Tenuta, Saverio – Stadt die zum Himmel spricht, Die (Die Legende der scharlachroten Wolken 1)

_|Die Legende der scharlachroten Wolken|:_

Band 1: [„Die Stadt, die zum Himmel spricht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7177
Band 2: [„Wie Blätter im Wind“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7178
Band 3: [„Die vollkommene Spur“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7179
Band 4: [„Die verborgene Blume des Scheusals“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7180

_Der Autor:_

Saverio Tenuta ist in der Comic-Welt noch ein relativ unbeschriebenes Blatt – und das ist für einen graduierten Absolventen der „Accademia di belle arti“ in Rom, der zudem Jahrgang ’69 ist, schon relativ ungewöhnlich. Der Autor und Zeichner konnte sich bislang lediglich mit einigen Coverzeichnungen und Kurzgeschichten für diverse italienische Kleinverlage in Szene setzen. Mit „Die Legende der scharlachroten Wolken“ feiert er nun sein Serien-Debüt, welches hierzulande vom Splitter Verlag aufgelegt wird.

_Story:_

Seit längerer Zeit wird die junge Meiki bereits von der Gefolgschaft der grausamen Shogunai Fujiwara Ryin gejagt. Während einer Theater-Aufführung in einem abgelegenen Wirtshaus scheint sie den Wachen nun endgültig zum Opfer zu fallen – bis plötzlich ein junger, mysteriöser Mann auftaucht, der sie sowohl vor der Shogunai, als auch vor der anschließenden Attacke der Izuna-Wölfe bewahrt. Der Mann, dessen Gedächtnis verloren ging, zahlt für die Rettungsaktion jedoch einen hohen Preis; Meiki hievt ihn mit letzter Kraft in die Behausung der Heilerin Jera, wo er, Raido Cyam, ein legendärer Ronin, von den Qualen erholt.

Doch die Stimmen in seinem Kopf wollen nicht verklingen und spielen ihm immer wieder Visionen aus der Vergangenheit vor. Einst kämpfte er Seite an Seite mit dem kräftigen Nobu Fudo für den Shogun, verliebte sich in dessen Tochter Ryin, musste Fudos Machtbesessenheit jedoch mit einem Arm, seinen beiden Schwertern und einem Auge bezahlen. Nun ist Ryin an der Macht, Nobu Fudo ihr treuester Diener und Raido der einzige Kämpfer, der sich dem Weg des Fleisches, den die Shogunai eingeschlagen hat, widersetzen kann. Doch eigenartigerweise bleiben diese klaren Gedanken lediglich präsent, solange er in Meikis Gegenwart ist.

_Persönlicher Eindruck:_

Bildgewaltig – das war der erste Eindruck, den der Auftakt von Tenuta’s Debütserie hinterlassen hat. Es lohnt sich durchaus, zunächst einmal durch die Seiten zu blättern und die illustrierte Kunst zu bewundern, die der italienische Autor hier aufs Papier gebracht hat. Allerdings ist auch die Geschichte aller Ehren wert und startet in „Die Stadt, die zum Himmel spricht“ bereits sehr, sehr viel versprechend.

Dabei ist die erste Episode zunächst gar nicht so leicht zu durchschauen. Tenuta macht es seinem Publikum nicht einfach, die Charaktere als Ganzes zu erfassen und ihre Gedanken zu begreifen. Dies wird vor allem dadurch erschwert, dass die Übergänge zwischen Rückblenden und aktuellen Ereignissen nahtlos sind und man zwischenzeitlich nicht genau abschätzen kann, welcher Akt nun welcher Ära im Leben des Ronins angehört. Erst mit und mit verschmelzen diese Passagen dann miteinander, geben ein klares Bild ab und ordnen die Story dann auch zu einem leichter nachvollziehbaren Konstrukt – auch wenn noch sehr viele Elemente verworren sind und unklar erscheinen. Doch aus diesem Fundus schöpft „Die Legende der scharlachroten Wolken“ schließlich auch seine Spannung; der Autor erschafft einen Mythos im mittelalterlichen Japan, greift hierbei auf die asiatische Märchenkunst zurück, nimmt wiederum einen großen Teil der historischen Kultur aus Fernost auf und verstrebt Fakt und Fiktion zu einer wirklich sehr schönen Geschichte, die bisweilen an die Roman-Reihe „Der Clan der Otori“ erinnert – zumindest im Hinblick auf das sehr schöne, romantische, dann aber auch wieder von grausamen, brutalen Handlungen gezeichnete Stimmungsbild.

Die erste Episode, „Die Stadt, die zum Himmel spricht“ ist daher auch ein wundervoller Auftakt einer Reihe, von der man in den folgenden drei Bänden noch eine Menge erwarten darf. Das Potenzial wird bereits hier vollständig ausgestreut, die Einführung trotz vieler verwobener Stränge problemlos vollzogen und derweil eine Atmosphäre garantiert, die sich sehr schön an die vielen asiatischen Legenden anschmiegt, ddie auch hierzulande immer wieder für bewegte Gemüter sorgen. Zuletzt ist das illustrative Paket faszinierend und schwer beeindruckend – und damit auch der letzte Faktor heilig gesprochen, der diesen Comic auszeichnet. Wunderbar, einfach wunderbar, was hier gestartet wird!

|Hardcover: 48 Seiten
ISBN-13: 978-3868691399|
[www.splitter-verlag.eu]http://www.splitter-verlag.eu

Schreibe einen Kommentar