Steve Alten – MEG. Der Roman zur Verfilmung

Das Megalodon ist zurück – und sucht ein Frühstück

Im Marianengraben östlich von China hat „Carcharodon megalodon“ überlebt – MEG, ein Vorfahre des weißen hais und eines der gefährlichsten Raubtiere, das je existierte. Jonas Taylor, ein berühmter Tiefseeforscher, glaubt an die Existenz von MEG. Auf einer Tauchstation in ozeanischen Tiefen stellt sich heraus, wie recht er hat. MEG gelingt es, in die oberen Wasserschichten aufzusteigen, wo der gigantische Hai fortan sein Unwesen treibt. Die Jagd beginnt – und dieses mal ist der Mensch das Opfer… (Verlagsinfo) Kinostart des Films war am 9. August 2018.


Buch zum Film

Laut Verlag und Autor handelt es sich hier um die „erweiterte und komplett überarbeitete Neuausgabe“. In der Tat ist dieser Text rund 60 Seiten umfangreicher. Er enthält den historischen Prolog, der bis 2015 nur online zu lesen war und in dem die Entdeckung des Challenger-Tiefs erzählt wird.

Der Autor

Der amerikanische Autor (www.stevealten.com) ist bei uns mit drei Thrillern bekannt geworden. Die beiden ersten Romane „MEG – Die Angst aus der Tiefe“ und „Höllenschlund“ lösten eine neue Welle von B-Filmen über urzeitliche Riesenhaie (Stichwort: Jurassic Shark) aus, die unter dem Titel „Shark Attack“ veröffentlicht wurden. Sein dritter Roman „Schatten der Verdammnis“ (ebenfalls bei Heyne erschienen) beschäftigt sich mit der geheimnisvollen Kultur der Maya – und natürlich mit dem Ende der Welt, das diese für den 21. 12. 2012 vorhergesagt haben. Daraus ist mittlerweile eine Trilogie geworden.

Handlung

Der Cracharodon megalodon – daher später Meg genannt – ist ein urzeitlicher Riesenhai, der ebenso wie der Tyrannosaurus Rex schon für längst ausgestorben gehalten wurde. Doch Jason Taylor, ein Tiefsee-U-Boot-Pilot der US Marine, spürte ihn zufällig im Tiefseegraben der Marianen-Inseln auf und gerät in Panik. Zwei seiner Kollegen sterben, in der Folge glaubt er, unter Halluzinationen zu leiden und quittiert den Dienst.

Doch der Meg ist seine Obsession geworden: Er promoviert und wird Privatgelehrter mit dem Spezialgebiet „Ausgestorbene Meerestiere“. Selbst seine Frau Maggie, die in den Medien Karriere machen will und Jason mit seinem stinkreichen Freund Bud betrügt, glaubt nicht an den Meg.

Bis eines Tages sein japanischer Freund Masao Jasons Hilfe bei der Suche nach verschwundenen Sonden im Tiefseegraben der Challenger-Tiefe – wie der Marianengraben rund 11 Kilometer tief – erbittet. Zusammen mit Masaos Sohn D.J. stößt Jason wieder in die Tiefe vor, wo sein Alptraum seinen Ursprung hatte.

Die Tauchboote werden von zwei Megalodons attackiert. Dabei stirbt D.J. und einer der Megs, Jason bleibt bewusstlos am Meeresgrund zurück, während der zweite Meg wider Erwarten durch die kalten Wasserschichten an die Oberfläche steigt. Dort macht der Meg Jagd auf die Wale, die in Herden vor Hawaii und Kalifornien wandern.

Jason wird gerettet, und die Medien haben ein gefundenes Fressen: Die Sensation ist perfekt: Etwas hat überlebt, und es bedroht amerikanische Wale, quasi das Heiligste, das ein Greenpeace-Anhänger sich denken kann. Die Jagd wird mit Helikoptern und ausrangierten Marine-U-Booten geführt, bis zum Showdown…

Mein Eindruck

„Etwas hat überlebt“ – so lautete der Untertitel von „Jurassic Park II“, und er könnte auch für diesen Roman gelten. Denn das Muster, das Michael Crichton und Steven Spielberg mit „Dino-“ bzw. „Jurassic Park“ schufen, lässt sich auf den ersten Blick auch auf „Meg“ anwenden. Doch dies ist weder „Dino Park“ noch „Moby Dick“ oder der „Weiße Hai“, auch wenn Steve Alten den Leser vorzüglich zu unterhalten versteht. Action-Szenen wechseln sich detaillierten, kenntnisreichen Beschreibungen der Beteiligten, des Milieus und der eingesetzten Waffen und Werkzeuge ab. Alten spart aber nicht an der Rolle der Medien, die in Amerika aus einem solchen Geschehen nicht wegzudenken sind. Selbst grauenvollste Szenen sind für Kameraleute und Redakteure lediglich Bilder von hohem Unterhaltungswert!

Alten ist aber auch nicht der Klischeebediener, bei dem der Hai unbedingt dran glauben muss. Der Meg – es ist eine trächtige Mutter – besitzt eine wilde Anmut, selbst im Sterben, ein Recht auf Existenz. Und das Junge des Meg darf daher in einer künstlichen Lagune überleben, um der Forschung zu dienen.

Unterm Strich

Wer lediglich spannendste Lektüre für einen Transatlantikflug sucht, ist mit „Meg“ auch bestens bedient: Ich habe die knapp 400 Seiten in nur sechs Stunden verschlungen.

Hinweis

Der Klappentext enthält einen peinlichen Fehler. Der Marianengraben ((https://de.wikipedia.org/wiki/Marianengraben)) mit der Challengertiefe ((https://de.wikipedia.org/wiki/Challengertief)) liegt nicht „südwestlich von Burma“, sondern allenfalls nordöstlich von Borneo, östlich der Philippinen. Da hatte wohl jemand im Marketing seine Weltkarte verkehrt herum ausgelegt.

Taschenbuch: 399 Seiten
Originaltitel: MEG, 1997 bzw. 2015;
Aus dem Englischen von Bernhard Kleinschmidt.
ISBN-13: 9783453439016

www.heyne.de

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