Rihito Takarai – Ten Count 02

Kurzinfo zu diesem Band:

Nachdem sich Kurose von Shirotani verabschiedet hat, schottet sich dieser von der Außenwelt ab. Selbst Mikami schafft es nicht, zu ihm durchzudringen und bittet schließlich Kurose um Hilfe. Der entschließt sich, Shirotani eine Mail zu schreiben und um ein Treffen zu bitten. Stundenlang wartet er in ihrem Café auf ihn … Ob er noch kommen wird? (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Während sich Band 1 mit dem eher zaghaften Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und Patient beschäftigt, so wird in Band 2 relativ schnell deutlich, warum diese Manga-Reihe dem BoysLove-Genre zugeordnet ist.

Der Autor bringt in seinem Schlusswort die Entwicklung zwischen den beiden Protagonisten in diesem Band ziemlich genau auf den Punkt: „Anscheinend testen Sadisten sehr gründlich die Grenzen aus, wie viel ein Masochist aushält oder nicht, und richten ihn stufenweise ab…“ Zugegeben, das klingt ein bisschen extrem und doch trifft es den Kern der Sache was sich zwischen Shirotani und Kurose abspielt.

Am Ende von Band 1 geht Kurose für Shirotani unerwartet auf Abstand. Shirotani igelt sich daraufhin wieder komplett ein. Als es dann doch wieder zu einem Treffen zwischen den beiden kommt, wird Kurose ziemlich schnell konkret. Er gesteht Shirotani seine Liebe und dass das dies der Grund sei, warum er auf Abstand gegangen ist, schließlich ist er sein Therapeut gewesen bzw. ist es immer noch.

Und Shirotani? Er ist verwirrt, angewidert und irgendwie fasziniert zugleich. Schließlich sind sie beide Männer und so ein Matratzensport macht zumindest aus Shirotanis Sicht eine Menge Schmutz. Und doch kann er sich gegen seine aufkeimenden Empfindungen wehren. Doch was ist das nur für ein Gefühl? Liebe oder Abhängigkeit? Oder beides? Und um auf den Titel Bezug zu nehmen, ist Sex etwa Shirotanis Nummer 10, die er im ersten Band noch frei gelassen hatte?

Der ganze Manga an sich hat ja einen relativ ernsten Grundton. Dass die beiden Hauptcharaktere aber durchaus auch anders können, beweisen die beiden Bonusseiten „Kurose, Shirotani und der Anzug“ und „Kurose, Shirotani und die Anrede“, die vor subtilem Humor nur so strotzen.

Ich muss gestehen, dass ich den Zeichenstil von Rihito Takarai zunächst nicht so besonders fand. Doch spätestens jetzt mit diesem zweiten Band bin ich da anderer Meinung und finde immer mehr Gefallen an den klaren Zeichnungen, die nicht so verspielt aber dennoch voller Details sind. Dies passt natürlich umso besser, da „Ten Count“ eindeutig kein Teenie-Manga ist, sondern die Erwachsenen anspricht zumal die Protagonisten samt und sonders auch schon mitten im Leben stehen. Gut, Shirotani mehr schlecht als recht mit seiner Phobie und dennoch ist er kein kleiner Junge mehr. Ein weiteres Indiz als „Nicht-Teenie-Manga“ sind die Darstellungen der Sexszenen, die zwar nicht alles aber doch sehr viel zeigen. Die Seiten an sich sind auch nicht übermäßig mit zu vielen Panels überladen, sondern stets übersichtlich. Zusammen mit den kurzen und knackigen Texten bilden diese eine tolle Einheit und man kann der Geschichte problemlos folgen.

Fazit:

Band 2 hat mir noch um einiges besser gefallen, da insgesamt mehr Bewegung in die Story kommt und bei beiden Charakteren hier und da kleine Entwicklungen erkennbar sind. Auf die Fortsetzung bin ich schon sehr gespannt, vor allem darauf, ob Shirotani und Kurose ein Paar werden oder ob die beiden nach ihren stürmischen Begegnungen in diesem Band erst mal wieder auf Abstand gehen. Und wer weiß, wer sonst noch so ins Geschehen eingreift?!

Taschenbuch: 196 Seiten
ISBN-13: 978-3842012998

www.tokyopop.de

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