Die RIM-Trilogie:
1) „Rim“ (1994, _“Satori City 2.0″_, dt. 1996)
2) „Mir“ (1998, „Virtual Tattoo“, dt. 1999)
3) „Chi“ (1999, „Cyber Blues“, dt. 2001)
Frank Gobi ist ein untypischer Held für einen Cyberpunk-Roman: Ein Uni-Professor. Und sein Sohn hat ein Problem: Er ist in |Gametime| gefangen, das virtuelle Online-Spiel will ihn nicht mehr freigeben. Frank Gobi reist – mit obligatorischem Zwischenstopp Orbitalstation – nach Neu-Tokio. Und das verschwindet über Nacht. Jede Nacht.
Das ist nur eines der Geheimnisse der Japaner. Aber auch Frank Gobi nimmt es mit den Regularien nicht immer ganz genau.
Der Autor
Alexander Besher war Chefredakteur der Zeitschrift „Chicago Review“, bevor er eine erfolgreiche japanische Krimiserie entwickelte und Schriftsteller wurde. „Satori City 2.0“, der Startband der „RIM“-Trilogie, war sein erster Roman. Dass Besher als Sohn weißrussischer Eltern in China geboren wurde und in Japan aufwuchs, merkt man seinen Romanen auf jeder Seite an: Die Kultur, Sprache und das Verhalten des Fernen Ostens sind ihm so geläufig wie nur wenigen anderen Autoren.
Dass der Autor mit dem Fernen Osten so vertraut ist, setzt allerdings beim westlichen SF-Leser ebenfalls eine gewisse Vertrautheit voraus. Gibson leistete zwar schon Vorarbeit, aber Besher geht doch weit über die „Neuromancer“-Trilogie hinaus.
Heute lebt er in San Francisco bzw. Oakland, wo er als Journalist über Technologietrends berichtet. In den letzten zehn Jahren veröffentlichte er die Kabbala-Trilogie, die Supernatural-Horror und Thriller verknüpft, sowie zwei Bände über den Manga Man. Sein Debütroman „Satori City 2.0“ wurde für den Philip K. Dick Award nominiert.
Zum Interview.
Handlung
In der Welt des Jahres 2026/27, die er als realen Hintergrund schildert, haben die japanischen Großkonzerne die westliche Wirtschaft übernommen und Sake, Sushi und Nintendo sind allgemeiner Sprachgebrauch.
Auch die Unterhaltungs-, Computer- und Bewusstseinsindustrie sind fest in Nippons Hand. Der größte Ort im Cyberspace, Gamespace, gehört einem zwielichtigen Konzern namens Satori und steckt in ziemlichen Schwierigkeiten: Ein tibetanischer Softwareentwickler hat Satori und seinem Konkurrenten ein fehlerhaftes Betriebssystem für den Cyberspace verkauft, das einen Virus freisetzt, der die Besucher des Cyberspace bedroht.
Unser Mann in San Francisco, der Anthropologe und frühere Privatdetektiv Frank Gobi, wird von Satori angeheuert, als es zum Ernstfall kommt: Der Virus hat Gamespace zum Absturz gebracht, das Bewusstsein mehrerer hundert Besucher dabei getötet und hält das Bewusstsein von tausenden weiterer Spieler im Gamespace gefangen.
Da sich unter den Spielern auch Frank Gobis Sohn befindet, hat er einen guten Grund, im Wettlauf gegen die Zeit das Gegenmittel gegen den Virus zu finden und zu aktivieren.
Mein Eindruck
Damit beginnt eine faszinierende, aber auch anstrengende Abenteuerreise durch die realen und virtuellen Welten im Jahr 2027, die eines James Bond in jeder Hinsicht würdig ist: Schöne Frauen, finstere Schurken, zwielichtige Konzernmanager, waghalsige Verfolgungsjagden – alle Zutaten finden sich, doch Philip Marlowe, pardon: Frank Gobi löst den Fall in letzter (wann sonst?) Sekunde.
Wer sich von den zahlreichen japanischen Namen, dem selbstverständlichen Umgang mit asiatischem Heil- und Geheimwissen (Chakras, Shiatsu, Tantra, Tibetisches Totenbuch usw.) nicht abschrecken lässt, wird mit rasanter, abwechslungsreicher Lektüre unterhalten.
Taschenbuch: 379 Seiten
Originaltitel: RIM: A Novel of Virtual Reality (1994)
Aus dem US-Englischen übertragen von Michael Nagula
ISBN-13: 978-3442250110
http://www.penguinrandomhouse.de/
Der Autor vergibt: