Tove Alsterdal – Erdschwarz



Worum geht’s?

In einem leerstehenden Haus in den verlassenen Wäldern von Angermanland wird die Leiche eines Mannes gefunden. Augenscheinlich ist er verhungert, außerdem fehlen an seiner linken Hand zwei Finger. Zur gleichen Zeit wird in einer etwas anderen Gegend ebenfalls ein Mann gefunden – eingeschlossen in einem Keller, sollte er dort auf seinen Tod warten.

Ein neuer Fall für die junge Polizistin Eira Sjödin. Sie ist die perfekte Ermittlerin in diesen Mordfällen, da niemand anders sowohl die Gegend als auch die Menschen so gut kennt wie sie. Und dann wird plötzlich ein Mann vermisst. Von da an ist Eira persönlich betroffen, sie ist bereit ihr Leben zu riskieren, um den Mann zu finden.

Inhalt

Eira Sjödin kümmert sich nach wie vor um ihre demenzkranke Mutter Kerstin. Da die Krankheit unaufhaltsam weiter vorangeschritten ist, muss sie nun in ein Pflegeheim umziehen. Eira fällt es alles andere als leicht, die Sachen ihrer Mutter zu packen, da sie natürlich unmöglich alle Habseligkeiten mitnehmen kann. Und auch ihr Bruder Magnus nimmt sie emotional sehr in Anspruch. Er sitzt derzeit in einem Gefängnis ein für eine Tat, die er zwar gestanden aber nicht begangen hat.

Unterdessen erreicht ein Zeugenanruf die Polizei. Eine Fotografin hat eine Leiche entdeckt. Sie befindet sich in einem leerstehenden Haus in einem abgelegenen Waldstück. Sie erkennt das Opfer als hellen Fleck auf ihren Fotos. Da keiner die Menschen und die Gegend besser kennt als Eira, wird sie zur Ermittlung hinzugezogen – erneut an der Seite von Georg Georgsson.

Doch bei diesem einen Opfer soll es nicht bleiben. Im Laufe der Ermittlungen stoßen Eira und Georg auf einen Mann, den sie in einem Keller eingeschlossen auffinden. Gott sei Dank, kamen die beiden rechtzeitig genug, wenigstens ihm das Leben zu retten.

Und urplötzlich trifft es Eira persönlich. Ein Mann verschwindet spurlos. Eira ist bereit ihr Leben zu riskieren, um den verschwundenen Mann zu finden.

Mein Eindruck

“Erdschwarz” ist nach “Sturmrot” der zweite Teil der Trilogie von Tove Alsterdal. Der dritte Teil “Nebelblau” wird im Juli 2023 erscheinen.

Nachdem mir der Auftakt dieser Reihe weniger gut gefallen hat, fiel mir der Einstieg in den aktuellen Fall deutlich leichter. Ich kam schneller in einen Flow, lediglich die ganzen schwedischen Ort- und Lagebezeichnungen störten den Lesefluss etwas.

Im Prinzip handelt es sich bei den beiden Büchern um in sich geschlossene Fälle. Jedoch trifft man hier auch wieder viele Personen aus dem ersten Teil wieder. Die Autorin schwenkt aber immer mal wieder in die Vergangenheit zum ersten Band und somit ergeben sich viele Zusammenhänge, dennoch würde ich empfehlen auch den ersten Teil zu lesen, um einem evtl. vorhandenem rotem Faden besser folgen zu können 😉

Neben der Ermittlung der aktuellen Mordfälle bietet der Autorin auch hier wieder genug Raum für das Privatleben der Protagonistin. Die Demenzerkrankung ihrer Mutter und das Leben ihres Bruders Magnus hält Eira in Aufruhr.

Ganz zu Beginn, im inneren Klappentext hat sich ein kleiner Fehler eingeschlichen, der mich etwas verwirrt hat. Und zwar wurde hier versehentlich Eiras Mutter Kerstin als “Katrin” bezeichnet. Das nur als kleiner Hinweis.

Ansonsten hat die Geschichte mehr Tempo als der erste Teil und alles wirkt für mein Empfinden sortierter. Auch der Spannungsbogen konnte besser aufrechterhalten werden, so dass ich mich alles in allem deutlich besser abgeholt gefühlt habe.

Über die Autorin und Mitwirkende

Tove Alsterdal, 1960 in Malmö geboren, zählt zu den renommiertesten schwedischen Spannungsautor:innen, ihre Romane erscheinen in 25 Ländern und wurden vielfach ausgezeichnet. Mit der Trilogie um Ermittlerin Eira Sjödin gelang ihr in Schweden ein Sensationserfolg, für «Sturmrot» erhielt sie den Schwedischen Krimipreis 2020 und den Skandinavischen Krimipreis 2021, ebenso wie «Erdschwarz» stand der Roman wochenlang auf Platz 1 der schwedischen Bestsellerliste. Auch in Deutschland stiegen die Romane sofort in die die Top 10 der Spiegel-Bestsellerliste ein. Die Filmrechte sicherte sich eine Hollywood-Produktionsfirma.

Hanna Granz, geboren 1977, hat in Bonn Skandinavistik und Literaturwissenschaften studiert. Seit 2012 arbeitet sie als freie Übersetzerin und hat u.a. Romane von Sofie Sarenbrant, Patrik Svensson und Alex Schulman ins Deutsche übertragen. (Verlagsinfo)

Fazit

Ich bin ehrlich, sehr gereizt hat mich der zweite Teil dieser Reihe nicht, da mich der erste Teil nicht wirklich überzeugen konnte. Aber ich habe dennoch versucht, unbefangen an die Sache ranzugehen und dem Buch eine Chance zu geben. Und siehe da, es hat sich durchaus gelohnt. Obwohl immer noch Luft nach oben ist, hat mir dieser zweite Teil schon viel besser gefallen.

Ein spannender umfangreicher Fall mit einer sympathischen Hauptfigur.

Taschenbuch: 400 Seiten
Originaltitel: Slukhål
Ins Deutsche übersetzt von Hanna Granz
ISBN: 978-3499007828

www.rowohlt.de

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