der Text des Fred-Romanteils in kurze Kapitel geteilt, sodass sie wie immer die Möglichkeit bietet, den Alltag schnell hinter sich zu lassen und für kurze Zeit in eine andere, heitere Welt abzutauchen.

Auch die Aufmachung des Bandes ist wieder gewohnt hübsch anzusehen – ein schönes Motiv in der Innenseite der Klappenbroschur, handliches Format und augenfreundlicher Satz und Schriftgröße. Die Kapitelzahlen zieren zwei Fische und es gibt wieder ein Lesezeichen. Bei dem günstigen Preis ein absolut stimmiges Preis-Leistungsverhältnis.

_Fazit:_

Forscher Abschlussband der Trilogie rund um Fred, die Meerjungfrau, von der man gerne mehr gelesen hätte.

|Taschenbuch: 336 Seiten
Originaltitel: Fish out of water (Mermaids 3), Jove Books, USA/New York, 2008
Bonusstory „Majicka“ in dem Band „No Rest for the Witches“, USA/New York, 2007
Aus dem Amerikanischen von Stefanie Zeller
ISBN-13: 978-3802582530|
[www.egmont-lyx.de]http://www.egmont-lyx.de

_Mary Janice Davidson bei |Buchwurm.info|:_
[„Weiblich, ledig, untot“ (Betsy Taylor 1)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4993
[„Die mit dem Werwolf tanzt“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6005

Plischke, Thomas – Zombies, Die

_Inhalt:_

Nach den Vampiren kommen die Zombies!

Endlich das große Epos um die geheimnisvollsten Geschöpfe der Nacht – die Zombies! Die lebenden Toten gelten als unheimlich, feindselig und dumm. Doch die junge Lily ist davon überzeugt, dass dies nicht die ganze Wahrheit ist. Seit jeher fasziniert sie der Zombie-Mythos, und sie ist geradezu besessen davon, mehr über die Geschöpfe zu erfahren. Als Lily den attraktiven Victor kennenlernt, kommt sie einem erschreckenden Geheimnis auf die Spur: Zombies existieren wirklich, die unheimlichen Geschöpfe sind mitten unter uns – und Lily erfährt am eigenen Leib, was es bedeutet, lebendig und tot zugleich zu sein …
(Verlagsinfos)

_Detailhandlung und Meinung:_

Der Opener das Romans beginnt am 10. September 2009 in Notthing Hill, wo sich Lily auf der Straße wiederfindet und sich fragt, ob sie tot ist oder doch wiederum nicht, ob sie ein Zombie ist – und nun beginnt die Handlung als Rückblick auf Lilys Leben und darauf, wie es zu dem kam, was sie jetzt ist. Denkt der geneigte Leser nun, das nähme dem Roman die Spannung, weil somit zu viel vorweggenommen würde – weit gefehlt!

Die Handlung ist in drei Teile untergliedert und startet mit dem:

1. Teil: |Injektion|

Lily Young, Doktorandin in Oxford, befasst sich mit dem Mythos der lebenden Toten – den Zombies. Die Rückblickshandlung beginnt am 28. August 2009 bei der Beerdigung ihres Großvaters Jules Young. Dort erfährt die junge Frau, dass ihr verstorbener Großvater vor seinem Tod sonderbare Wünsche seine Beerdigung betreffend geäußert hatte, die ihr Vater aber missachtete. Lily erzählt ihrem Freund Gottlieb, dass sie mit ihrem Großvater einen Streit über ihre Arbeit hatte und er sie drängte, dass sie diese beenden solle, weil sie in Gefahr schwebe – und dass die Schatten, in denen sie herumstochere, „hungrig“ seien. Nach der Beerdigung begegnet Lily auf dem Friedhof einem mysteriösen Mann: Victor Cunningham.

Kurz danach reist Gottlieb überstürzt nach Deutschland zu seiner Familie ab, ohne Lily den Grund zu nennen – sein Vater ist gestorben. Lily trifft derweil den gutaussehenden und selbstbewussten Fremden vom Friedhof wieder. Hannah, Lilys Mitbewohnerin, warnt sie zwar davor, sich mit Victor zu treffen, aber Lily kann sich seiner Faszination nicht entziehen. Victor Cunningham (stammt aus Schottland) nimmt sie mit in einen sonderbaren Club, in dem eine morbide Performance um Leben und Tod stattfinden soll.

Lily wird dazu auserkoren, gegen ein „Zombie-Paar“, das sie für Schauspieler hält, zu kämpfen. Als Victor sie zwar rettet, der Mann sie aber zuvor beißt, merkt sie sehr schnell, dass das Zombie-Paar echt war, denn nach dem Biss verändert sich Lily. Ihre Sinne verschärfen sich und ihr Hunger auf Fleisch wächst. Ihr Leben als Vegetarierin hat ein jähes Ende gefunden und sich ins Gegenteil verkehrt. Auch ihr Wesen wandelt sich – z. B. Hannah und ihrem Doktorvater gegenüber.

Als Lily von Hannah dabei ertappt wird, als sie eine Taube tötet und roh mitsamt Federn verspeist, flieht Lily erst einmal in ihr Elternhaus, in dem zu dem Zeitpunkt ihrer Schwester Veronica alleine ist, da die Eltern vereist sind. Dort kommt es zu einem weiteren Vorfall: Veronica wird Zeugin, wie Lily den Hund der Familie tötet. Das ist aber nicht das einzige Problem, das Lily hat, denn sie wird die ganze Zeit verfolgt. Somit sieht sie sich erneut dazu genötigt zu fliehen.

2. Teil: |Inkubation|

Im zweiten Teil erhält der Leser Einblick in Gottlieb Bergers Familie, die sich zur Beerdigung seines Vaters Anselm in Frankfurt zusammengefunden hat: Hedwig Berger, die Stiefmutter sowie Rochus und Mathilde, Gottliebs Geschwister. Gottlieb spricht lange und offen mit seiner kranken Stiefmutter über die Fehde, die er mit seinem Bruder Rochus führt. Dann tritt er das Erbe an, das ihm sein Vater auferlegt hat: Er soll dessen Nachfolge antreten. Denn sein Vater führte ein besonderes „Familienunternehmen“, eine spezielle Art von Jägern – Zombiejägern. Und somit wird schnell erkennbar, dass Lily und Gottlieb, der Lily liebt, nun auf zwei verfeindeten Seiten stehen.

Aber das ist nicht der einzige Brennpunkt. Gottlieb und Rochus müssen nun notgedrungen zusammenarbeiten und sich ihrem alten Konflikt stellen. Der Leser wird vom Autor mit zu Zombiejagden genommen, blickt aber auch Gottlieb über die „Schulter“, als dieser die Aufzeichnungen seines Vaters sichtet. Nach und nach wird gewahr, dass sich Gottlieb und Lily nicht zufällig begegnet sind … Dann erhält Gottlieb einen Anruf von Lilys Mutter und erfährt, dass Lily verschwunden ist und wie sie sich verändert hat – und reist sofort nach England. Er schwört, den zu töten, der Lily zu dem gemacht hat, was sie jetzt ist.

Lily findet sich derweil nach ihrer Flucht bei Victor wieder, erfährt dort eine Bestätigung für ihre Vermutung, dass er ein Zombie ist – wie sie jetzt auch. Victor gesteht ihr in einem Brief, dass er sie liebt und Lily lässt sich auf ihn ein – wohl auch aus Verunsicherung über ihre neue „Natur“, mit der sie nun zu leben lernen muss. Sie hadert damit, dass sie ihre Eltern, aber vor allem Gottlieb nicht mehr sehen darf, sie sich fortan im Verborgenen halten muss … doch es kommt alles anders. Lily erfährt etliches über Victor und seine Familie – auch, dass diese nur Verbrecher und Übeltäter tötet und verzehrt – und Victor gesteht ihr, was das Furchtbarste an ihrem neuen Dasein ist: die Einsamkeit. Dann nimmt er Lily das erste Mal mit auf die „Jagd“ – auf einen Serienvergewaltiger und „Bullen“. Als Lily Victor das Opfer essen sieht, wird ihr bewusst, wozu er sie gemacht hat.

3.Teil: |Eruption|

Als Dougal Cunningham (Victor ist ein Ur-Ur-Großonkel von ihm) aus Manger (Schottland) bei Victor erscheint und ihn wegen einer dringenden Angelegenheit in seine Heimat bittet, folgen Victor und Lily dem Ruf und somit der Leser in Victors Heimat, in einen Kreis weiterer mysteriöser Charaktere, und in eine zusätzliche, spannende Handlung mit einem brisanten Finale in Schottland … denn dort fällt schließlich die Entscheidung, was aus Victor, Lily und Gottlieb wird.

Doch damit nicht genug. Auch wenn die Haupthandlung schon genug gefesselt hätte, so gibt es noch einen zusätzlichen Reiz des Romans: die von Lily während ihrer Arbeit geführten Interviews. So auch eines mit ihrem Großvater, der behauptet zu wissen, dass es lebende Tote, „Zombies“, gebe. Er erzählt ihr von einer Begebenheit, als er ein kleiner Junge war und einen Toten sah, der nicht ruhen durfte (in Port-of-Spain/Karibik). Der Leser erfährt in den Interviews etliches über die Mythen lebender Toter aus verschiedenen Kulturen – so z. B. über Draugr, skandinavische Untote, aber erhält auch auch Informationen wie über die Maschalismos-Praktiken (Zerstückelung).

Die lebhafte, kurzweilige Sprache des Autors trägt ebenso wie der Plot zu einer fesselnden Unterhaltung bei, von der man sich nicht mehr lösen kann und will. Ihr bildhafter Duktus erzeugt Nähe zum Leser und eine stetig steigende Spannung – von der ersten bis zur letzten Seite.

Auch die Aufmachung weiß zu überzeugen. Das Covermotiv spricht sehr an und vermittelt bestens die Atmosphäre des Romans, Papier, Satz und Lektorat sind ebenfalls ordentlich.

_Fazit:_

Spannender Zombie-Roman, der geschickt Informationen einbindet und intelligent zu unterhalten versteht – absolut empfehlenswert.

|Taschenbuch: 479 Seiten
Titelabbildung von Sylwia Makris
Titelgestaltung von Guter Punkt, München
ISBN-13: 978-3492267465|
[www.piper-fantasy.de]http://www.piper-fantasy.de
[www.im-plischke.de]http://www.im-plischke.de

_Thomas Plischke bei |Buchwurm.info|:_
[„Mater Ecclesia“ (Engel RPG)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=2046
[„Terra Nova“ (Der Schwur des Sommerkönigs 1)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=1533
[„Terra Incognita“ (Der Schwur des Sommerkönigs 2)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=2283
[„Die Auferstehung“ (Sacred 2, Folge 1)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5212
[„Das trügerische Paradies“ (Sacred 2, Folge 2)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5370
[„Im Bann der Bestie“ (Sacred 2, Folge 3)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5600
[„Das verbotene Wissen (Sacred 2, Folge 4)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5756

Tropper, Jonathan – Sieben verdammt lange Tage

_Inhalt:_

Ich bin deine Mutter und ich liebe dich.“ Das sagt Mom immer. Das nächste Wort lautet stets: „Aber …“

Die Familientreffen der Foxmans enden stets mit Türenschlagen und quietschenden Reifen, wenn Judd und seine Geschwister so schnell wie möglich einen Sicherheitsabstand zwischen sich und das Elternhaus bringen. Doch nun ist ihr Vater gestorben. Sein letzter Wunsch treibt allen den Angstschweiß auf die Stirn: Die Foxmans sollen Schiwa sitzen, sieben Tage die traditionelle Totenwache halten. Das bedeutet, dass sie auf unbequemen Stühlen in einem kleinen Raum gefangen sind und nicht davonlaufen können. Nicht vor dem, was zwischen ihnen passiert ist – und nicht vor dem, was die Zukunft für sie bereithält …

_Meinung:_

New York – Judd Foxman (34) steht vor den Trümmern seiner Ehe, als er seine Frau in flagranti mit seinem Boss erwischt. Damit nicht genug, Judds Schwester Wendy ruft ihn an, um ihm mitzuteilen, dass sein Vater gestorben und dessen letzter Wille gewesen sei, dass seine Frau und Kinder eine sieben Tage lange währende Totenwache abhalten sollen. Judd, ohnehin privat gebeutelt, verspürt wenig Lust auf ein Treffen mit seinen untereinander zerstrittenen Geschwistern oder seiner extrovertierten Mutter. Aber er folgt dem letzten Wunsch seines Vaters und fährt zur Beerdigung und Totenwache in den Schoß der Familie.

Jonathan Tropper entwickelt daraufhin ein amüsantes, teils bissig-ironisches und immer höchst unterhaltsames Bild einer Familie, die die eigene sein könnte oder die „von nebenan“. Die Charaktere sind different, sehr lebendig, und vor allem authentisch gezeichnet, sodass sich der Leser sehr schnell als „Bestandteil“ des Kreises fühlen wird.

Da sind Paul und Philipp, Judds Brüder und ihre Schwester Wendy und die schrille Mutter, ihres Zeichens Psychiaterin. Judds Geschwister rücken alle mit ihren Partnern und Kindern an, und sehr schnell werden alle Konflikte spürbar, aber auch, dass die Familie (bis auf die Mutter) immer meisterhaft darin war, Gefühle zu unterdrücken.

Die ersten drei Kapitel des Romans lässt der Autor zum Einstieg den Leser am Scheitern von Judds Ehe (nach neun Jahren) teilhaben. Judds Erinnerungen sind so lebensnah, so menschlich und nachvollziehbar, dass man sofort von dem Roman gepackt wird. Besonders erfrischend ist dabei die offene Sprache des Autors, die aber niemals Partei (für ihn oder seine Frau) ergreift oder Klischees bedient – sie allenfalls auf die Schippe nimmt. Ab dem vierten Kapitel beginnt nach der Beerdigung des Vaters die Totenwache, und fortan wechselt die Handlung zwischen Gegenwart und Rückblicken auf Kinderheitserinnerungen, aber auch Judds Ehe.

Philipp, das Nesthäkchen der Familie, ist der Einzige, der auf der Beerdigung Gefühle zeigt und zusammenklappt – dann finden sich alle in ihrem Elternhaus wieder. Während der siebentägigen Zwangsnähe der Geschwister und der Mutter brechen die alten Konflikte deutlich aus, wird all der gegenseitige Groll endlich freigelassen – aber auch alte Verbundenheiten flackert auf. Judd stellt sehr schnell fest, dass der Tod „anstrengend“ ist und diese zwanghafte Totenwache erst recht.

Sympathisch ist auch zu sehen, dass Judd ähnliche Probleme hat, die man sie sonst Frauen nachsagt. Er hat als Mann nach dem Scheitern ähnliche Ängste. Finden ihn andere Frauen attraktiv? Wird er sexuell versagen, wenn er mit anderen Frauen schläft? Finden sie seinen Körper vielleicht zu „schwabbelig“? Er stellt sich aber auch ähnliche Fragen zum Scheitern seiner Ehe: Hat der andere einen größeren Schwanz? Vögelt er besser? Kann er länger? Und vieles mehr. Und genau |das| macht Judd sympathisch und „nah“. Darüber hinaus kämpft er seit seiner Trennung beim Anblick jeder hübschen Frau mit seinen sexuellen Phantasien … und begegnet der gutaussehenden Penny Moore wieder, einer Jugendliebe.

Innerhalb der Familie/Totenwache überschlagen sich die Ereignisse: Es entbrennt ein Geschwisterstreit wegen der geerbten Familienfirma und Judds Noch-Frau taucht auf, um ihm zu eröffnen, dass er der Vater des Kindes sei, das sie erwarte, und nicht ihr Liebhaber, da dieser zeugungsunfähig wäre. Turbulenter kann ein Leben nicht verlaufen. Erfrischend auch immer wieder die freizügige Mutter, für die Diskretion ein Fremdwort ist und die immer wieder übers Ziel hinausschießt, selbst in der Wahl ihrer Kleidung bei der Totenwache, wenn sie in Röcken auftaucht, die breite Gürtel sein könnten oder ihren Silikonbusen zur Schau trägt.

Und so mancher Leser wird heftig bei der Feststellung des Autors nicken: „Ich liebe meine Familie. Jeden einzelnen. Aber ich liebe sie mehr, wenn sie nicht in meiner Nähe sind.“ Aber dennoch, zeigt sich auch in Judds Familie mehr Verbundenheit, als es anfangs vermuten lässt. Ich wiederum habe bei einem Satz besonders geschmunzelt: „Frausein ist ein brutales Geschäft.“

„Sieben verdammt lange Tage“ ist locker und flockig geschrieben. Dieser Roman ist ein wahrer Pageturner mit wundervoll lebendigen, menschlichen Charakteren, die wie aus dem wahren Leben gegriffen sind. Da stimmt alles, der Stil, der Plot bis hin zum Ende.

Auch die Aufmachung weiß – wie immer bei |Knaur| – zu überzeugen. Schönes Hardcover, gutes Papier und Satz. Leserherz, was willst du mehr?

_Fazit:_

Humorvoller, flotter Familienroman, der sehr nah am Leser ist und kurzweilig, aber nicht oberflächlich unterhält. Absolut empfehlenswert.

|Hardcover: 447 Seiten
Originaltitel: This is Where I Leave You (Dutton, New York, 2009)
Aus dem Amerikanischen von Birigt Moosmüller
Titelfoto von FinePic, München
Titelgestaltung von ZERO Werbeagentur, München
ISBN-13: 9783426662731|
[www.knaur.de]http://www.knaur.de

_Jonathan Tropper bei |Buchwurm.info|:_
[„Mein fast perfektes Leben“ (Hörbuch)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4330

Cross, Raven – BAT People

_Inhalt:_

Drei Romane in einem Band:

|BAT People|

Als Natassjas Bruder nach einem Fledermausbiss ins Koma fällt, wird er von den „Bat People“ verschleppt. Natassja muss ihn unbedingt befreien, bevor er in der schrecklichen Blutnacht geopfert wird. Tatsächlich kann sie ihn aus den Klauen der Vampirmenschen retten, doch dabei verliert sie ihre eigene Freiheit – und ihr Herz. Sie verliebt sich unsterblich in Anwar, den Anführer der „Bat People“ …

|BAT City|

Nachdem Anwar Natassja auf ihr Drängen hin zu einer „Bat Woman“ gebissen hat, steht ihrer Liebe nichts mehr im Wege. Doch dann geraten die Vampirmenschen in einen Hinterhalt der verfeindeten Coyoteros, die sie mit vergifteten Pfeilen ausrotten wollen. Anwar bricht schwer verletzt zusammen und unaufhaltsam entfaltet das Gift seine entsetzliche Wirkung …

|BAT Woman|

Vor Mitternacht noch umgebracht? Natassja und Anwar leben glücklich mit den „Bat People“ in der goldenen Stadt Cibola. Aber dann bewahrheitet sich die dunkle Prophezeiung: Die Coyoteros brechen ihr Ehrenwort und machen erneut Jagd auf die Fledermausmenschen …

_Handlungsüberblick:_

|In Teil 1 „Bat People“|

fährt Natassja Licedei (18 Jahre, kupferrote Haare) mit Joshua, ihrem Bruder (17 Jahre) in die Carlsbad Caverns (eine 487 Meter unter der Erdoberfläche liegende Kalksteinhöhle). Dort hängen in der Bat Cave ca. eine Million Fledermäuse. Trotzdem der Zutritt zur Höhle eigentlich verboten ist, mogeln sich die beiden Geschwister hinein – und Joshua wird prompt gebissen. Verwundert fällt ihnen auf, dass der Biss jedoch so groß ist, dass er eher von einem Menschen stammen könnte. Joshua weigert sich, zu einem Arzt zu gehen, fühlt sich aber sehr schnell immer schlechter – und stirbt.

Als Natassja ihren Bruder fortschaffen will, tauchen zwei schwarz gekleidete Männer und eine sehr erotisch wirkende Frau auf. Einer der Männer ist jung und sehr attraktiv. Sie nehmen Joshuas Leichnam mit sich. Bei den beiden Männern und der Frau handelt es sich um: Gylan (Hexe und Kriegerin, tückisch, hinterhältig und hochintelligent), Batur (vernarbter Kriegsherr) und Anwar (Schönling, jugendlicher Herrscher über Bat City). Und schon ist der Leser mittendrin in der Welt der Bat People.

Natassja gerät in Erklärungsnotstand darüber, wo ihr Bruder abgeblieben ist, und entscheidet sich für die Wahrheit. Was sich als Fehler herausstellen soll, denn Sheriff Mark Burke glaubt ihre Aussage natürlich nicht und sieht sich somit einem besonderen Fall gegenüber.

Einen Monat später: Natassja träumt jede Nacht von Joshua, der immer in Begleitung von Anwar ist, der wie ein Schatten über ihn wacht. Als sie eines Nachts das Familiengrab auf dem Friedhof aufsucht, taucht Joshua plötzlich auf – er ist Anwar, dem Anführer der Bat People (halb Menschen / halb Vampire), entwischt und erzählt seiner Schwester von dem unterirdischen Stadtreich „Bat City“, wo er gefangen gehalten wird. Durch den Biss trägt Joshua Bat-Zellen in sich, da er aber nicht in den Hals gebissen wurde, kann er noch zurück in seine Welt, und dafür benötigt er Natassjas Hilfe. Sie muss nach Bat City kommen, um ihn zu befreien, denn nur Joshuas Seele kann für kurze Zeit aus Bat City entfliehen und nur ein ihm nahestehender Mensch kann seinen Körper und Seele zurückholen. Joshua kann Natassja gerade noch verraten, wie sie in die geheimnisvolle Stadt gelangen kann, bevor Anwars Jäger auftauchen.

Also macht sich Natassja auf den Weg. Sie landet in einer riesigen, uralten Tropfsteinhöhle und einer Stadt, über der auf einem Hügel ein Palast aus purem Gold thront – Bat City, eine Stadt mit altmodischem Flair. Durch List und das Quäntchen Glück gelangt Natassja in den Palast. Dieser und die Kultur der Bat People faszinieren sie und sprechen ihren Sinn für Ästhetik an. Doch sie hat natürlich Wichtigeres im Kopf. Besonders, als sie erfährt, dass ihr Bruder auf dem bevorstehenden Fest der Blutnacht (zum Blue Moon = zweiter Vollmond) geopfert werden soll. Aber durch eine Unachtsamkeit der Wachen gelangt Natassja in Joshuas Verlies, sie fliehen beide, werden aber von Bat-Jägern entdeckt. Joshua entkommt, und nun wird Natassja festgenommen.

So steht sie in Cibola, der goldenen Stadt, Anwar gegenüber und merkt schnell, dass dieser an einer friedlichen Koexistenz mit den Menschen interessiert ist – im Gegensatz zu Batur und Gylan. Besonders Letztere tritt Natassja gegenüber sehr feindselig auf. Anwar hingegen fragt sie über die Menschen und ihre Welt, aber auch ihre Familie aus, um mehr über ihre Rasse zu erfahren. Im Gegenzug erzählt er Natassja viel über die Bat People. Anwar nennt sie schon bald liebevoll „Tassja“, und Natassja verspürt eine immer stärkere Faszination für den Fledermausmann, der bestimmt, dass sie als „Gast“ an dem Fest der Blutnacht teilnehmen und nicht anstelle ihres Bruders geopfert werden soll.

Aber Batur und Gylan, die mit Anwar die „Schwarze Dreifaltigkeit“ der Bat People bilden, überstimmen ihn und beschließen Natassjas Tod. Doch Anwar opfert einen anderen Menschen an ihrer Stelle, und Natassja verliebt sich in ihn, die Bat People und die Stadt. Sie wird jedoch von Anwar als Vermittlerin zurück in ihre Welt geschickt. Dort stößt sie auf Unverständnis, besonders bei Joshua, der völlig verändert ist und voller Hass gegen die Bat People. Auch Sheriff Burke bleibt ihr auf den Fersen. Er erinnert sich daran, dass ihm sein Großvater eine Geschichte von Indianern erzählte, die sich in Fledermäuse verwandeln können, und beschließt, dem nachzugehen. Natassja wittert die drohende Gefahr, flieht zurück zu Anwar, um ihn zu warnen, und gerät in Lebensgefahr ….

|Teil 2, „Bat City“,|

setzt ein Jahr später an, in der Baboquivari Wildnis (südl. Zipfel Arizonas). Natassja liebt und lebt (mit) Anwar bei den Bat People, denen sie sich mittlerweile zugehörig fühlt. Mehr noch, sie ist selbst eine Bat Woman geworden und kann nun auch fliegen, extrem gut bei Nacht sehen, verfügt über ein Radarsystem und besitzt ein Paar scharfer, spitzer Reißzähne. Nur am Trinken von Blut findet sie keinen Geschmack. Gylan, der Kriegerin und Hexe, ist Natassja immer noch ein Dorn im Auge, mehr noch, sie hasst sie. Anwar hingegen ist als Herrscher der Bat People mittlerweile hoch angesehen. Natassja vermisst Joshua, ihren Bruder, und ihre Famile, die sie für tot hält, sehr. Da sie trotz ihrer Transformation zur Vampirin überwiegend menschliche Gene in sich hat, kann sie sich rund um die Uhr im Freien bewegen.

Die neue Idylle der Bat People wird bedroht, als Reiter in Kettenhemden, mit Helm, Schild und Lanzen bewaffnet, auftauchen. Sie ähneln Fledermäusen, ihr Gesicht hat jedoch eine spitz zulaufende Hundeschnauze. Die Coyoteros hassen die Bat People, greifen das neue Bat City an und setzen es in Flammen. Zu allem Überfluss bricht die seuchenähnliche „Antoniusfeuer“-Krankheit aus – hervorgerufen durch die Lanzenstiche der Coyoteros, die mit einer tödlichen Substanz getränkt waren. Auch Anwar wird damit verletzt, doch seine Wunde infiziert sich nicht – noch nicht? Die Bat People kehren in die goldene Stadt Cibol zurück. Auf dem Weg dorthin sterben jedoch achthundert von ihnen – eine Katastrophe für das vom Aussterben bedrohte Volk.

Sheriff Mark Burke – in der Zwischenzeit Polizeichef geworden – steht vor den Trümmern seiner Karriere und sieht sich einem starken Gegenkandidaten bei der Neuwahl zum Polizeichef gegenüber. So überlegt er sich, die zurückliegende Geschichte über die Fledermausmenschen in die Medien zu bringen, und ärgert sich, dass er Anwar nicht gefangen genommen hat. Auch der Palast aus Gold in Bat City lässt ihn gedanklich nicht los. Im Internet liest er von den sieben goldenen Städten und der Schönsten davon – Cibola im Anasazi Mountain …

Natassja darf auf Anwars Geheiß keinen Kontakt zu ihrer Familie aufnehmen, doch sie verspürt immer größere Sehnsucht nach ihnen und kann schlussendlich der Versuchung nicht widerstehen, beobachtet ihre Eltern und Geschwister heimlich und trifft auf ihren Bruder, aber Joshua wirkt verändert, kalt und emotionslos. Bald wird Natassja klar, dass sie einen großen Fehler begangen hat, sich zu erkennen zu geben. Denn schon bald ist ihnen ihr Bruder auf den Fersen und Natassja sieht sich bei den Bat People ihrer Erzfeindin Gylan ausgeliefert, die „Stimmung“ gegen sie macht und behauptet, Natassja habe die Bat People verraten.

Joshua hat immer noch Probleme mit der alten Fledermausbisswunde. Anfälle, Visionen und seltsame Träume suchen ihn heim – und er sieht in die Zukunft. Auch Anwar verändert sich, seit er durch das Coyotero-Gift infiziert wurde, und greift sogar Natassja an. Dann nimmt Gylan Joshua gefangen, der gekommen ist, um die Bat People zu warnen – vor Sheriff Burke. Aber da gibt es noch einen Menschen, der ihnen auf der Spur ist: Floyd, Burkes Hilfssheriff. Die Lage spitzt sich immer mehr zu: Anwars Anfälle mehren sich. Er bestimmt, dass Natassja im Falle seiner geistigen Umnachtung oder seines Ablebens seinen Platz auf Cibolas Thron einnehmen soll. Danach wird er zur Sicherheit seines Volkes in ein Verlies gebracht.

Nun entfacht sich Gylans Feindseligkeit noch mehr, die natürlich von Natassja keine Befehle entgegennehmen will. Auch Batur fügt sich nur widerwillig. Zwischen Joshua und Gylan entwickelt sich eine Art Hassliebe, sie stehen in telepathischem Kontakt. Joshua warnt Gylan vor Burke und seinen Männern, die auf dem Weg zur Goldenen Stadt sind. Derweil mutiert Anwar immer mehr zu einer Schreckenskreatur und entkommt aus seinem Gefängnis …

|In Teil 3 „Bat Woman“|

ist Joshua mittlerweile ein sehr talentierter Seher (mit dem Potential, der beste aller Schamanen zu werden) und hat einen Traum: Ein Bote kommt aus dem Süden, aus Feuerland, und bringt sehr schlechte Nachrichten. Bol, ein brasilianischer Bat Man, berichtet davon, dass die Coyoteros einen heiligen Krieg weiterführen und Anwar und Natassja als Zukunftsträger der Bat People töten wollen. Somit ist der Anführer der Coyoteros Karanjai Bahul wortbrüchig Anwar gegenüber geworden, und es beginnt nach einem Jahr Frieden und Wiederaufbau von Cibola (Bat City) alles von vorn.

Joshua sieht in einer weiteren Vision, dass das Volk der Bat People zu den verbliebenen sechs goldenen Städten aufbricht, um unter denen die eine zu finden, die das endgültige Zuhause der Fledermausmenschen werden soll. Doch er hat noch mehr gesehen. Der Preis für ihre Flucht wird hoch sein, weil entweder er oder Natassja sie mit dem Leben bezahlen soll. Aber damit nicht genug, denn er und Natassja entpuppen sich als direkte Nachfahren der Anasazi. Und somit lädt Raven Cross die Leser in eine immer phantastischere und turbulente Geschichte rund um Anwar, Natassja, Joshua und die Bat People ein. Aber auch Natassjas Eltern und ihre restlichen Geschwister spielen in diesem Band eine wesentliche Rolle.

_Meine Meinung:_

Raven Cross schafft mit ihrer Bat-People-Trilogie eine kurzweilige Mischung aus Vampirstory, Romancehandlung und Spannung – eingewoben in einen Indianer-Plot. Somit unterscheidet sie sich wesentlich von den Vampir-Romance-Titeln, die den Markt seit Jahren überschwemmen. Die drei Romane, die zuerst einzeln bei |Cora| erschienen sind und nun bei Tochterverlag |Mira| noch einmal in einen Band zuammengefasst wurden, sind zwar vorrangig auf jugendliche Leser ausgerichtet, aber durchaus „all age“, wenn man diese Bezeichnung bemühen möchte, und somit für alle Altersklassen geeignet.

Der Stil der Autorin ist angenehm flüssig, der Plot teils romantisch – aber nicht schmalzig, dabei turbulent, auf gleichbleibendem Niveau und so packend, dass man nach der Trilogie gerne mehr über die Bat People lesen möchte.

Die Aufmachung des Titels ist, wie bei |Mira| üblich, ohne Fehl und Tadel: Handliches Format, Papier, Druck und Bindung sind ordentlich und das Covermotiv dankenswerterweise ohne das schon beinahe standardisierte Paar, sondern eher minimalistisch.

_Fazit:_

Stimmungsvoller, kurzweiliger und sehr unterhaltsamer Vampirband, in ein Indianer-Plot-Gewand eingebettet. Die Bat People sind eine erfrischende Abwechslung zu den derzeit typischen Vampir-Romance-Bänden. Absolut empfehlenswert.

|Taschenbuch: 432 Seiten
Titelillustration und Titelgestaltung von pecher und soiron, Köln
ISBN-13: 978-3899416466|
[www.mira-taschenbuch.de]http://www.mira-taschenbuch.de

Kluver, Cayla – Alera – Geliebter Feind

_Inhalt:_

Das Sensations-Debüt aus den USA!

Während Misstrauen und Rivalität zwei Königreiche in einen Krieg treiben, muss sich Prinzessin Alera entscheiden – für ihr Land, für ihre Freiheit oder für ihren Feind.

Alera ist nicht nur die Thronfolgerin des Königreichs – sie hat auch ihren eigenen Kopf, und ihre Vorstellungen von Freiheit und Gerechtigkeit finden am traditionellen Hof nicht immer Anklang. Das Land blickt dunklen Zeiten entgegen. Die lange währende Feindschaft mit dem Nachbarreich droht in einen Krieg zu münden.

Und als eines Tages der junge Narian aus dem Feindesland an Aleras Hof auftaucht, ändert sich alles: Ist Narian ein Spion, ein Attentäter oder gar ein Freund? Alera erfährt mehr über das Volk, das sie für ihren erbitterten Gegner hielt. Sie erkennt, dass sie sich unweigerlich in Narian verliebt hat – und dass ihre Liebe nicht nur ihr Leben, sondern das Schicksal des ganzen Königreichs aufs Spiel setzt.
(Verlagsinfos)

„Alera geht ihren eigenen Weg – und jeder Leser wird ihrem Charme sofort erliegen.“ – |Booklist|

_Handlungsabriss:_

„Alera – Geliebter Feind“ ist der Auftaktband einer romantischen Fantasy-Trilogie der erst 17-jährigen US-Autorin Cayla Kluver, somit auch ihr Debütwerk und ein beachtliches und stimmungsvolles dazu.

Schauplatz der Saga sind zwei Königreiche, die sich im Krieg befinden: Cokyri und Hytancia. In Hytancia verschwanden vor knapp zwei Jahrzehnten 49 Kinder (Jungen), doch man fand nur 48 Leichen – ein Junge bleibt verschollen. Sein Schicksal ist seither ungewiss. Den Sagen nach hatte der erste König von Hytancia, um sein neues Reich zu schützen, seinen kleinen Sohn getötet und mit dessen Blut die Grenzen des Reiches benetzt.

Am Ende des Krieges zwischen den beiden Reichen kommt Alera, die Kronprinzessin Hytancias, zur Welt. Sie erzählt ihre Geschichte, die ihrer Welt und ihrer Liebe. Die Handlung beginnt in ihrem 16. und auf der Schwelle zu ihrem 17. Lebensjahr. Alera wächst gut behütet mit Miranna, ihrer 15-jährigen Schwester auf. Umsorgt von ihrem Vater, König Adrik, und ihrer Mutter, Lady Elissia, der Dienerschaft des Hofes und London, ihrem persönlichen Leibwächter (silberne Locken, indigofarbene Augen).

Einziger Wermutstropfen für Alera ist, ihr Vater möchte sie mit dem eitlen, selbstgefälligen, jungen Lord Steldor verheiraten, den er sich neben seiner Tochter auf dem Thron wünscht. Denn es ist Tradition, dass die Thronerbin mit 18 Jahren heiratet und ihr Mann der nächste König wird. Doch Steldor (20 Jahre, charmant, klug, gutaussehend, aber ein aufgeblasener Wichtigtuer) ist Alera unsympathisch, seine Gegenwart und Arroganz verursacht ihr Übelkeit, seine Annäherungsversuche Ekel.

Am 10. Mai, Aleras 17. Geburtstag, verlässt sie während der Feierlichkeit den Festsaal und stößt im Garten des Anwesens auf einen Eindringling – dem ersten Cokyrier, dem sie in ihrem Leben gegenübersteht. Eine weitere Person aus dem Feindesland wird in Gewahrsam genommen: Nantilam, die Hohepriesterin und Schwester des Königs von Cokyri, dem Overlord, der als schrecklicher, bösartiger Kriegsherr gilt.

Erstmals hört Alea, dass in Cokyri Frauen mehr gelten als Männer und das Reich führen. Nantilam (umwerfend schön, grünäugig, kinnlanges dunkelrotes Haar, goldfarbener Teint, schwarz gekleidet) wird von Aleras Vater in den Kerker gebracht. Alera bemerkt, dass London nachts nicht in seinem Bett liegt, und am nächsten Tag ist die gefangene Hohepriesterin aus dem Verlies verschwunden. Hat London ihr zur Flucht verholfen? Alera behält ihre Beobachtung und Zweifel für sich, trifft sich erneut mit Steldor, um diesen über den Ausbruch der Gefangenen auszuhorchen, und auch er vertritt die naheliegende Meinung, dass es einen Verräter am Hof geben muss.

Alera spricht danach mit ihrer Mutter und erfährt, dass London fast zehn Monate lang Gefangener der Cokyrier war und daher am meisten über sie weiß. Er ist auch der Einzige, der eine Gefangenschaft bei den Cokyriern überlebt hat, und hat lange gebraucht, das dort Erlebte zu verwinden. Alera fasst sich ein Herz und weiht ihren Vater darin ein, dass London in jener Nacht, als die Gefangene entkam, nicht in seinem Bett und auf seinem Posten (über ihre Sicherheit zu wachen) war.

London wird als möglicher Verräter vom Dienst suspendiert und vom Hofe verbannt – tief enttäuscht, dass Alera ihn verraten und nicht zuerst das Gespräch mit ihm gesucht hat und er überhaupt des Verrats verdächtigt wird. Alera plagt längst das schlechte Gewissen und sie vermisst ihren langjährigen Leibwächter, zu dem sie ein enges freundschaftliches Verhältnis pflegte.

Auf der Teeparty anlässlich des 16. Geburtstags von Miranna schwärmen alle Freundinnen der beiden Schwestern von Steldor, doch Alera nimmt erstaunt wahr, dass die Freundinnen der Ansicht sind, Steldor mache ihr nicht nur Avancen, weil er nach dem Thron schielt, sondern weil er auch an ihr Gefallen gefunden hat. Dann wird ein weiterer Cokyrier gefangen genommen – mit Londons Hilfe: Narian, über den sich die Gerüchte schnell mehren – vor allem, dass er sehr attraktiv sei.

Alera soll ihr erstes Fest selbst ausrichten, dabei will sie sich nach einem potentiellen Ehemann umsehen, um nicht Steldor heiraten zu müssen – und fortan begegnet ihr auch ständig Narian. Er lehrt Alera Selbstverteidigung und die beiden kommen sich näher, eifersüchtig von Steldor beäugt. Und es geschieht, was der Titel vermuten ließ; Alera verliebt sich in Narian, der sich als der eine von den Cokyriern entführte Junge, dessen Leiche nie gefunden wurde, entpuppt. So sehr sich Alera zu Narian hingezogen fühlt, so sehr stößt sie Steldors Verhalten und Gegenwart ab. Als ihr Vater auf eine Heirat mit Steldor drängt, gesteht ihm Alera, dass sie Narian liebt und ihn heiraten möchte – und stößt auf rigorose Ablehnung bei ihrem Vater.

Auch London warnt sie vor Narian und davor, dass er nicht der sei, der er zu sein vorgebe. Er erzählt ihr die Legende vom blutenden Mond, in der es heißt, dass Hytancia von einem seiner eigenen Söhne besiegt werden kann, der das Zeichen des blutenden Mondes trägt. London vermutet, dass es sich um Narian handelt. Doch Alera hat ein solches Zeichen auch an Steldors Arm entdeckt. Sie spricht Narian, darauf an, der ihr jedoch versichert nur nach Hytancia gekommen zu sein, um mehr über seine wahre Herkunft und Familie zu erfahren. Dann bittet die Hohepriestern von Cokyri um eine Audienz bei der königlichen Familie und verlangt die Auslieferung von Narian. Doch dieser verschwindet bei einem Überfall, bei dem London schwer verletzt wird …

Viele Fragen stellen sich nun:

Wird Alera Narian wiedersehen?
Hat die Liebe von Alera und Narian dank ihrer verfeindeten Völker eine Chance?
Was wird aus Steldor, der weiter um sie anhält, und der die Wahl von Aleras Vater ist, der Narian als neuen König des Landes ablehnt?
Auf welcher Seite steht Narian wirklich? Auf der seines Blutes, seiner Herkunft oder jener der Cokyrier, die er zu schätzen gelernt hat und von denen er großgezogen und ausgebildet wurde?
Wer ist in den Turbulenzen Freund, wer Feind?
Wird London den Überfall überleben?
Was hat es mit dem Silberring auf sich, den London trägt, und der einst dem Overlord gehört haben soll?

_Meine Meinung:_

Die junge Autorin schildert feinfühlig und intensiv das Leben und die Personen am Königshof, mit sehr viel Liebe zum Detail, jedoch ohne adjektivlastig zu sein. Die Handlung ist packend geschrieben, voller Emotionen – aber niemals kitschig oder schmalzig. Der Band erinnert vom Duktus her an die [„Tamír Triad“-Trilogie]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6106 von Lynn Flewelling (in Deutscher Erstveröffentlichung bei |Otherworld| erschienen). Cayla Kluver lässt damit mehr als nur Potential erkennen, der großen Kollegin nacheifern zu können.

Eines verbindet die beiden Autorinnen jetzt schon: die zarte Melancholie, die zwischen den Zeilen schwingt und den Leser seicht umschwebt, ohne dabei den oft schnellen Rhythmus des Lebens von Alera sprachlich zu vernachlässigen. Amüsant sind so zum Beispiel zu Anfang des Buches die fast koketten Wortwechsel und Szenen zwischen Alera und London. Überhaupt, ist das Buch so flüssig geschrieben, dass man die 553 Seiten in Rekordzeit liest, da man „Alera – Geliebter Feind“ nicht mehr aus der Hand legen möchte. Respekt an eine junge Autorin für einen solchen Debütroman!

Auch die Aufmachung des Werkes weiß zu überzeugen: edle Hardcoverausgabe mit ALERAs Antlitz auf dem Schutzumschlag, Papier und Satz sind erstklassig.

_Fazit:_

Für alle, die romantische Fantasy jenseits der Schmonzette lieben, und für jene, die der Schlachtgemetzel-Fantasy überdrüssig sind – aber auch generell für alle Liebhaber des feinen Lesegenusses absolut empfehlenswert. Grandioser Debütroman einer Jungautorin, von der man sicher (und hoffentlich) noch viel lesen wird.

|Gebunden: 560 Seiten
Originaltitel: Legacy (2009)
Aus dem Amerikanischen von Henriette Zeltner
Titelfoto von Melanie Delon/Repr. by Norma
Titelgestaltung von Guter Punkt, München
ISBN-13: 9783492702164|
[www.piper-fantasy.de]http://www.piper-fantasy.de
[www.caylakluver.com]http://www.caylakluver.com

Solanes, Martín – Mallorquinisches Blut

_Inhalt:_

Unbekanntes Mallorca – Sonne, Meer und ein furchtbares Verbrechen.

Ein düsteres Verbrechen überschattet das Paradies: Mehrere in alte mallorquinische Stoffe gewickelte grausige Funde bedrohen die Idylle der Baleareninsel. Mit ihrer Kamera spürt die Tatortfotografin Pilar Más dem mysteriösen Täter nach und begibt sich so gefährlich nah in seinen Fokus.

Ein seltsames Paket verstopft die Kanalisation Palma de Mallorcas. Das Bündel aus alten mallorquinischen Stofffetzen birgt einen schrecklichen Fund: eine abgetrennte Hand. Es ist nicht die letzte makabre Entdeckung, die die Tatortfotografin Pilar Más mit ihrer Kamera festhalten muss. Die junge Polizistin ist gerade erst in ihre Heimat zurückgekehrt, die sie sechs Jahre zuvor nach dem mysteriösen Tod ihres geliebten Cousins verlassen hatte.

Nun muss sie immer neue Leichenteile dokumentieren – ohne dem Täter dabei wirklich näher zu kommen. Bis eine Spur zu La Dragonera führt, der einsamen Dracheninsel vor Mallorca, einst Zufluchtsort für Schmuggler und Piraten. Doch als erneut Menschen aus Pilars Umfeld verschwinden, beginnt diese zu ahnen, dass die Vergangenheit ihrer Familie der Schlüssel zur Lösung des grausamen Rätsels ist.

_Meinung:_

Am 3.Juni macht Jovi, ein Straßenreiniger, in einer Rohrleitung der Müllentsorgung von Palma de Mallorca einen makabren Fund – eine Hand und Unterarm in einem Stoffpaket.

Pilar Más (Kriminaltechnikerin, wissbegierig, dickköpfig, ruhig, diszipliniert) kehrt nach sechs Jahren Polizeischule auf ihre Heimatinsel Mallorca zurück und kommt in das Team von Hauptkommissar Fernando Olazabal. Die beiden stehen sich von Anfang an feindselig gegenüber. Pilar untersteht in der Spurensicherung als Fotografin Offizier Gerónimo Diaz, der ein Freund von Pilars Cousin ist. Pilars erste Liebe starb vor sechs Jahren unter mysteriösen Umständen. Sein Tod war der Auslöser dafür, dass sie zur Polizei ging.

Bruno Montaner (stürmisches Temperament, fühlt sich der Insel sehr verbunden), lebt und arbeitet in Port d’Andratx und geht seltsamen Feuern auf der Insel La Dragonera nach. Er findet dort eine merkwürdige Feuerstelle und Schleifspuren (z. B. eines schweren Gegenstandes oder Körpers). Die Substanz, die er in der Feuerstelle findet, stellt sich nach der Untersuchung als von einem menschlichen Knochen stammend heraus.

Um Bruno wird eine kleine Spezialeinheit gebildet (der auch Pilar angehört), die sich auf die Suche nach dem Rest der Leiche macht. Es tauchen fünf weitere Pakete mit Leichenteilen in der Müllverwertungsanlage auf, u. a. auch ein verkohlter Schädel. Die Schnur der Pakete wird häufig als Takelschnur oder Trimmleine auf Segelbooten benutzt.

Bruno erfährt von einem befreundeten alten Bibliothekar von einem alten Atlas aus dem 13. Jahrhundert – dem „Atlas catalán“ mit zwei Karten von Mallorca und La Dragonera. Dieser Atlas befand sich einst im Besitz von Horacio Más, Pilars Großvater, zu dem sie eine sehr problematische Beziehung hat und dessen Begegnung sie meidet. Dennoch stattet sie Son Nadal, der riesigen Finca ihrer Familie, einen Besuch ab – und wird von ihren Erinnerungen heimgesucht. Denn die Geschichte der Familie Más wird beherrscht von Trauerfällen und der Brutalität ihres Großvaters, den sie hasst und verachtet. Pilars Vater starb mit 25 Jahren und ihre Mutter wenig später bei ihrer Geburt.

Pilar besucht Carape, den Schäfer von Son Nadal. Er war einst ihr Verbündeter und sie fühlt sich endlich wieder zu Hause. Von Carape erfährt sie, dass es mit dem Gut Son Nadal abwärts geht und die Familie in finanziellen Schwierigkeiten steht (und ihr Großvater oft auf der Rennbahn anzutreffen sei) – und sie hört zum ersten Mal von einem jungen Deutschen, einem eventuellen Sohn ihrer Tante Yolanda.

Pilar besucht eine Disco in Portal Nous und erfährt von Azur Letal, einer Bekannten, dass deren Bruder Fredo seit Monaten verschwunden ist, und erhält von ihr ein Foto vom Abend seines Verschwindens, auf dem er mit seinen Kumpels abgebildet ist.

Bruno und das Team erwarten Ende Juni – zum „blauen Mond“ weitere Vorkommnisse. In den Arabischen Bädern wurde eine große Menge Blut in die Bewässerungsgräben des Patios geschüttet, und an einer Mauer fand man blutige Handabdrücke; darüber hinaus auch Schuhabdrücke, die mit denen, die Bruno auf La Dragonera gesichtet hat, übereinstimmen. Das vergossene Blut bildet einen Pfeil, der auf das ehemalige Schöpfrad, das zu einem Brunnen umgebaut wurde, deutet. Dort findet das Team ein weiteres Paket mit dem Kopf eines Rassepferdes darin. Der Fall wird immer mysteriöser und verworrener. Und das Team steht auch intern unter Druck. Hauptkommissar Olazabals macht des ihnen schwer – Schikanen sind an der Tagesordnung und er provoziert seine Mitarbeiter, wo er nur kann.

Immer wieder ist von einem mysteriösen blonden Deutschen (bullige Gestalt, unsympathisch) die Rede. Auch als Bruno von einem Notar in Andratx hört, bei dem ein Holländer mit einer Besitzurkunde von La Dragonera auftaucht, die er von einem Deutschen gekauft hat. Bruno beschließt, Nachforschungen über Yolana und ihren Sohn in Deutschland anzustellen. Seine Tochter Ana lebt in Hamburg und studiert Journalismus und will in der Sache recherchieren. Ebenso fährt er mit seinem Team auf die Insel La Dragonera. Dort finden sie in der Feuerstelle weitere Fingerknochen und andere Indizien, die darauf schließen lassen, dass jemand auf der Insel verletzt oder getötet wurde. Der Verdacht verhärtet sich, als Pilar auch noch Fredos Mundharmonika (die er auf dem Foto, das sie hat, schwenkt) findet.

Auf dem Foto erkennt die alte Grita, die auf Son Nadal lebt, auch noch Oscar Uhl, Yolandas Sohn und einer der Verdächtigen. Somit zeigen wieder Zeichen Richtung Deutschland und irgendwie scheint Pilars Familie tief in diesem Fall involviert zu sein … wie die Insel La Dragonera, die einer der roten Fäden dieses Buches ist. Und dann wird Pilar entführt und gerät in Lebensgefahr …

_Der Autorin gelingt_ eine wunderbare Mischung aus Krimihandlung, mehrdimensionalen Charakteren – aber auch interessanten Nebendarstellern, wie Brunos Freundin Tita, eine Zigeunerin, oder seine Mutter Placida Más Montaner, aber auch Pilars strenge Tante Grita) und fein detailliertem Inselkolorit. Sie zeichnet ein Bild von Macht, Familienehre, Bindungsängsten und Traditionen. Und sie webt einen interessanten Handlungsstrang um den mallorquinischen Philosophen Raimundus Lullus (1235-1315) und seine im Jahre 1308 verfasste „Ars brevis“, eine von diesem selbst angefertigte Kürzestfassung seines weitaus umfangreicheren Hauptwerkes – der parallel entstandenen „Ars generalis ultima“.

Die „Ars brevis“ bietet eine kompakte Darstellung des reifen lullschen Denkens, in dessen Mittelpunkt die kombinatorische Methode steht, mit der Lullus in die Geschichte der Philosophie eingehen sollte – dem System der Erhellung der Wahrheit, das auf der Kombination von Buchstaben auf dem äußeren Ring eines Kreises beruht. Aber sie bezieht auch den Mond (Vollmond, blauer Mond), der in der mallorquinischen Mythologie eine wichtige Rolle spielt, in die Handlung mit ein.

Man merkt dem Roman an, dass Martín Solanes den Sommer stets auf Mallorca verbringt, wo die Wurzeln ihrer Familie sind. Da ich selbst seit fast zwölf Jahren auf der Insel lebe, sie aber weitaus länger kenne, muss ich der Autorin meine Anerkennung zollen, welch stimmiges Bild sie über Mallorca zeichnet – im Positiven und Negativen. Und es erlaubt einen Blick in die Seele der Mallorquiner.

Die Aufmachung des Titels ist ebenfalls ohne Fehl und Tadel: das Format etwas größer, Papier und Satz/Druck erstklassig. Somit bietet „Mallorquinisches Blut“ spannende, aber auch wissensreiche Unterhaltung und man verspürt zum Schluss Lust auf mehr. Man möchte wissen, wie es mit Pilar, aber auch Bruno und dem Team weitergeht – und hofft auf einen weiteren Fall, der uns erneut auf diese schöne Insel entführt.

_Fazit:_

Spannender Krimi und ein wunderbar stimmiges Bild über die Baleareninsel Mallorca machen das Buch absolut empfehlenswert.

|Taschenbuch: 318 Seiten
Originaltitel: Quand la lune sera bleue (2008)
Aus dem Französischen von Ute Bechberger & Cornelia Weinkauf
Titelgestaltung von creativ connect Karin Huber, München
Innenillustrationen von Studio de creation Flammarion
ISBN-13: 9783492052597|
[www.piper.de]http://www.piper.de

Korb, Markus K. – Saramee 11: Kronns Rache

_Die „Saramee“-Reihe:_

01 „Der vergessene Friedhof“ – Markus K. Korb
02 „Nachtleben“ – Martin Hoyer
03 „Das Dedra-Ne“ – Sylke Brandt
04 „Saramees Nache“ – Dirk Wonhöfer
05 „Schattenspiele“ – Michael Schmidt
06 „Der Dieb“ – Karl-Georg Müller
07 „Die Ankunft“ – Martin Hoyer & Markus K. Korb
08 „Die Grube“ – Christian Endres
09 „Himmelsstürmer“ – Michael Schmidt
10 „Tanz der Bestien“ – Christian Endres
11 _“Kronns Rache“_ – Markus K. Korb

_Inhalt:_

Was verbindet den Sklavenhändler Jossof Akrikka mit dem mysteriösen Alten Volk, und was haben sie mit der Vergiftung des Trinkwasser der Stadt zu tun? Im Auftrag der Stadtvorderen machen sich Kronn und sein Kampfgefährte Harrak in die düstere unterirdische Zuflucht des Alten Volkes auf, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.

_Meinung:_

Markus K. Korb, der mit Band 1 den Auftaktband zu „Saramee“ schrieb, Kronn erschuf und ihn in Band 7 („Die Ankunft“) weiterentwickelte, beendet die dünnen „Saramee“-Bände ebenfalls mit einem „Kronn“-Roman. Somit schließt sich ein erster Kreis. Ab dem nächsten, dickeren Band, gibt es drei Episoden in einem und eine wesentlich künstlerische Aufmachung als die der ersten elf eher schlichteren Bände.

Als Einstieg dieses Romans gibt es mit „Was bisher geschah“ ein kurzes Resümee auf Kronns bisherige Abenteuer und dann kreuzen sich Kronns Wege wieder mit denen des „Alten Volkes“. Kronn und sein Freund Harrak folgen nämlich einem Alten Wesen in den unterirdischen Gang eines Berges und landen am Rand eines Felsendomes – darauf liegt das Wrack eines Schiffes. Die beiden Männer erfahren, dass es sich um den Opferplatz für den Gott „der ewig ist und ewig war und ewig sein wird“ handelt und landen in einem Höhlenschacht, in dem es vor Überlebenden des Alten Volkes wimmelt, und beobachten diese. Doch sie werden entdeckt und in die Flucht geschlagen. Harrak wird dabei schwer verletzt.

So sieht sich Kronn gezwungen, die Tierwesen des Alten Volkes um Hilfe zu bitten, seinem Freund freies Geleit zu gewähren. Als das abgelehnt wird, bittet er um Versorgung durch einen Heiler des Alten Volkes, danach soll sich Harrak vor einem Gericht des Alten Volkes verantworten.

Kronn wird gefangengenommen und in die Unterbergstadt Zoin gebracht, dort zu dem König des Alten Volkes – Grok Mont-Tarr – und nachdem er diesen beleidigt, in eine Felszelle gesperrt. Hier macht er die Bekanntschaft von Gecko, einem sonderbaren kleinen Wesen (einem Mong), das empathisch mit ihm kommuniziert. Durch ihn erfährt Kronn Einiges über das Alte Volk.

Dann wird über Kronn Gericht gehalten, weil er mehrere Mitglieder des Alten Volkes getötet hat. Kronn erklärt, dass er das nur getan habe, weil er der Annahme war, das Alte Volk hätte die Wasserversorgung von Saramee vergiftet (Band 1 und 7) – und erfährt Erstaunliches … auch, dass er große Schuld auf sich geladen hat. Kronn wird dazu verurteilt, als Opfer der Kriechenden Finsternis zu dienen …

Im Anschluss an den Romantext befindet sich ein Glossar zu den Hauptpersonen des Romans und eine Information zum „Lederschwinger“ und „Mong“- jeweils mit einer Illustration. Ebenso gibt es wie immer die Vitae des Autors und der Künstlerin Chris Schlicht.

Markus K. Korbs Plot ist es deutlich anzumerken, dass der Autor in der düsteren Phantastik verwurzelt ist und lovecraftschen Atem in seine Texte haucht. So ist für mich dieser Band der absolute Spitzenreiter der bisherigen Romane der Serie. Und der Plot des Alten Volkes alleine böte schon genug Raum eines komplexen Serienromans. Welchen die Leser sicher dankbar begrüßen würden. Was mir an diesem Titel auch gefällt ist die Tiefe, auch Themen wie z. B. Vorurteile und wozu sie führen können, geschickt einzubauen und diese beinahe spielerisch und ohne schulmeisterlich daherzukommen einzuweben.

_Fazit:_

Düster-phantastisch und spannend erzähltes „Kronn“-Abenteuer. Einer der Sahnehäubchen-Bände der Serie!

|Taschenbuch: 72 Seiten
Titelillustration von Chris Schlicht
Innenillustrationen von Chris Schlicht
ISBN-13: 978-3936742732|
[www.atlantis-verlag.de]http://www.atlantis-verlag.de
[www.saramee.de]http://www.saramee.de
[www.dreamspiral.de]http://www.dreamspiral.de

_Mehr aus „Saramee“ bei |Buchwurm.info|:_
[„Das Glück Saramees“ 6368

Endres, Christian – Saramee 10: Tanz der Bestien

_Die „Saramee“-Reihe:_

01 „Der vergessene Friedhof“ – Markus K. Korb
02 „Nachtleben“ – Martin Hoyer
03 „Das Dedra-Ne“ – Sylke Brandt
04 „Saramees Nache“ – Dirk Wonhöfer
05 „Schattenspiele“ – Michael Schmidt
06 „Der Dieb“ – Karl-Georg Müller
07 „Die Ankunft“ – Martin Hoyer & Markus K. Korb
08 „Die Grube“ – Christian Endres
09 „Himmelsstürmer“ – Michael Schmidt
10 _“Tanz der Bestien“_ – Christian Endres
11 „Kronns Rache“ – Markus K. Korb

_Inhalt:_

Während Ralec, Honorarkonsul des westlichen Imperiums, nach machtvollen Verbündeten in Saramee sucht, fahndet der Rest der Stadt fieberhaft nach einer mordlüsternen Kreatur, welche die Straßen Nacht für Nacht mit Blut tränkt. Bald stellt sich jedoch heraus, dass Saramee neuerdings voller Bestien ist …

_Meinung:_

Durch den „Was bisher geschah“-Opener wird offensichtlich, dass die Geschichte des Honorarkonsuls Ralec weitererzählt werden soll. Der Leser wird dadurch geschickt an die Handlung herangebracht. Ralec versucht immer mehr, sein „eigenes Süppchen“ zu kochen und die Portalwächter als Verbündete zu gewinnen, um ein Netz aus Spitzeln und Spionen zur Informationsbeschaffung und Machtstärkung zu bilden.

Die Schänke „Goldene Laute“ hat seit Band 8 den Besitzer gewechselt. Dort trifft der Leser auf zwei weitere bekannte Charaktere: Gwendis, die Schwertfrau, und ihre Gefährtin Lerii. Auch Ralec kehrt dort ein, um sich mit zwei Männern der Loge der Torwächter zu treffen, und sammelt danach eifrig Informationen über wichtige Personen der Stadt – so unter anderem auch über Bofacht – und zieht mit einer Handvoll Männer in den Dschungel los.

Das zentrale Thema ist die blutrünstige Mordserie der „Bestie“, die schon lange die Gemüter der Bewohner der Stadt erhitzt. Gwendis und Lerii werden von Bofacht, dem Alleshändler, zu sich „gebeten“. Er will, dass die beiden Frauen, die Bestie für ihn fangen. Die Schwertschwestern nehmen den „Auftrag“ an und machen sich Richtung Urwald auf. In diesem Handlungsstrang wird der Faden seit dem Plot um das Dedra-Ne weitergesponnen.

Argus Panoptes, ein Ermittler, ist ebenfalls hinter der Bestie her und sucht den Hirten Sheparo, auf um von ihm Informationen einzuholen, da es zu vermehrten Tierverlusten in den Herden gekommen ist. Alle Kadaver weisen die gleichen Merkmale auf – sie sind grässlich entstellt und Herz und Leber sind entnommen worden. Sheparo erzählt von einer Höhle im Dschungel, aus deren Tiefen ein schreckliches Kreischen erklang.

So findet der Knotenpunkt dieses Bandes in einer Ruine im Dschungel statt, unter der der Eingang in ein unterirdisches Höhenlabyrinth ist, in dem die Bestie ihr Versteck haben soll …

„Tanz der Bestien“ ist ein stilistisch ansprechender Band, in dem der Autor dicht und spannend erzählt und sehr atmosphärisch weitere Einblicke in Saramees Stadtleben gewährt. Einziges kleines Manko: Der Roman ist zu kurz. Man hätte mehr von dem Autor lesen wollen. Denn er hat gute Arbeit geleistet und einige Handlungsstränge weitergeführt. Auch die Charaktere werden dadurch immer vertrauter, bekommen immer mehr „Gesicht“.

Im Anschluss an den Romantext wird das „Karrial“ erklärt – mit einer Illustration versehen. Darüber hinaus werden Autor und Künstlerin in kurzen Vitae vorgestellt.

_Fazit:_

Atmosphärischer „Saramee“-Band, der einige Handlungsstränge weiterführt und wieder einmal Lust auf einen komplexen Serienroman weckt – absolut empfehlenswert.

|Taschenbuch: 72 Seiten
Titelillustration von Chris Schlicht
Innenillustrationen von Chris Schlicht
ISBN-13: 978-3936742725|
[www.atlantis-verlag.de]http://www.atlantis-verlag.de
[www.saramee.de]http://www.saramee.de
[www.dreamspiral.de]http://www.dreamspiral.de

_Mehr aus „Saramee“ bei |Buchwurm.info|:_
[„Das Glück Saramees“ 6368
[„Himmelsstürmer“ 6425

Schmidt, Michael – Saramee 9: Himmelsstürmer

_Die „Saramee“-Reihe:_

01 „Der vergessene Friedhof“ – Markus K. Korb
02 „Nachtleben“ – Martin Hoyer
03 „Das Dedra-Ne“ – Sylke Brandt
04 „Saramees Nache“ – Dirk Wonhöfer
05 „Schattenspiele“ – Michael Schmidt
06 „Der Dieb“ – Karl-Georg Müller
07 „Die Ankunft“ – Martin Hoyer & Markus K. Korb
08 „Die Grube“ – Christian Endres
09 _“Himmelsstürmer“_ – Michael Schmidt
10 „Tanz der Bestien“ – Christian Endres
11 „Kronns Rache“ – Markus K. Korb

_Inhalt:_

Ein Licht erscheint zwischen Net und Gret, dem Zwillingspärchen am westlichen Himmelsbild, und die Himmelsstürmer werden aktiv. Die Ankunft ihres Gottes steht bevor. Gleichzeitig beginnt eine Mordserie. Naarson und Ragun machen sich auf, um die mysteriösen Hintergründe aufzuklären. Als sich der Fremde namens Rune Flock zu ihnen gesellt, überschlagen sich die Ereignisse.

_Meinung:_

Die „Himmelsstürmer“ sind eine Vereinigung, die glaubt, dass das Leben von den Sternen kam und dass ihr Schöpfer kommen wird, um nach seiner Schöpfung zu schauen.

Haran Belo verbringt mit seiner Liebsten Bera Bork ein Schäferstündchen und sieht einen sich bewegenden Stern am Himmel, der die Ankunft des Gottes der „Himmelsstürmer“ ankündigen soll. Barmer Org, heimliches Mitglied der „Himmelsstürmer“, erfährt durch Haran davon. Kurze Zeit später wird Haran ermordet.

Ragun – Naarson Gaads Freund – nimmt Naarson mit zu den Himmelsstürmern. Dort wird bei einer Versammlung das Nahen des Schöpfers angekündigt. Ragun und Naarsons sollen dem Mord an Haran Belo auf den Grund gehen. Als sie Honor Bahlung aufsuchen wollen, ist dieser ebenfalls ermordet worden und sie werden von der Stadtwache als Verdächtige verhaftet.

Geldwechsler Balduin Baal leidet unter gesundheitlichen Problemen (Erschöpfungszustände) und ist ebenfalls ein Mitglied der „Himmelsstürmer“. Er lässt vermehrt seine „rechte Hand“, Irrid, die Geschäfte führen, weil er seine Tochter Amata für nicht geeignet hält. Hauptmann Balesh Gaus verhört Ragun und Naarson. Er will sie als Sündenböcke abstempeln. Nur Balduin Baal, in dessen Auftrag sie losgezogen sind, kann sie noch retten. Doch der hat Anderes im Sinn. Er will die Schriften des Stadtvaters von Saramee, die sich mit der Erforschung des Himmelsfirmaments beschäftigen, an sich bringen und stößt auf dessen Tagebuch …

So stellen sich dem Leser einige Fragen: Kommen Ragun und Naarson wieder frei? Wird der Gott der „Himmelsstürmer“ wirklich von den Sternen kommen? Vor allem wird ER ihnen erscheinen? Und was wird dann geschehen?

Michael Schmidt lädt den Leser zu einer sechstägigen Reise nach Saramee ein. Doch nicht nur die bekannteren Charaktere der Serie agieren in diesem souverän geschriebenen Roman. Da ist z. B. noch Dom, der Schatten, der in der Stadt mordet. Und Rune, durch den der Leser auf Aqua trifft, dessen Partner durch Rune zu Tode kam. So wird wieder ein weiteres Mosaiksteinchen dem turbulenten Treiben der Stadt, die diese Serie ausmacht, zugefügt. Und der Leser aller bisheriger Bände, wird sich immer mehr als ein „Mitbewohner“ von Saramee fühlen, immer heimischer durch die Gassen wandeln und gerne wiederkehren …

An den Romantext schließt sich die Vita das Autors und der Künstlerin und ein Mini-Glossar an.

_Fazit:_

Souverän geschriebenes neues „Saramee“-Abenteuer, das Lust auf mehr und komplexe Romane macht.

|Taschenbuch: 72 Seiten
Titelillustration von Chris Schlicht
Innenillustrationen von Chris Schlicht
ISBN-13: 978-3936742718|
[www.atlantis-verlag.de]http://www.atlantis-verlag.de
[www.saramee.de]http://www.saramee.de
[www.dreamspiral.de]http://www.dreamspiral.de

_Mehr aus „Saramee“ bei |Buchwurm.info|:_
[„Das Glück Saramees“ 6368

Dreyer, Sven-André / Witt, Joachim – Freizeichen: Lyrik und Kurzprosa

_Inhalt:_

Pressestimmen:

|“Dreyers Texte sind ganz wie ein guter Popsong, der einen noch lange bewegt, obwohl die Melodie längst verklungen ist.“| – Dr. Michael Wenzel, Rheinische Post

|“Ob es sich um den alltäglichen Gang zur Pommesbude handelt, darum, wie wir uns in der Großstadt verlieren, um das Zerplatzen eines Traums oder um die wehmütige Erinnerung an die Kindheit: Mit den Bildern, die Dreyer in ‚Freizeichen‘ entwirft, ist ihm eine Zusammenschau von Werken gelungen, die sich einem Jeden von uns öffnet.“| – Sarah Sillius, campus-web.de

|“Danke, Dreyer, für dieses Buch. Danke!“| – Heike Hartmann-Heesch, www.papiersinfonie.de, www.verstärker-online.de.

_Meinung:_

Es ist immer schwer, über ein Buch in begrenzter Seitenzahl mit kurzen Texte etwas zu sagen, ohne zu viel zu verraten. Kein Geringerer als Joachim Witt trifft es in seinem Vorwort genau, wenn er die Texte des Autors als scharf gezeichnete Abbilder seiner Erlebniswelt bezeichnet.

Sven-André Dreyer beherrscht eine schnörkellose Sprache, die es auf den Punkt bringt. Gesellschaftskritisch blickt er hinter die Fassaden – auf und von Vorstadtbalkonen, deckt die Spießigkeit und wachsendes Konsumdenken auf, die Einsamkeit in der Großstadtanonymität, den alltäglichen Geschlechterkampf und pocht vehement auf alte und neue Wertigkeiten – das alles mit einem Augenzwinkern und in humorigen Schlenkern, dass man den kleinen Band in einem Rutsch wegliest, ohne ihn aus den Hand zu legen.

Das Highlight sind dabei eindeutig die „Am Rande gerafft“-Texte. Man möchte mehr von Rosco und seinem Leben lesen, wenn dieser feststellt, dass „Stutenbeißen ein Frauending sei“ und „Punk heute schon lange nicht mehr das sei, was es früher mal war“ und dass „Angst was für Mädchen und Heulsusen sei“.

Man merkt dem Projekt von Seiten des Autors und des Verlages das Engagement an, daher sieht man bereitwillig über die Satzfehler (Hammellücken) hinweg. Das kleine Taschenbuch zeichnet sich durch ein tolles Glanzcover sowie gutes Papier aus, und auch Druck und Bindung durch den Schaltungsdienst Lange Berlin sind wie gewohnt erstklassig.

Sven-André Dreyers Texte sind wach und munter, lebhaft und aufsässig – alles was der Mensch braucht für einen kleinen erfrischenden Lesesnack zwischendurch.

_Fazit:_

Schnörkellose Sprache, die es auf den Punkt bringt, dabei unterhält, ohne an Tiefe zu verlieren. Empfehlenswert.

|Taschenbuch: 108 Seiten
Titelfoto von Rosco Leiden
Titelgestaltung von Nina Kresse
ISBN-13: 9783941134300|
[www.EditionPaperONE.de]http://www.EditionPaperONE.de

Benson, Amber – Lieber Tod als Teufel (Jenseits GmbH 1)

_Die „Jenseits GmbH“-Reihe:_

01 „Lieber Tod als Teufel“
02 „Einmal Tod ist nicht genug“ (März 2011)
03 – im Juni 2010 fertiggestellt – Erscheinungsdatum noch nicht bekannt

_Inhalt:_

Calliope Reaper-Jones will eigentlich nur ein ganz normales Leben führen und möglichst wenig mit ihrer Familie zu tun haben. Was gar nicht so einfach ist, wenn man die Tochter des Todes ist. Als ihr Vater, seines Zeichens Chef der Jenseits GmbH, entführt wird, soll Callie seinen Posten übernehmen. Dazu muss sie sich jedoch mit Daniel herumschlagen, dem unverschämt attraktiven Protegé des Teufels, der ihr den Job streitig macht.

|“‚Buffy‘-Star Amber Benson ist ein echtes Multitalent. Ihr erster Roman ist rasant und urkomisch.“| – Romantic Times

_Meinung:_

Calliope Reaper-Jones, die Tochter des Todes, hatte seit ewigen Zeiten kein Date mehr und lässt sich daher auf ein Blind Date mit dem kleinen pummeligen Brian ein. Auch sonst ist ihr Leben turbulent. So hat sie zum Beispiel eine seltsame Begegnung mit einem Obdachlosen, der ihr den Spruch reindrückt: „Du bist die Nächste, Herrin Calliope!“

Calliope hasst ihre Arbeit als Sekretärin bei ihrer Chefin Hyacinth Stewart. Da ändert sich ihr Leben von Grund auf, als der vor drei Jahren auf sie gewirkte Vergessenszauber aufgehoben wird, und Calliope Erinnerungen an die vorherigen 24 Jahren ihres Daseins heimsuchen. Damit nicht genug, Jarvis (ein 1,50 Meter kleiner Faun), der Assistent ihres Vaters, erscheint bei ihr. Er wurde von ihrer Mutter geschickt, um ihr mitzuteilen, dass man ihren Vater – den Tod höchstpersönlich – entführt hat. Calliope soll sofort nach Hause in den Schoß der Famlie zurückkehren.

In „Haus Herrenklippe“, dem Familiensitz, befindet sich im Keller eine Tür zur Hölle. Als Calliope dort wieder auftaucht, merkt sie erst, wie sehr sie ihr Zuhause vermisst hat. Dort trifft sie auf Daniel (hochgewachsen, dunkelhaarig, blauäugig), den Protegé des Teufels, der körperlich höchst anziehend auf Calliope wirkt. Aber natürlich auch auf ihre Mutter (unsterblich, klein, zierlich, goldblondes Haar = wunderschön, eine direkte Nachfahrin der Helena von Troja).

Calliope erfährt von ihrer Mutter und ihrer jüngeren Schwester Clio, dass man ihren Vater, ihre ältere Schwester Thalia und zwölf der wichtigsten Führungskräfte entführt hat. Nun soll Calliope die Familie retten und dem drohenden Eingreifen des Teufels entgegenwirken. Dieser will nämlich ihrer Familie die Sterblichkeit zurückgeben, sie des Anwesens verweisen, ihren Vater in seinem Elendsloch verrotten lassen und selbst der Tod werden. Nun muss Calliope die Jenseits GmbH leiten.

Auf dem Anwesen taucht Detective Davenport (gutaussehend, überheblich, schlank, athletisch) von der „Ermittlungsbehörde für Übersinnliches“ auf, um Calliope zu ihrer Familie zu befragen, und sie spürt zum ersten Mal die Macht, die sie nun als stellvertretender Tod innehat. Bevor sie das Amt jedoch antreten kann, muss Calliope allerdings drei Prüfungen bestehen. Doch zuvor landet sie in Atlantis. In einer Pagoge begegnet sie einem alten Mann und zwei Frauen: Wodan, Persephone und Kali. Wodan legt Calliope die drei Prüfungen dar, währenddessen taucht plötzlich Daniel wieder auf, betont, dass er der nächste rechtmäßige Tod sei, und droht Calliope damit, sie fertigzumachen.

Die erste Aufgabe lautet: Calliope muss in den Hades und sich einen von Zerberus‘ Welpen holen). So begibt sich Calliope mit Jarvis in die Hölle. Lustig ist, dass eine Strafe der bösen Seelen dort ist, zum Beispiel alle Songs von ABBA auswendig zu lernen und den Dämonen vortragen zu müssen. Und wieder funkt ihr Daniel dazwischen, den sie zwar „rattenscharf“ findet, der aber ihr Gegner ist. So liefert sie sich mit ihm ein Wortgefecht nach dem anderen und kann sich seiner Anziehungskraft nicht entziehen. Doch als er sie küsst, bricht der Zauber und kehrt sich ins Gegenteil. Und Calliope erfährt noch etwas Wichtiges: Sie besitzt die Gabe, dass sie sich nur etwas zu wünschen braucht und der Äther materialisiert es für sie.

So geht es munter und turbulent weiter. Über Langweile kann sich Calliope und somit der Leser wirklich nicht beklagen. Calliope landet durch Detective Davenport in der Unterstadt. Davenport verdächtigt Calliope, ihren Vater und die anderen entführt zu haben, aber auch Jarvis wird verdächtigt. Doch sie kann mit Jarvis‘ Hilfe entfliehen und befindet sich schon bald wieder auf dem Anwesen ihrer Familie. Dort entdeckt sie, dass ihre kleine Schwester Clio zaubern kann.

Die zweite Aufgabe, die Calliope zu erfüllen hat, ist, Indra (mächtigste indische Gottheit und unglaublich chilischarfer Bollywoodsuperstar) zu finden und von ihm den Meerschaum zu erhalten, mit dem er den Dämon Vritra getötet haben soll. Und ab hier ist Clio mit von der Partie, die es sich nicht nehmen lässt, ihrer Schwester beizustehen. Die dritte Aufgabe hat etwas mit dem Kelch von Jamshid zu tun.

Neben all den Abenteuern, die Calliope zu überstehen hat, muss sie auch damit kämpfen, dass ihre Mutter und jüngere Schwester sie auch verdächtigen, etwas mit den Entführungen zu tun zu haben. Das knabbert sehr an ihr. Aber auch Daniel gibt ihr Rätsel auf. Nach der zweiten Aufgabe taucht er wieder auf und sie lernt ihn von einer völlig anderen Seite kennen – er rettet ihr das Leben … und schlägt ihr vor, von nun an zusammenzuarbeiten. Doch es kommt alles anders.

Amber Benson schreibt in einem dankenswerterweise flotten, modernen Umgangston ohne schwafellange Sätze. Dabei mischt sie ungeniert alle möglichen Mythologien, in einer Art, die erkennen lässt, dass sie der Filmbranche nicht fern ist – was durchaus positiv zu bewerten ist. Man merkt der Autorin an, dass sie geschrieben hat, als das Ideenfeuerwerk in ihr sprühte. In den Text haben sich dabei – freiwillig oder unfreiwillig – komische Formulierungen geschlichen, wie beispielsweise „der Tod, der zu Tode erschöpft war“. Und genauso kurzweilig, wie der Text geschrieben ist, liest man ihn auch hintereinander weg. Also genau die richtige Lektüre für den heißen Sommer.

Die Aufmachung des Titels ist wie immer bei |Lyx| ansprechend – handliches Format, gutes Papier, innenseitig bedruckte Klappenbroschur. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.

_Fazit:_

Munterer Mythologiemix, eingebunden in rasante Phantastik, die leicht und locker unterhält und bestens für die heißen Sommerstunden am Strand oder in der lauschigen Hängematte geeignet ist.

|Taschenbuch: 383 Seiten
Originaltitel: Death’s Daughter (2009)
Aus dem Amerikanischen von Redaktion Dorothee Cabras
Titelillustration und Titelgestaltung von Hilden Design, München
ISBN-13: 9783802581663|
[www.egmont-lyx.de]http://www.egmont-lyx.de
[www.hildendesign.de]http://www.hildendesign.de

Franz, Andreas – Eisige Nähe

_Inhalt:_

Der Kieler Musikproduzent Peter Bruhns wird zusammen mit seiner jungen Geliebten tot in seinem Penthouse aufgefunden. Eine Beziehungstat? Oder das Werk eines persönlichen Feindes, von denen es nicht wenige gibt? Bei den Untersuchungen wird ein Gift gefunden, das den Kommissaren Sören Henning und Lisa Santos Rätsel aufgibt. Der Fall nimmt eine ungeahnte Wendung, als am Tatort DNA sichergestellt wird, die in Deutschland bereits nach verschiedenen Morden aufgetaucht ist. Ist hier ein Massenmörder am Werk? Was steckt wirklich hinter dem Mord an Peter Bruhns?

_Meinung:_

Sören Henning und Lisa Santos (auch privat ein Paar) haben ihren nächsten Fall zu lösen – und einen besonders abscheulichen dazu. Als der Kieler Musikproduzent zusammen mit seiner Geliebten ermordet wird, blickt das Ermittlerduo schon bald in die tiefsten menschlichen Abgründe der Perversität. Peter Bruhns, der trotz seiner Ehe zahlreiche Affären hatte, und seine junge Geliebte werden tot und in eindeutiger sexueller Pose (inszeniert vom Mörder) aufgefunden. Lisa und Sören erhalten einen anonymen Anruf und finden die beiden „drapierten“ Leichen. Der Anrufer kündigt an, sich wieder zu melden.

Der zweite Handlungsstrang ist aus Sicht des Auftagskillers Hans Schmidt geschildert, der seit 25 Jahren rund um den Globus unliebsame Personen aus höheren Kreisen beseitigt, die aber allesamt „Dreck am Stecken“ hatten. Nur eine Person kennt Schmidts wahre Identität: Sarah Schuhmann, die ihn zu seinem ersten Mord anheuerte.

Schmidt lebt in Lissabon und kommt nach Kiel, um eine persönliche Abrechnung durchzuführen, bevor er sich „zur Ruhe“ setzen will, um mit der 20 Jahre jüngeren Maria, der Frau, die er wirklich liebt, ein schönes Leben zu führen.

Lisa und Sören befragen die Witwe des Toten, Victoria Bruhns, und erfahren sehr schnell, dass es nicht gut um die Ehe bestellt war, sie seit der Geburt der gemeinsamen Tochter nur auf dem Papier bestand. Als Aushängeschild für die scheinbar „saubere, heile Welt“ des Musikproduzenten, der „hinter den Kulissen“ ohne Skrupel seine pädophile Ader auslebte.

Oberstaatsanwalt Rüter bildet um Sören die Soko „Bruhns“ und stellt ihm dreißig Leute zur Verfügung, darüber hinaus fordert er Ergebnisse innerhalb einer Woche. Die Obduktion der beiden Leichen ergibt, dass ihnen das Gift der Tollkirsche verabreicht wurde. Erst danach wurden sie erschossen. Was das Besondere an dem Fall ist: Bei den Toten wurde die DNA entdeckt, die seit drei Jahren bei diversen Mordopfern gefunden wurde. Die SOKO geht schon bald von einem Auftragskiller aus.

Doch in dem Team und unter den Kollegen und Vorgesetzten von Lisa und Sören ist auch nicht alles eitel Sonnenschein. Volker Harms, ihr Vorgesetzter, hat sich verändert, und innerhalb der SOKO wollen immer weniger an den Fall heran. Auch Klaus Jürgens, der Pathologe, verhält sich merkwürdig. Das Auffinden der DNA wird zum Beispiel totgeschwiegen.

Überhaupt wird immer mehr „Druck von oben“ auf die SOKO ausgeübt – die Hierarchie lebt, es geht ums Eliminieren, Manipulieren und Vertuschen. Und es gibt mehr Dreck an allem möglichen Stecken innerhalb des Polizeiapparates und Parteiämtern, als sich Sören und Lisa vorstellen können. Justiz, Politik und Wirtschaft sind eng miteinander vernetzt.

Aber auch in dem Mordfall Bruhns tun sich immer mehr menschliche Abgründe auf. So steht bald zweifelsfrei fest, dass der Ermordete an der Vergewaltigung und Ermordung einer Elfjährigen beteiligt bzw. dafür verantwortlich war. Sehr schnell und allzu bereitwillig zaubern zwei „Kollegen“ (aus der Drogenfahndung des LKA) einen Verdächtigen aus dem Ärmel, den sie auch noch bei ihrem angeblichen „Verhaftungsversuch“ erschießen – Manfred Weidrich, Bruhns Ex-Toningenieur.

Aber auch Bruhns Geliebte scheint ein dubioses Leben geführt zu haben, denn sie besitzt – trotzdem sie erst 18 Jahre alt war – eine teure Wohnung und zwei Konten mit hohem Guthaben. Sören und Lisa glauben nicht daran, dass Weirich Bruhns und seine Geliebte umgebracht hat. Sie misstrauen ihren beiden „Kollegen“, Weirich erschossen zu haben, und fragen sich, warum ein Täter präsentiert wird, der nichts mit den Morden zu tun hatte. Das Bild rundet sich immer mehr, als sie erfahren, dass die beiden Kollegen als „LKA-Männer für das Grobe“ gelten, wenn man einen Fall schnell zu den Akten legen will.

Schmidt, der Auftragskiller, agiert auf seiner Seite streng nach einem persönlichen Plan und begeht weitere „Liquidierungen“. Er spielt dabei mit der Polizei und den Medien, nutzt sie für seine Zwecke und entpuppt sich immer mehr als Verwandlungskünstler. Er zeigt aber, dass auch er Wertigkeiten besitzt – und seine Schwächen. In diesem Fall zwei Frauen, zu denen er sich auf unterschiedliche Weise hingezogen fühlt. Doch auch er bekommt seine Rechnung präsentiert …

Dann meldet sich ein gewisser Karl Albertz bei Lisa, der angeblich seit 30 Jahren für den Verfassungsschutz arbeitet, und schlägt Lisa und Sören ein Treffen vor. Bei diesem bestätigt er ihnen u. a., dass Bruhns und seine Geliebte durch einen Auftragskiller beseitigt wurden, und gibt ihnen Informationen, die er über den Killer hat, preis; auch, dass seine Dienststelle mit mehreren Auftragskillern – auch mit diesem – zusammenarbeitet. Ebenso erfahren sie von ihm, dass Bruhns seine Hände in Geldwäsche-, Drogen- und Kinderprostitutionsgeschäften hatte. Aber sie erfahren auch noch mehr Dreck aus den „eigenen Reihen“. Der Fall wird immer abgründiger …

Andreas Franz schuf mit „Eisige Nähe“ wieder einmal einen spannenden und dennoch tiefgründigen Krimi über das organisierte Verbrechen, aber auch über die Bigotterie der Menschen, ihre tiefen Abgründe und ihre sexuellen Abnormitäten. Dieser Roman belegt darüber hinaus deutlich, dass nicht immer Weiß Weiß ist oder Schwarz Schwarz, dass die Bösen nicht immer die Bösen und die Guten nicht immer die Guten sind – und dass vieles in der Grauzone zu finden ist. Der Autor schafft es, dass man dem Killer gegenüber nicht negativ eingestellt ist, sondern eher so manchen der vermeintlich „Guten“.

Die Aufmachung des Titels ist wie immer bei |Knaur| erstklassig. Dankenswerterweise wurde wieder auf ein reißerisches Covermotiv verzichtet (das gerade dieser Roman leicht hätte „liefern“ können), sondern es wurde ein schlichtes zurückhaltendes gewählt. Papier und Druck sind ohne Fehl und Tadel und auch das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Leserherz was willst du mehr?

_Fazit:_

„Eisige Nähe“ ist ein spannender Krimi über menschliche Abgründe, „Geld und Macht“ und organisiertes Verbrechen. Absolut packend und empfehlenswert!

|Hardcover: 582 Seiten
Titelillustration von FinePic, Müchen
Titelgestaltung von ZERO Werbeagentur, München
ISBN-13: 978-3426663004 |
[www.knaur.de]http://www.knaur.de
[www.andreas-franz.org]http://www.andreas-franz.org

_Andreas Franz bei |Buchwurm.info|:_
[„Teuflische Versprechen“ 1652
[„Unsichtbare Spuren“ 3620
[„Spiel der Teufel“ 4937

Ward, J. R. – Vampirträume (Black Dagger, Band 12)

_Die |Black Dagger|-Reihe:_

(Die englischen Originale sind in jeweils zwei deutsche Bücher aufgeteilt worden.)

01 [„Nachtjagd (1/2)“ 5283
02 [„Blutopfer (2/2)“ 5301
03 [„Ewige Liebe (1/2)“ 5358
04 [„Bruderkrieg (2/2)“ 5565
05 [„Mondspur (1/2)“ 5582
06 „Dunkles Erwachen (2/2)“
07 „Menschenkind (1/2)“
08 „Vampirherz (2/2)“
09 „Seelenjäger(1/2)“
10 [„Todesfluch (2/2)“ 6376
11 „Blutlinien (1/2)“
12 „Vampirträume (2/2)“
13 „Die Bruderschaft der Black Dagger: Ein Führer durch die Welt von J.R. Ward’s BLACK DAGGER“
14 „Racheengel (1/2)“
15 „Blinder König (2/2), August 2010“
16 „Vampirseele (1/2), November 2010)“
17 „Mondschwur (2/2), Februar 2011)“

_Inhalt:_

|Im Dunkel der Nacht tobt ein unerbittlicher Krieg zwischen den Vampiren und ihren Verfolgern. Die besten Krieger der Vampire haben sich zur Bruderschaft der Black Dagger zusammengeschlossen, um sich mit allen Mitteln zur Wehr zu setzen. Ihr grausamster Kampf ist jedoch die Entscheidung zwischen unbarmherziger Pflicht und glühender Leidenschaft …

Düster, erotisch, unwiderstehlich: »Black Dagger« macht süchtig!|
(Verlagsinfo)

|“J. R. Wards Black-Dagger-Serie ist wie eine Explosion, die das meiste, was es in diesem Genre sonst noch gibt, hinwegfegt.“|
(Editor’s Quaterly)

_Meinung:_

Wie in jedem BD-Band beginnt auch dieser mit dem Glossar der Begriffe und Eigennamen und stimmt somit Neueinstieger informativ ein.

In „Vampirträume“ geht die Story von Phury und Cormia weiter. Cormia steht Bella weiterhin in ihrer Schwangerschaft bei. Bella erzählt Cormia von Phury und die beiden Frauen schließen immer mehr Freundschaft.

Phury und Zhadist, die Zwillinge, haben nach wie vor ein problematisches Verhältnis. In Gesprächen erfährt Phury wieder einiges über Zs Vergangenheit als Blutsklave. Phury kann sich den Drogen (raucht, trinkt …) nicht entziehen – und auch Cormia nicht, denn sie ist für ihn das weibliche, sexuelle Ideal. Die beiden reagieren immer erotisierter aufeinander und Phury gesteht ihr, dass er noch nie mit einer Frau geschlafen hat, da er zölibatär gelebt hat.

Phury wählt aus falscher Rücksichtnahme nicht Cormia zur Ersten Partnerin, sondern eine andere Auserwählte (Layla), leidet sehr darunter, versucht das aber zu verbergen. Er kann nicht Herr seiner Drogensucht werden und ist aus der Bruderschaft geworfen worden. Cormia kämpft ebenfalls mit ihrer Liebe für Phury und damit, dass er als Primal an ihrer Stelle Layla gewählt hat. Phury vereinigt sich zwar auch mit ihr, aber Cormia kehrt auf die „Andere Seite“ zurück. Sie geht dort in Klausur, während sich Phury weiter den Drogen hingibt und sich eine Überdosis verpasst.

Auch die Geschichte von John Matthews und seinen Freunden geht weiter. Qhuinn, der Lash „getötet“ hat, um John zu schützen, wird zum Ahstrux Nohtrum von John ernannt – einer Art persönlichem Leibwächter, mit der Erlaubnis zu töten, wenn es um das Leben seines Meisters (John) geht. Der Vertrag wird rückdatiert, um Q von der Mordanklage zu befreien. Somit gehört Q nun auch zu den Black Daggern – zur „Familie“. John wird immer noch von den Erinnerungen geplagt, da er als Jugendlicher im Treppenhaus von einem Mann vergewaltigt wurde.

Der von den Lessern wiedererweckte Lash tötet derweil seine Adoptiveltern und sinnt darüber nach, sich an seinem Cousin Qhuinn zu rächen. Lash genießt seine neue Machtposition bei den Lessern – besonders, dass er nun das Sagen über „seine“ Truppen hat. So zieht er gegen seine ehemaligen Freunde und andere Vampire ins Feld.

Auch die Story von Rehvenge „Rehv“, Bellas Bruder, wird fortgeführt. Er trifft sich mit seiner Geliebten, die er eigentlich ebenso hasst wie den Sex mit ihr – doch genau das ist der erotische Kick für ihn. Während eines ihrer Gelage erscheint Lassiter, der gefallene Engel, und will von Rehv die Adresse der Black Dagger … zu welchem Zweck?

Zum Schluss gibt es aber auch noch weitere Fragen:

Finden Phury und Cormia doch noch zusammen?

Was wird aus John?

Wird Bella ihre lebensgefährliche Schwangerschaft überleben?

Und was wird aus Lash (zwischen den Lagern)?

Nach zwei eher dahinplätschernden und weitestgehend auf Romance ausgerichteten Vorgängerbänden endlich wieder ein rundum spannender abwechslungsreicher Band.

_Fazit:_

„Vampirträume“ ist ein wiedermal rundum spannender Vampirroman mit den für „Black Dagger“ typischen erotischen Passagen.

|Taschenbuch: 352 Seiten
Originaltitel: Lover Enshrined (Part 2)
Aus dem Amerikanischen von Astrid Finke
Titelfoto von Dirk Schulz / Titelgestaltung von Animagic Bielefeld
ISBN-13: 9783453526372|
[www.heyne.de]http://www.heyne.de
[www.animagic.de]http://www.animagic.de

J. R. Ward – Blutlinien (Black Dagger, Band 11)

Die Black Dagger-Reihe:

(Die englischen Originale sind in jeweils zwei deutsche Bücher aufgeteilt worden.)

01 „Nachtjagd (1/2)“
02 „Blutopfer (2/2)“
03 „Ewige Liebe (1/2)“
04 „Bruderkrieg (2/2)“
05 „Mondspur (1/2)“
06 „Dunkles Erwachen (2/2)“
07 „Menschenkind (1/2)“
08 „Vampirherz (2/2)“
09 „Seelenjäger(1/2)“
10 „Todesfluch (2/2)“
11 „Blutlinien (1/2)“
12 „Vampirträume (2/2)“
13 „Die Bruderschaft der Black Dagger: Ein Führer durch die Welt von J.R. Ward’s BLACK DAGGER“
14 „Racheengel (1/2)“
15 „Blinder König (2/2), August 2010“
16 „Vampirseele (1/2), November 2010)“
17 „Mondschwur (2/2), Februar 2011)“

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