Ari Marmell – Die Tochter des Kriegers (Corvis Rebaine 2)

Corvis Rebaine:

Band 1: Der Dämon des Kriegers“
Band 2: „Die Tochter des Kriegers“

_Obwohl mich „Der Dämon des Kriegers“,_ der erste Teil von Ari Marmells Buchreihe um den blutrünstigen Krieger Corvis Rebaine, nur mäßig begeistern konnte, war ich doch interessiert, wie Marmell die Geschichte im zweiten Band „Die Tocher des Kriegers“ weiterspinnt. Darin berichtet der Autor, was aus dem früheren Kriegsherrn, seiner Familie und dem Land Imphallion, die er im ersten Band vor den bösen Mächten beschützen wollte, geworden ist.

Nachdem Corvis seinen Gegner Audriss besiegen und das Land vor der Zerstörung retten konnte, kehr kein Frieden in Imphallion ein. Das Volk ist beunruhigt, die Machtkämpfe gehen weiter und schließlich taucht auch noch ein Fremder auf, der sich überall als Corvis Rebaine ausgibt und unter diesem Namen grausame Morde begeht. Doch nicht nur das, es gelingt ihm auch, die Tochter Rebains für sich zu gewinnen und auf seine Seite zu ziehen. Er füttert das Mädchen mit grausamen Geschichten über ihren Vater, die die naive Mellorin glaubt, schürt in ihr immer weiter wachsenden Hass auf Corvis und macht sie sich so zum perfekten Werkzeug für seine Machenschaften. Corvis bleibt nichts anderes übrig, als sich auf die Suche nach dem Unbekannten zu machen und dem ein Ende zu bereiten.

_Dachte ich bis jetzt,_ „Der Dämon des Kriegers“ sei ein eher schwaches Fantasywerk, so muss ich meinen Maßstab überdenken, denn “Die Tochter des Kriegers” ist entschieden schlechter als der erste Teil der Reihe. Und um ehrlich zu sein, musste ich unzählige Male mit mir kämpfen, um das Buch überhaupt zu Ende zu lesen. Die Story ist schwach und wenig zielführend, die Kapitel wirken viel mehr wie einzelne Episoden oder Quests (hier spürt man Marmells Leidenschaft für Rollenspiele sehr deutlich), ein roter Faden schimmert nur hier und da leicht auf. Auch die Charaktere sind sehr blass, nur oberflächlich skizziert und könnten außerdem kaum stereotyper sein. Zu guter Letzt fehlt diesem Werk sogar der Humor, der beim Vorgänger noch für Auflockerung sorgte. Zwar bemüht sich Marmell, die Dialoge witzig zu gestalten, doch häufig wirkt dies ziemlich aufgesetzt und unpassend.

Leider kann ich zu diesem Werk also kaum etwas Positives berichten. Wer sich nicht gerade zu den Die-Hard-Rollenspiel-Fantasy-Fans zählt, sollte hiervon also lieber die Finger lassen!

Taschenbuch, 544 Seiten
Originaltitel: The Warlord’s Legacy
Ins Deutsche übersetzt von Wolfgang Thon
ISBN-13: 978-3442268443
http://www.randomhouse.de/blanvalet