Diverse Autoren – Simpsons Comics 128

_Inhalt_

|“Hügel der Hinterwäldler“|

Bart und Milhouse reisen zusammen mit Miss van Houten und deren neuem Lebensgefährten Bob in die Ferien. Doch das von Bob als Superwohnmobil angepriesene Gefährt landet irgendwo in einer einsamen Schneelandschaft und bietet den Jungs nicht gerade das, was sie sich unter Urlaub vorgestellt haben. Als die beiden Turteltauben ihre Ruhe haben wollen, erkunden Bart und Milhouse die Gegend und treffen auf eine seltsame Gruppe von Hinterwäldlern. Aus Furcht, mit dem Beil des Anführers erschlagen zu werden, überlassen die Jungs dem Trupp ihre kompletten Nahrungsmittel. Dabei wollten die Hinterwäldler eigentlich nur das Geheimnis um ihre illegal vertriebene Marmelade wahren. Dies bringt den kleinen Simpson auf eine Idee …

|“Maggies kleine Freunde“|

Mitten in der Nacht raubt eine Katze Maggies Schnuller. Mit Hilfe von Knecht Ruprecht und einem Vogel aus der Nachbarschaft macht sich das Baby alsbald auf die Jagd nach seinem Eigentum – und landet plötzlich in einem Flugzeug, welches Ned Flanders zu einer freiwilligen Messe am Südpol transportiert.

|“Mit Liebe gebacken“|

Marge backt gerade ein Blech Muffins für den Schulbasar, als ihr Mann sich wieder nicht zurückhalten kann und den Backofen plündert. Um diesen Fehler wieder gutzumachen, lässt sich Homer für den feierlichen Anlass etwas einfallen, um Marge in einem noch besseren Licht dastehen zu lassen. Doch die geheime Zutat in den Muffins findet keinen Zuspruch. Und wieder ist Homer in der Bringschuld und sucht nach Mitteln, sich angemessen zu entschuldigen. Doch wieder und wieder tritt er in weitere Fettnäpfchen.

_Persönlicher Eindruck_

In der Hauptgeschichte der neuen „Simpsons Comics“-Ausgabe wird das Horror-Genre gehörig auf die Schippe genommen und die übliche Klischeehandlung der finsteren Filmsparte ordentlich verulkt. Wer kennt ihn nicht, den Plot, in dem einige Reisende plötzlich einen unplanmäßigen Stopp im Wald machen müssen, dort eine einsame Hütte entdecken und anschließend das Grauen ihres Lebens durchmachen? Und wer kann mittlerweile nicht schon fast das Drehbuch mitsingen, wenn sich Derartiges anbahnt? Für Regisseur Jesse Leon McCann war dies Anlass genug, eine Geschichte rund um einige Persönlichkeiten aus Springfield zu schreiben und die übliche Story leicht abgewandelt wiederzubeleben.

In diesem Fall sind es Milhouse und Bart, die gegen den Willen von Miss van Houtens neuem Liebhaber Bob in dessen hochtechnisierten Wohnmobil verreisen und unbeholfen in einer verlassenen Gegend stranden. Nachdem Bob von den Kids genug hat, setzt er sie für ein paar Stunden aus, friert sich dabei aber in seinem von Fehlfunktionen gebeutelten Untersatz selber den Allerwertesten ab. Milhouse und Bart hingegen landen in einem verlassenen Haus bei einem komischen Typen mit einer Axt. Das Szenario ist bekannt – doch statt dem Blutdurst nachzugeben, will der Besitzer sich nur davor schützen, dass Steuerfahnder sich in sein Haus einschleichen und von seiner Marmelade erfahren. Kult!

Die zweite Story beschreibt Maggies verzweifelte Hatz nach ihrem gestohlenen Schnuller. Wie erwartet, handelt es sich dabei weitestgehend um eine witzige Bildergeschichte in bester „Tom & Jerry“-Manier, jedoch mit einigen besonders geistreichen Ideen. Dass das Baby zum Beispiel an der Seite von Reverend Lovejoy und Flanders in einem Flieger in der Arktis landet, passt irgendwie mal gar nicht ins Geschehen, wirkt deswegen aber auch so originell. Ansonsten ist dies jedoch nur solides Handwerk ohne große Überraschungen.

Als Letztes folgt einer der vielen Zwiste zwischen Marge und ihrem tollpatschigen Ehemann. Der möchte sich durch seine ständige Mithilfe an Marges sozialen Projekten für sein unbeholfenes Handeln entschuldigen, verschlimmert die Sache jedoch von Tag zu Tag. Er pflanzt versehentlich Fliegenpilze, versteckt seltsame Gegenstände in Muffins und erscheint in Wehrmachtsuniform beim Treffen der amerikanischen Legionen. Als Marge schließlich aus allen gesellschaftlichen Kreisen Springfields entfernt wird, muss Homer die Konsequenzen tragen.

Nr. 128 der „Simpsons Comics“ ist eine nette Ausgabe für zwischendurch mit einigen witzigen Ideen, aber leider keinem Plot, der aus der Masse des besseren Durchschnitts heraussticht. Damit bestätigt sich einmal mehr, dass es oftmals günstiger ist, einen etwas detailliertere Storyline in die Heftreihe zu platzieren, als mehrere Mini-Geschichten zusammenzufügen. Die Horror-Parodie sowie Homers tollpatschige Versöhnungsversuche sind zwar unterhaltsam, können gegen das hohe Niveau der TV-Serie aber nicht so recht anstinken. Aber immerhin: Fans der Serie kommen schon auf ihre Kosten!

Letztere dürfen sich im Übrigen auch noch auf ein paar Extra-Gimmicks freuen; die aktuelle Ausgabe enthält nämlich ein Türschild zum Selbstbasteln und weitere Hintergrundinformation zum bald anlaufenden Kinofilm – leider angehäuft mit sehr viel Werbung. Nichtsdestotrotz: Eine anständige Episode der „Simpsons Comics“!

http://www.paninicomics.de/simpsons-s10310.html

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