Page, Nick – letzen Tage Jesu, Die

_Das Osterfest nähert sich_ und mit diesen christlichen Festtagen verbinden wir den Tod und die Auferstehung eines Mannes, der Frieden und Liebe gepredigt hat, der verraten, verkauft und getötet wurde. Dieser Mann ist unsterblich geworden, sein Name, sein Opfer, seine Worte sind der Grundstein einer Religion geworden, in deren Namen viel Recht aber auch Unrecht geschieht.

Die historische Person, sowie der Mensch, der Jesu von Nazareth nun war, ist historisch durch Quellen belegt. Sein Wirken und Handeln imponierte idealisierte Menschen zu großartigen Taten, seine Wunder werden im neuen Testament und in den vier Evangelien gerühmt. Doch immer wieder stellen sich Bibelforscher, Historiker und ein jeder die Frage, wie waren wohl die letzten Tage, die letzten Stunden und Momente dieses Mannes, der von der örtlichen Aristokratie vor Gericht gezerrt wurde, von der römischen Besatzungsmacht gefoltert und gekreuzigt wurde?

Der britische Autor Nick Page beschreibt in seinem im Pattloch-Verlag erschienenen Buch die letzten Wochen Jesu – das heißt – vom Einzug in Jerusalem bis zur Interpretation einer Auferstehung nach seinem grausamen Tod am Kreuz auf Golgatha.

„Die letzten Tage Jesu – Protokoll einer Hinrichtung“ von Nick Page ist kein religionswissenschaftliches Buch, genauso wenig findet man hier wirre, spirituelle Ansätze. Der Autor geht auch nicht auf fiktive Thesen ein, sondern stützt sich auf archäologische Quellen, tatsächliche Personen und Regionen, aber auch die Augenzeugenberichte, die als Grundlage der Evangelien zu sehen sind, finden hier eine äußerst interessante und logische Grundlage. Es ist ein Buch, das den gegenwärtigen Wissenstand um das Leben und Sterben dieses einzigartigen Mannes faktisch plausibel und mit einer großen Wahrscheinlichkeit wiedergibt.

Nick Page erzählt von einem reellen Jesus, keinen Mythos oder eine Metapher, auch nicht von einem Symbol oder einer Legende.

Nein, Nick Page gibt nicht nur Jesus ein Gesicht, sondern einer ganzen Kultur, einer ganzen Region, die alles andere als friedlich und einträchtig gelebt hat. Nick Page betrachtet den Menschen, egal ob es sich um Pontius Pilatus handelt oder um den Hohepriester Kaiphas, jede Person und jedes Interesse der jeweiligen Volksgruppen, die dort mehr oder weniger nebeneinander zusammengelebt haben, wird analysiert und interpretiert. Für die einen war Jesus eine Persona non grata, ein Politikum, dem man sich schnell entledigen musste, denn auch schon vor zweitausend Jahren gab es wirtschaftliche Gründe, auch in der Religion, die vor mit Kalkül geplanten Mord nicht zurückschreckten. Hinter Jesus steckt eine interessante Geschichte, die er hier sehr, sehr spannend erzählt.

Wir wissen alle, wie tragisch und schmerzhaft das Leben Jesus endete. Doch lesen Sie dieses Buch und verfolgen Sie die letzten Momente eines Mannes, der mit der Predigt des Königreichs Gottes eine sagenhaften Bruchlandung im Römischen Imperium hinlegte, aber genau wusste was er tat, bis zum letzten Atemzug am Kreuz.

_Fazit_

„Die letzten Tage Jesu“ von Nick Page sind zeitlich genau getaktet und der Leser wird wie in einer fremden Stadt die letzten Tage von Jesus und seine letzten Spuren verfolgen können. Er wird teilhaben an politischen Machtkämpfen, er wird begreifen, dass Pontius Pilatus gar nicht anders handeln konnte, wenn er nicht einen Aufstand und damit das vernichtende Urteil eines Imperators in Rom riskieren wollte.

Es ist ein sehr professionelles Buch, das nicht nur für gläubige Menschen eventuell eine neue Perspektive präsentiert, sondern auch jedermann davon überzeugt, dass Geschichte sehr spannend ist, wenn man riskiert über den Tellerrand zu schauen, um ein umfassendenes Bild zu bekommen.

Hier wird Religion und Geschichte mit Politik und Gewalt kombiniert. Nick Page schildert die letzten Tage dieses eindrucksvollen Mannes ohne Heroismus und hält sich dabei an Fakten, die man schwerlich leugnen kann.

_Autor_

Nicke Page ist Bestseller-Autor, Kreativ-Berater und Informations-Designer. Er lebt mit seinen drei Töchtern und seiner Frau Claire in Eynsham, einem kleinen Dorf in der britischen Grafschaft Oxfordshire. Mittlerweile hat er mehr als sechzig Bücher veröffentlicht, unter anderem den „HarperCollins Atlas of Bible History“. In Deutschland wurde Nick Page vor allem mit „Bibelblatt – Der Weltbestseller in Schlagzeilen“ bekannt. Die Church of England Newspaper schrieb anlässlich seines Buches „Die letzten Tage Jesu“: „Nick Page ist ein sehr erfahrener, technisch brillanter und akribischer Autor.“

|Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
Originaltitel: The Longest Week
ISBN-13: 978-3629022820|
[Verlagshomepage]http://www.droemer-knaur.de/verlage?contentID=80289&verlag=Pattloch+Sachbuch

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