Slaughter, Karin – Tote Augen

_Inhalt_

Eine Frau wird auf einer Straße von einem älteren Ehepaar angefahren und liegt nun schwer verletzt mitten auf der Fahrbahn. Doch nicht alle Verletzungen kommen von dem Unfall. Man stellt fest, dass sie vorher misshandelt worden sein muss. Der Ermittler Will Trent beginnt die Umgebung abzusuchen und findet eine unterirdische ausgebuddelte Höhle, welche als grausame Folterkammer diente. Als in unmittelbarer Umgebung auch noch eine Frauenleiche entdeckt wird, sind alle in hoher Alarmbereitschaft und es beginnt die Suche nach dem Entführer und Mörder …

_Kritik_

„Tote Augen“ von Karin Slaughter ist von dem ersten Kapitel an packend. Die Ereignisse werden rückblickend aus der Sicht eines Beobachters geschildert. Es werden verschieden Personen durchleuchtet. Das Buch ist in einer einfachen Sprache geschrieben, so dass es leicht und schnell zu lesen ist. Die Protagonisten und die Schauplätze werden detailliert und anschaulich beschrieben. Die Kapitel sind allerdings ein wenig zu lang gehalten, sodass man manchmal ein wenig auf eine gewünschte Pause warten muss. Das verzeiht man der Autorin aber gern und es ist auch der einzige negative Aspekt, den ich zu beklagen habe. Ich habe mich schnell in die Story eingefunden und konnte den Ereignissen gut folgen.

Der Protagonist und Ermittler Will Trent ist eine interessante Person. Er ist Legastheniker und mogelt sich mit Hilfe seiner Partnerin Faith durch den Polizeialltag. Er war früher in einem Heim und hatte keine tolle Kindheit. Privat läuft es bei ihm auch nicht besonders, denn seine Frau Angie macht was sie will und lässt sich wochen- oder monatelang nicht blicken. Dann erscheint sie plötzlich wieder auf der Bildfläche und Will gibt sich ihr völlig hin. Er ist ihr sozusagen hörig. Er möchte die „Beziehung“ eigentlich beenden, um nicht mehr abhängig von Angie zu sein. Aber er schafft es nicht wirklich.

Auch Wills Partnerin Faith Mitchell ist ein sehr sympathischer Charakter. Sie hat einen Sohn, der bereits erwachsen ist. Sie hat ihn geboren, als sie Teenager war. Jetzt findet sie heraus, dass sie wieder schwanger ist. Außerdem wird nun festgestellt, dass sie unter Diabetes leidet. Dies bereitet ihr alles Kopfzerbrechen, denn ihr Gesundheitszustand macht die Arbeit als Ermittlerin für sie nicht wirklich einfacher.

Ich finde es gut, dass mitunter die privaten Erlebnisse und Gefühle der beiden Ermittler mit in die Geschichte eingeflochten werden. Es ist bestimmt nicht leicht, eine Legasthenie geheim zu halten und nur bestimmte Personen einzuweihen. Bemerkenswert ist auch, wie beide ihr Leben meistern. Faith hat trotz Muttersein noch einen Beruf erlernt und Karriere gemacht. Und Will ist trotz schwieriger Kindheit und seiner Lese- und Rechtschreibschwäche auch ein vernünftiger und guter Mensch geworden, der einen festen Job hat.

Trotzdem wird der Leser in diesem Buch nicht von Gewalt verschont. Die entdeckte Höhle, in der die Frauen gefoltert wurden, wird genauestens geschildert, so dass man die Bilder fast vor Augen hat. Auch die Verletzungen der Frau, die auf der Straße angefahren wurde und die Leiche, die im Wald gefunden wurde, werden detailliert dargestellt. Manches Mal läuft einem ein kalter Schauer über den Rücken. Bis auf ein paar wenige langweiligere Passagen, durchzieht das Buch ein leichter Spannungsbogen, dem man gerne weiter folgen will.

_Autorin_

Karin Slaughter, Jahrgang 1971, stammt aus Atlanta, Georgia, wo sie bis heute lebt. Mit ihren „Grant County“ Thrillern um die Rechtsmedizinerin Sara Linton und Polizeichef Jeffrey Tolliver hat sie sich in den Olymp der Thrillerautoren geschrieben. 2003 erschien ihr Debütroman „Belladonna“, der Karin Slaughter an die Spitze der internationalen Bestsellerlisten katapultierte. Ihre Bücher sind in 30 Sprachen übersetzt und haben eine Gesamtauflage von 20 Millionen Exemplaren überschritten. (Verlagsinfo)

_Fazit_

„Tote Augen“ von Karin Slaughter ist ein überaus gelungener Thriller. Die Autorin versteht sich im Schreiben und darin, der Geschichte zwischendurch eine überraschende Wendung zu geben. Die detaillierten Beschreibungen von den Protagonisten und den Schauplätzen runden das Ganze ab. Ich kann das Buch nur jedem Thriller-Fan ans Herz legen.

|Taschenbuch: 576 Seiten
Originaltitel: Undone
Übersetzt ins Deutsche von Klaus Berr
ISBN-13: 978-3764503437|
[www.blanvalet.de]http://www.blanvalet.de

_Karin Slaughter bei |Buchwurm.info|:_
[„Dreh dich nicht um“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=1083
[„Belladonna“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=1881
[„Vergiss mein nicht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=2402
[„Schattenblume“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=2434
[„Gottlos“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=3875
[„Entsetzen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6712

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