Istin, Jean-Luc – Druiden, Die – Band 5: Der Schicksalsstein

_Die Druiden:_

Band 1: „Das Geheimnis der Orghams“
Band 2: „Die weiße Stadt“
Band 3: „Die Lanze des Lug“
Band 4: „Der Kreis der Giganten“
Band 5: _“Der Schicksalsstein“_

_Story:_

Wie durch ein Wunder hat Taran seine blutige Verletzung und die Umarmung des Meeres überlebt und kann beim erneuten Landgang seine Kräfte als Heiler vervollständigen. Unter Gwenc’hlans Führung wird die Reise nach Ailbe fortgesetzt, wo sich der Legende nach der Kessel von Dagda befinden soll. Allerdings bleibt die Überfahrt beschwerlich; das kleine Schiff wird von einer Nebelbank nach Canaigh gelenkt, wo die Reisenden von einem Piktenstamm freundlich aufgenommen werden. Von deren Führer erfährt Gwenc’hlan von einer alten Feindschaft mit den Wikingern, die ihrerseits den Schicksalsstein geraubt und in ihre neue Wahlheimat Ailbe verschifft haben. Gemeinsam mit den Pikten führt die Fahrt schließlich auf besagte Insel, bei der Pikten und Druiden erstmals gemeinsame Sache machen sollen: Gwenc’hlan verspricht, bei der Befreiung des Schicksalssteins behilflich zu sein, während die Pikten im Anschluss den Weg zum keltischen Artefakt freimachen wollen. Doch Bruder Brennan, der einst einen Pakt mit den Wikingern geschlossen hat und nur schweren Herzens Verrat begeht, scheint der Sache im Wege zu stehen – ebenso wie die Bruderschafts von Esus, die den Weg nach Ailbe nicht alleine findet, Gwenc’hlan und Co. aber unauffällig folgt. Doch wer behält die Oberhand? Und was soll Bruder Gwenole derweil ausrichten, als die Geschichte um die Christenmörder plötzlich in ein ganz anderes Licht gerückt wird?

_Persönlicher Eindruck:_

Es liegt zwar fern, den vorangegangenen Band „Der Kreis der Riesen“ als Zwischenfall zu bezeichnen – dafür sind Istins Qualitäten einfach zu stark ausgereift und die Atmosphäre zu dicht – doch im Vergleich mit dem, was der französische Autor in der fünften und vorletzten Ausgabe seines Sechsteilers „Die Druiden“ folgen lässt, muss man einfach ganz klar konstatieren, dass es schon einen gewaltigen Unterschied zu dem, was möglich ist, und zu dem, was möglich gemacht wird, besteht – und im aktuellen Falle muss man sich wohl eher auf Letzteres berufen.

Die Story macht wieder rasante Fortschritte und eilt von Schauplatz zu Schauplatz, lässt aber wieder wesentlich mehr Raum für Interaktion und lebendige Handlung. Die Hintergrunderzählung, die ja grundsätzlich über dieser Serie steht, kommt zwar ab und an zum Zuge, überlagert aber nicht gleich wieder die wichtigsten Stränge. Dies macht sich schon auf den ersten Seiten bemerkbar, auf denen man auch Meister Gwenc’hlan und seinen Novizen Taran wieder öfter ‚an der basis‘ erlebt. Ihre Handlungen werden nicht einfach als gegeben geschildert, sondern die Entwicklung ihrer Motive wieder mehr in Augenschein genommen. Derweil erlebt der Plot viele neue Nebenstränge; die Pikten drängen von außen in die Story, die schwarze Bruderschaft wird immer weiter entlarvt, und selbst Bruder Gwenole, dessen Tun und Handeln zuletzt nur sehr oberflächlich geschildert wurde, nimmt wieder eine bedeutsame Position ein, obschon seine eigentlichen Gedanken bis zuletzt nur vage zu erahnen sind – aber auch dies ist eine der Positionen in „Der Schicksalsstein“, die einen wichtigen Anteil an der wieder deutlich angestiegenen Grundspannung hat und im noch unbetitelten Abschlussband einer intensiven Klärung bedarf.

Doch generell darf man nach den Ereignissen der aktuellen Ausgabe sehr gespannt sein, wie Istin seine Geschichte zu einem versöhnlichen Ende bringt. In „Der Schicksalsstein“ werden noch einmal einige gewaltige Fässer aufgemacht, die zu schließen sich hier mit wachsender Seitenzahl zum Mammutakt zu mausern scheint. Der Kampf gegen die Wikinger, das Bündnis mit den Pikten, die Suche nach den Relikten, schließlich die unglaublichen Machenschaften der römischen Kirche – Istin hat ein immenses Potenzial geweckt und sich für die letzte Episode eine schwierige Herausforderung aufgehalst, bei der man nur hoffen kann, dass sie nicht so ruckartig umgesetzt wird wie seinerzeit „Der Stein der Riesen“. Doch wenn man „Der Schicksalsstein“ noch einmal als Ausgangspunkt betrachtet und dessen überzeugende Performance (und dies vor allem auch auf illustrativer Ebene) zum Maßstab kürt, darf man vom Grand Finale zum inoffiziellen „Der Name der Rose“-Äquivalent eine ganze Menge erwarten.

|Graphic Novel: 45 Seiten
Originaltitel: Les Druides – La pierre de destinée
ISBN-13: 978-3940864444|

_Jean-Luc Istin bei |Buchwurm.info|:_
[„Das fünfte Evangelium 1: Die Hand der Fatima“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6437
[„Das fünfte Evangelium 2: Die Höhle Zerberus“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6438

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