Yannik Mahr – Mit 80 Ängsten um die Welt

Die Handlung:

Schlangen am Hotel-Pool, Kakerlaken zum Frühstück oder unangenehme Mitreisende: Das sind die Sorgen der schockierend komischen Reise, die mit 80 Ängsten um die Welt führt. Endlich nimmt einer die Deutschen und ihre Furcht vor Flügen (30 Prozent), Tropenkrankheiten (80 Prozent), Naturkatastrophen (84 Prozent) und Kofferpacken (alle!) ernst. Der bekennende Fernreiseangsthase Yannik Mahr verrät, wie man miese Malaria-Mücken, thailändische Taxifahrer und amerikanische Grenzbeamte überlebt. Er enthüllt die besten Tricks gegen Flugangst und kämpft gegen Durchfall-Attacken, Jetlag und die zehn giftigsten Tiere der Welt. All inclusive: Die sichersten Reiseziele aller Zeiten. Abgefahren! (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Dies ist kein Ratgeber für Menschen, die unter echten und tiefliegenden Ängsten leiden, darüber muss man sich im Klaren sein, wenn man dieses Buch liest. „Mit 80 Sorgen um die Welt“ hätte sich vielleicht nicht so gut verkauft, deshalb kann der Titel zu Verwirrungen führen, auch wenn das Buch laut Klappentext nicht den Anspruch erhebt, ein echter Ratgeber zu sein.

Vielmehr geht es um die Sorgen, die inneren Unruhen, das „sich zu viele Gedanken machen“, das Reisende gern mal ereilt. Und diese Sorgen zählt der Autor hier sehr humorvoll Kapitel für Kapitel auf, hat sie offenbar alle selbst schon am eigenen Leib erfahren und wider Erwarten alle überlebt.

Und so geht Yannik Mahr in den ersten 180 von 223 Seiten auf so ziemlich alles ein, was einem Menschen mit innerer Unruhe so in den Kopf kommen kann, wenn er ans Verreisen denkt: Ungeziefer, Krankheiten, betrügerische Taxifahrer, Naturkatastrophen und Ehekrisen, wobei die auch von einigen Menschen zu den Naturkatastrophen gezählt wird.

Meist bemüht er dann ein paar Statistiken, deren Quelle er allerdings nie nennt, um aufzuzeigen, wie unwahrscheinlich dies oder jenes ist, was allerdings einen Menschen mit echten Ängsten kein bisschen beruhigen würde, aber die sind ja auch nicht die Zielgruppe des Buches. Außerdem hatte er diese Befürchtungen ja auch, als er noch zu den „Fernreiseangsthasen“ gehörte und die wenigsten Unglücke haben ihn dann wirklich ereilt, schon gar nicht die, die für gewöhnlich mit dem Tod enden.

Gleich zu Anfang baut er mit der Beschreibung seines Freundes „Alex“, dem Bagpacker, ein Feindbild auf, das er immer wieder hervorholt, um zu zeigen, wer an welcher Stelle des Buches in welcher Form wie gelästert hätte, eigentlich, was „Alex“ an dieser Stelle gesagt oder getan hätte.

Auf den letzten Seiten gibt der Autor dann noch ein paar schnelle Tipps aus eigener Erfahrung, in welcher Richtung man am besten eine Weltreise unternehmen sollte und wie man einfach oder etwas abenteuerlicher nach Asien, Afrika oder Südamerika reisen kann und wie sicher das im Allgemeinen ist.

Im Prinzip, und hier gibts tatsächlich einen Bezug zu echten Ängsten, muss man sich nur oft genug der Stress auslösenden Situation stellen, um zu lernen mit der inneren Unruhe umzugehen. Und dies sagt der Autor auch, wenn er beschreibt, dass er nach dem 30. Flug keine Fernreiseangst mehr hatte.

Der Autor

Yannik Mahr, bekennender Fernreiseangsthase, brauchte fast 10.000 Tage, bis er sich zum ersten Mal in ein Flugzeug und aus Europa hinaus traute. Der Schriftsteller und Journalist hat einen festen Wohnsitz in Hamburg, ist aber quasi nie da. Sein Debüt „Die Praktikantin“ wurde von der Kritik hoch gelobt und wird derzeit verfilmt. Im März erschien sein zweiter Roman „Auf die Knie“.
(Verlagsinfo)

Mein Fazit:

Ein humorvoller Reiseführer für Menschen, die sich (zu viele) Sorgen machen. Keine Hilfe allerdings bei echten Ängsten.

Taschenbuch: 223 Seiten
ISBN: 978-3802537417
www.vgs.de

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