Hyung, Min-Woo – Priest – Band 15

[Band 1 1704
[Band 2 1705
[Band 3 1707
[Band 4 1709
[Band 5 1720
[Band 6 2515
[Band 7 2516
[Band 8 2575
[Band 9 2618
[Band 10 2701
[Band 11 2854
[Band 12 3002
[Band 13 3004
[Band 14 3022

_Story_

Ivan Isaacs hat sich vom schweren Schlag, den ihm Armand zugefügt hat, noch immer nicht erholt. Doch Temozarelas Schergen ziehen sich daraufhin überraschenderweise zurück und lassen den untoten Priester seines Weges ziehen. Auch Netraphim lässt von Isaacs ab und kümmert sich zunächst in der Gestalt von Nera um ihren beschützten Hort Windtale. Dort plant sie, mit den Gauklern ihres Zirkus‘ ein Haus zu bauen, um endlich eine angemessene Behausung für die entstellten Kinder zur Verfügung zu stellen. Doch Bürgermeister Dudley ist überhaupt nicht damit einverstanden, dass die Zigeunergruppe sich langfristig in Windtale sesshaft macht, und entsendet einige seiner Leute, um die unerwünschten Besucher ein für allemal aus dem Weg zu räumen. Dudleys Sohn Ashley bekommt Wind von der Sache und stellt sich den Handlangern seines Vaters in den Weg; doch obwohl sie strikte Order haben, ihn zu verschonen, richten die Gauner Ashley gemeinsam mit dem Gros der Kinder hin und starten so einen teuflischen Kreislauf, dem sich später auch Nera freiwillig hingibt. Und während das Schicksal von Netraphim und seiner ungeliebten Gefolgschaft seinen Lauf nimmt, versammeln sich um die Tore Windtales langsam aber sicher alle Parteien, die in den bestialischen Konflikt eingeschaltet sind.

_Meine Meinung_

Ich weiß gar nicht, in wie vielen Rezensionen zu dieser Serie ich bereits davon gesprochen habe, dass sich das große Finale anbahnt, doch dieses Mal scheint es offensichtlich, dass die letzte große Schlacht bevorsteht. Alle prägenden Charaktere schlagen um das verschlagene Örtchen Windtale ihre Zelte auf, beginnend natürlich mit Ivan Isaacs, der in einen erneuten Konflikt mit seiner Bestimmung als Sklave Belials gerät, über Marshall Coburn, der sich kurzerhand in die korrupten Machenschaften von Bürgermeister Dudley einschaltet, bis hin zu den rachedürstigen Indianern, die nach wie vor nach Vergeltung streben. Natürlich ist auch Temozarela nicht mehr weit, allerdings muss er mit ansehen, wie sich Nera alias Netraphim bereitwillig opfert und somit nicht Seite an Seite mit ihm auf den sicheren Sieg zusteuert. Ihre Hinrichtung ist mitunter auch das größte, bezogen auf die bisherige Handlung unlogischste Rätsel, weil kaum verständlich ist, warum sie die Rolle der Schutzpatronin aufgibt. Gerade jetzt, wo man ihr eine wichtige Lebensaufgabe genommen und unzählige ihrer geliebten Missgeburten getötet hat, hätte man von ihr erwartet, dass sie sich der Rachsucht Temozarelas hingibt und Selbstjustiz übt. Doch ebenso , wie sie einst Isaacs nicht ausgelöscht hat, folgt sie auch hier einem vorerst unverständlichen Weg.

Jedoch ist ihre Bestimmung nicht die einzige große Unbekannte in diesem 15. Band. Unter anderem kommen auch wieder Zweifel zu Ivan Isaacs weiterem Weg auf, denn erneut ist er sich nicht sicher, ob der Weg Belials auch der seine sein wird. Ganz allgemein wird die Rollenverteilung immer komplexer, gerade jetzt, wo ein direktes Aufeinandertreffen aller tragenden Charaktere bevorsteht. Und als wäre dies nicht noch genug, wird quasi als Epilog noch eine Mini-Geschichte über die Machenschaften des Vatikans angefügt, die in Verbindung mit den Motiven der einzelnen Beteiligten – ganz besonders den Abgesandten des Vatikans, die ebenfalls vor Windtale stehen – weitere Fragen aufwirft.

Man kann sicher sein, dass es im folgenden Band richtig krachen wird. Die Begegnung der unabhängigen Gruppierungen und Einzelkämpfer sowie Temozarela und seinem Gefolge versprechen Action auf höchstem, aber auch auf brutalstem Niveau. Womit wir wieder beim einzigen markanten Schwachpunkt von „Priest“ angekommen wären: Die Serie ist auch im aktuellen Band unheimlich brutal, und Autor Min-Woo Hyung neigt zwischenzeitlich augenscheinlich dazu, es mit seinen Gewaltdarstellungen zu übertreiben. In Nr. 15 läuft diesbezüglich zwar auch viel auf mentaler Ebene ab, doch wirklich jugendfrei ist das nicht mehr, was einem hier in den blutigen Skizzierungen offenbart wird. Dies berücksichtigend, ist diese Ausgabe dennoch ein weiteres Highlight der sich dem Schluss nähernden Serie. Teil 16 steht bereits in den Regalen und wurde nach den jüngsten Geschehnissen auch sehnlichst erwartet. Ich denke, das sagt alles!

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