Die drei ??? und der Riesenkrake (PC/Mac-Spiel)

Die Handlung:

Am Strand von Rocky Beach taucht ein geheimnisvoller Riesenkrake auf, der anscheinend auch an Land sein Unwesen treibt. Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Kann es dabei mit rechten Dingen zugehen?
Die drei ??? ermitteln und bekommen es schnell mit mysteriösen Spuren, dubiosen Gaunern, bissigen Geheimgangbesetzern und verschrobenen Wissenschaftlern zu tun. Können die drei Detektive den seltsamen Fall lösen?
Ermittle mit Justus, Peter und Bob in einem ganz neuen Fall. Das Detektiv-Adventure führt euch zu vielen bekannten Locations und Charakteren aus Rocky Beach und wird gesprochen von Oliver Rohrbeck, Jens Wawrczeck, Andreas Fröhlich und weiteren Die drei ???-Hörspielsprechern. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Die Scheibe, die Installation und das Menü

Die Installation des Spiels geht schnell … sind doch auf dem Silberling lediglich 650 MB an Daten gespeichert, obwohl ein Zigfaches auf die Scheibe gepasst hätte.

Nach dem Start begrüßt uns das Covermotiv als Menühintergrundbild und bietet uns die Möglichkeit des Losspielens. Alternativ könnten wir auch einen Spielstand laden, Links zur Homepage des Verlags anklicken oder hinter einem weiteren Icon die Lautstärke der Sprache, der Geräusche und der Hintergrundmusik ändern … dennoch war die Hintergrundmusik während der „Cut-Scenes“ wesentlich lauter als ich es im Menü voreingestellt hatte. Jede Änderung wird jeweils mit einem fiesen Piepton quittiert. Außerdem kann man hier dafür sorgen, dass während des Spiels Untertitel angezeigt werden. Zusätzlich gibts hinter einem Icon die Softwareversion zu sehen und hinter einem letzten Bildchen noch die Karte der DREI FRAGEZEICHEN.

Das Gameplay

Nach ein wenig Geruckel beim horizontalen Scrollen des nächtlichen Inselbildes, das sich Peter beim Joggen bietet, hören wir ihm bei seiner Entdeckung zu. Dann gibts eine Rückmeldung bei Justus und der Erzähler, den wir auch aus den Hörspielen kennen, führt uns in die Story ein. Die Hintergrundmusik bleibt immer die Gleiche, nervt aber seltsamerweise nicht wirklich, weil sie nur als Überblendhintergrund verwendet wird.

Nachdem nun alle Beteiligten zu Wort gekommen sind, sind wir endlich dran. Uns bietet sich ein Standbild mit drei am linken Bildschirmrand anklickbaren Icons. Wobei das obere Icon anzeigt, welcher der Jungs gerade mit uns in der Szene ist, ein „Wohnwagen“-Symbol könnte uns jetzt die Rückkehr ins Hauptmenü ermöglichen und ein symbolisches Notizbuch mit Lupe beinhaltet, was Bob sich so alles zum Fall notiert … und dient als Gedächtnisstütze für den Spieler, falls er grad nicht weiß, was er hier eigentlich zu tun hat. Das Notizbuch updatet sich von selbst.

Falls wir an dieser Stelle ins Hauptmenü gehen oder gar das Spiel schließen, speichert das Spiel selbständig den Spielfortschritt und wir können direkt wieder beim zuletzt besuchten (leicht animierten und mit Sound unterlegtem) Standbild einsteigen.

Jetzt können wir anfangen, wild auf dem Bild rumzuklicken, wobei der Mauszeiger sich nicht verändert, wenn wir auf einem Teil des Bildes angelangt sind, an dem sich ein Klick lohnt. Haben wir etwas getroffen, zu dem es mehr zu erzählen gibt, hören wir das von einem der Jungs, während wir eine Großaufnahme des Motivs zu sehen bekommen. So kann man übrigens einen groovigen Rap produzieren, wenn man mehrfach in kurzer Abfolge auf den entsprechenden Gegenstand klickt … dann wird das zugehörige Soundfile nämlich direkt wieder von vorn abspielt. Allerdings nervt das schnell, wenn man auf dem Bild herumklickt, weil man Gegenstände sucht und dabei immer wieder den gleichen Text auf die Ohren gelegt bekommt … als Zeichen dafür, dass man nix Wichtiges gefunden hat.

Interessanterweise wird das Soundfile zum Bild nicht immer erneut abgespielt, falls man von der Gesamtaufnahme aus wieder auf den gleichen Gegenstand klickt, vielleicht ist manches nicht interessant genug, um es mehrfach zu erzählen …

Schade fand ich, dass alle Sprachaufnahmen extrem trocken und recht dumpf nach Sprecherkabine klingen. Hier gibts keine Hintergrundgeräusche zu hören … auch wenn ich deren Lautstärke im Menü auf maximale Lautstärke eingestellt hatte. Außerdem klangen die Sprecher teilweise unterschiedlich laut, was darauf hindeutet, dass sie die Aufnahmen getrennt voneinander eingesprochen und nicht zusammen an einem Tisch gesessen haben.

Die Sounds, die zwischendurch abgespielt werden, wenn man etwas anklickt, sind nicht bearbeitete Sounds aus der Datenbank, die unterschiedliche Hallstärken und Aufnahmequalitäten haben. Das sorgt dafür, dass zum Beispiel beim Anklicken verschiedener Dinge, die sich in der gleichen Tasche befinden, jedes Mal ein anderer Raumeindruck entsteht.

Hat man mal etwas entdeckt, von dem die Macher des Spiels meinen, man bräuchte es später noch mal, dann taucht der Gegenstand rechts am Bildschirmrand wieder auf. Ein Zumüllen des Inventars ist also nicht möglich, denn nicht benötigte Sachen, bleiben auch nach einem Klick wo sie sind.

Die mitgenommenen nützlichen Sachen kann man dann anklicken, wenn man meint, sie einsetzen zu können. Und nach einem Klick auf die Stelle, an der man sie einsetzen möchte … passiert dann etwas … oder halt nicht, je nachdem wie es die Macher des Spiels geplant und vorbereitet haben.

Hat man alles gefunden und/oder benutzt, was man soll, übernimmt das Spiel wieder und wir erfahren, was die Jungs als Nächstes machen wollen … und wir sollen. Manchmal muss man dazu mehrfach hintereinander auf den gleichen Charakter klicken (der im Anschluss nicht immer selbst spricht, sondern auch mal die Person daneben), manchmal häufig die Bilder wechseln, um Dinge zu sammeln oder zu finden. Wenn man aber 20 oder auch gern mal 99 zum Teil ziemlich fies versteckte Stück davon suchen soll, dann wird sich beim einen oder anderen Spielefan schnell Frust einstellen, er will ja schließlich im Fall vorankommen und nicht ewig auf der Stelle treten, denn diese Sucheinlagen können eine lange Zeit in Anspruch nehmen … haben sie bei mir zumindest. Außerdem kann man sich bei der Masse an Klickaufgaben schnelle mal eine Sehnenscheidenentzündung holen …

Auch lässt uns das Spiel bestimmte Gegenstände erst dann mitnehmen, wenn das Spiel es möchte, vorher gibts von den Jungs lediglich einen Infotrailer zum Gegenstand zu hören. Das kann leicht zu Irritationen führen, denn entweder ich kann einen Gegenstand mitnehmen oder ich kann ihn nicht mitnehmen … und wenn es nicht geht, dann komme ich nicht noch mal zurück und probiere es wieder und wieder und wieder … Vor allem dann nicht, wenn ich davon ausgehe, dass ich die Szene längst verlassen und im Spiel vorangeschritten bin. Das hat man allerdings erst, wenn dem Spieler ein Szenenwechsel durch den Sprecher angekündigt wird und wir ein Hinweisschild dazu bekommen.

Das ist nicht sehr realitätsnah gedacht von den Machern, auch wenn die Jungs im Vorfeld noch gar nicht wissen, was sie wann brauchen. Mitnehmen sollte man alles immer können! Aber wahrscheinlich wäre der Spieler dann zu schnell durch das Game gerauscht und so wird er ein wenig künstlich gebremst.

Lustigerweise erzählten die Jungs mir manchmal von Dingen, die ich noch gar nicht angeklickt hatte oder die auf einem anderen Bild zu sehen waren, das ich noch gar nicht besucht hatte. Das liegt daran, dass wir manchmal mehrere Aufgaben parallel erledigen können … sollen … dürfen … und dann können wir auch Dinge mitführen, die nur zu einer der Aufgaben gehören.

Die Story

Peters Freundin Kelly ist diesmal die Auftraggeberin … obwohl Peter ja eigentlich durch sein verschwommenes Krakenfoto schon für den Einstand gesorgt hat. Aber der Riesenkrake beschäftigt auch Tante Mathilda, die ihm sogar ein ziemlich langes Gedicht gewidmet hat.

Mit zunehmender Spieldauer wird auch der Fall immer komplexer und interessanter. Dass es kein echter Riesenkrake ist, mit dem wir es hier zu tun haben, das ist sicher kein Spoiler. Wer aber dahintersteckt und wer was womit im Schilde führt um was erreichen, das ist absolut interessant und kann tatsächlich über viele Stunden fesseln. Ich habe zwei Tage gebraucht, bis ich das Spiel durchgespielt hatte … mit einigen Frustpausen. Wie lange die Macher eingeplant haben, das verraten sie uns nicht. Ich gehe aber von um die 12 Stunden Spielzeit aus, allein die Suchspiele halten gehörig auf.

Die Sprecher

Da es keine Sprecherliste gibt … weil auch kein Booklet vorhanden ist, müssen die Fans raten, wer hier welche Rollen spricht.

Justus, Peter, Bob, Tante, Onkel, den Inspektor und den Erzähler kennen die Detektivfreunde aus der Hörspielreihe und sie machen einen gewohnt guten Job. Peters Freundin Kelly hingegen klingt sehr künstlich, steif, unnatürlich und bemüht abgelesen. Ein alter „Bekannter“ der Freunde hat hier eine mir unbekannte Stimme bekommen und auch Kellys Freundin ist für mich neu im Kreise der Sprecher aufgetaucht.

Systemvoraussetzungen:

Microsoft Windows: Version 7, 8, 8.1 oder 10, 2 GHz CPU, 1 GB RAM, DirectX 11, 900 MB Festplattenspeicher, 16 bit Audio

Mac: MacOS X ab 10.7, 2 GHz CPU, 1 GB RAM, 900 MB Festplattenspeicher, 16 bit Audio

Mein Fazit:

Während der Spieler eigentlich den wirklich spannenden Fragen … und besonders dem Kraken … nachgehen möchte, wird er vom Spiel immer wieder gebremst, denn schnell wird klar: Hier ist der Weg das Ziel! Wimmelbildsucheinlagen und storytechnische Nebenhandlungsstränge lassen das Spiel gerade in der Anfangsphase länger und länger werden. Mehrfach habe ich aus Frust abgebrochen, weil ich lange genug auf die Bilder gestarrt hatte, aber einfach nicht noch mehr von den geforderten Dingen finden konnte.

Die eingebauten Minispiele hingegen waren für mich ein Highlight, denn sie sind kurzweilig und haben meist sogar mit der Hauptstory zu tun. Dass man nicht immer alle Dinge mitnehmen kann, sondern zum Teil mehrfach wiederkommen muss, bis mans endlich darf, das hat mich gestört … außerdem hab ich das eher nur per Zufall herausgefunden.

Die hilfreichen Einträge in Bobs Notizbuch führen den Spieler schnell zurück auf die richtige Spur, wenn er mal nicht weiß, was er als Nächstes machen soll. Ohne diese Hinweise hätte ichs nicht durch das Abenteuer geschafft, denn mir war nicht immer klar, was eigentlich von mir gefordert war.

Von den extrem nervenden „Besorge erst x von Y, dann gehts weiter“ abgesehen und den Nebenhandlungsfäden, die uns oftmals an einem Ort festhalten, ist die Story aber absolut interessant und könnte durchaus auch als Hörspiel oder Roman seine Anhänger finden.

DVD-Rom für Windows/Mac
Vom Verlag empfohlen ab 10 Jahren
USK: ab 0
EAN: 4260187455208

www.usm.de

Außerdem erhältich als App für iOS und Android in den zugehörigen App-Stores.

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