Baker, Kyle / Moore, Terry / Powell, Eric / Groening, Matt / Morrison, Bill – Bart Simpsons Horror Show 11

_Inhalt_

|“Homers Arche!“|

Homer wird betrunken vom Blitz getroffen und wacht in Gottes Himmelreich wieder auf. Dort bekommt er den Auftrag, die große Küchenschabenplage zu bekämpfen und hierzu eine Arche zu bauen. Unermüdlich arbeitet Homer 40 Tage und 40 Nächte an diesem Projekt und erregt dabei das Aufsehen der ganzen Stadt. Als es dann tatsächlich ans große Sprühen gehen soll, gerät das sich mehrende Publikum des Archenbaus außer Kontrolle.

|“Der Blutfluch der bösen Elfen!“|

Weil Homer den Fernseher kurzzeitig unschädlich gemacht hat, sieht sich Bart genötigt, seine kleine Schwester Maggie mit einem Märchenbuch zu unterhalten. Dort entdeckt er die Geschichte einer unschuldig eingesperrten Elfe, die nach ihrer Befreiung ihren Blutfluch in die Tat umsetzt. Und wie es nicht anders sein kann, ist auch hier der Märchen-Homer das Ziel des Fabelwesens.

|“Willie: Portrait eines Hausmeisters“|

Bart und Milhouse treiben sich mit einem Schmierblättchen in der Schule herum, als plötzlich Skinner und Hausmeister Willie auftauchen. Schnell reißen sie die wichtigsten Coupons heraus und überlassen das Heft seiner selbst. Der Hausmeister stößt alsbald auf die Zeitschrift und ordert sich ein weibliches Emu als neuen Partner. Dies entgeht auch Homer nicht, der bei einer Fernsehsendung triebgesteuert nach neuem Futter Ausschau hält. Da kommt das Emu gerade recht …

_Persönlicher Eindruck_

Die Horror-Geschichten aus Matt Groenings gelber Welt sind mittlerweile schon legendär und haben über verschiedene Sondereditionen im audiovisuellen und im Comic-Bereich längst Kultstatus erlangt. Dementsprechend groß waren die Erwartungen an den neuen Sonderband aus der Reihe „Bart Simpsons Horror Show“, der drei neue Storys aus der Welt der durchgeknallten Familie aufbietet, andererseits aber auch nicht geringer die Enttäuschung darüber, dass dieses eher selten erscheinende Magazin in diesem Fall dazu verdammt ist, ein echter Rohrkrepierer zu sein.

Die größte Kritik verdient in diesem Zusammenhang das visuelle Erscheinungsbild der Geschichten. Eine alternative Herangehensweise mag zwar im zeichnerischen Bereich erfrischende Wirkungen zeigen, jedoch sollte hierzu vorausgesetzt sein, dass man sich zumindest an den bekannten Strukturen orientiert. Dies ist bereits in der ersten Erzählung nicht mehr der Fall. Terry Moore skizziert sehr freizügig, aber auch ziemlich grob und präsentiert die bekannten Gesichter mit gealterten, teils blassen Mienen. Außerdem fehlt es hier an Detailschärfe bei den Personenzeichnungen, die selbst vor dem Hintergrund der Themenüberschrift schlichtweg inakzeptabel sind. Und da machen auch die biederen Bilder von Kyle Baker und der Graphic-Novel-mäßige Output Eric Powells im letzten Plot keinen Unterschied aus.

Davon abgesehen mangelt es den Storys auch zunehmend an Witz. Sind die Anspielungen in „Homers Arche!“ noch für den einen oder anderen Lacher gut, will das blutrünstige Treiben in der zweiten Geschichte ebenso wenig begeistern wie das zynische Gesamtbild der abschließenden Handlung. Gute Ideen sind Mangelware, der bekannte Biss ist selbst zwischen den Zeilen und Zeichnungen nicht zu spüren. In Kombination mit den schwachen Illustrationen ist die Wirkung schließlich fatal. Die Oktober-Ausgabe der „Bart Simpsons Horror Show“ kann auf keiner Ebene überzeugen und ist ein erheblicher Schwachpunkt innerhalb der zuletzt durchweg starken Publikationen um die gelbe Familie.

http://www.paninicomics.de/simpsons-specials-s10499.html

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