Viacom International Inc. – SpongeBob – DVD-Brettspiel

_Fakt oder fischig…_

… das ist hier die Frage. Nachdem schon so manch populäre TV-Reihe mit einem DVD-Brettspiel, zum Beispiel innerhalb der „Scene It“-Serie, beehrt wurde, hat man nun auch Kinder- und Jugendliebling |SpongeBob Schwammkopf| ins Programm aufgenommen und ihm ein ziemlich witziges Frage-und-Antwort-Spiel gewidmet. In „Fakt oder Fischig“, so der Untertitel des Spiels, geht es darum, über interaktive Anweisungen und Fragestellungen möglichst viele Krabbenburger-Münzen einzusammeln und dabei auch sein Fachwissen zur beliebten Zeichentrickserie unter Beweis zu stellen. In den normalen Spielrunden werden dabei häufig Ausschnitte aus verschiedenen „SpongeBob“-Episoden gezeigt und es wird zu den jeweilig dargestellten Situationen eine Frage gestellt, die man entweder mit Fakt oder Fischig beantworten kann. Doch dies ist nur eine Möglichkeit, möglichst schnell an die Münzen heranzukommen …

_Spielmaterial_

• jeweils 6 ‚Fakt‘- und ‚Fischig‘-Karten
• 12 Slam-Song-Karten
• Haufenweise Krabbenburger-Münzen
• 1 DVD

Die Aufmachung des Spielmaterials ist äußerst bescheiden. Sowohl die Münzen als auch die Karten sind recht dünn kartoniert und deshalb auch schnell beschädigt. Und da man davon ausgehen kann, dass das jüngere Publikum nicht ganz so zimperlich damit umgehen wird, kann dies schnell zu einem Problem werden. Die DVD hingegen ist ganz nett aufgemacht und enthält praktischerweise auch direkt die Spielanleitung innerhalb der Hülle.

_Vorbereitung_

Vor jedem Spiel werden die Materialien an die Spieler verteilt. Insgesamt stehen Karten für sechs Spieler zur Verfügung, wodurch auch das Limit der Beteiligten eingegrenzt wird. Jeder bekommt nun zu Beginn einen Satz ‚Fakt‘- und ‚Fischig‘-Karten, eine Slam-Song-Karte sowie zehn Krabbenburger-Münzen. Die übrigen Krabbenburger-Münzen werden in die Mitte des Tisches gelegt. Anschließend kann’s direkt losgehen.

_Spielablauf_

Das Spiel beginnt mit dem ältesten Spieler, der auch als Erster in die Rolle des Spielleiters schlüpft. Seine Aufgabe ist es nun, die Fernbedienung zu verwalten und das Spielgeschehen zu beobachten. Aktiv teilnehmen darf er indes nur, falls eine ‚Slam-Song-Runde‘ stattfindet. Im Regelfall läuft eine Runde nun so ab, dass auf dem Bildschirm eine Frage erscheint, die von den übrigen Mitspielern möglichst schnell beantwortet werden muss. Hierzu legen sie nun verdeckt die Karten für Fakt (richtig) oder Fischig (falsch) auf den Tisch. Sobald jeder Spieler sich für eine Möglichkeit entschieden hat, nennt der Spielleiter den Namen desjenigen, der als Erster eine Karte abgelegt hat. Anschließend wird der Filmausschnitt fortgesetzt und erst einmal nur bewertet, ob dieser Spieler richtig gelegen hat. Ist dies der Fall, darf er sich aus dem Vorrat der Krabbenburger-Münzen sofort zwei Stück herausnahmen. Andernfalls muss er zwei zahlen. Nun werden auch die Ergebnisse der übrigen Mitspieler überprüft. Diese bekommen bei richtiger Antwort nur noch eine Münze bzw. müssen auch nur eine zahlen, wenn sie danebenliegen.

Neben den normalen Fragerunden gibt es auch noch ein paar Sonderspiele, die willkürlich und plötzlich folgen können. Eine sehr lukrative Möglichkeit, Punkte zu gewinnen, ist dabei die Fressrausch-Runde. In dieser bestimmt der Spielführer einen Mitspieler, der nun in begrenzter Zeit drei Fragen beantworten muss. In kurzen Abständen wird auf dem Bildschirm Allgemein- und SpongeBob-Wissen abgefragt, und weil es hier sehr flott geht, kann man auch ‚Fakt‘ oder ‚Fischig‘ rufen. Wenn die Lösung vor der Antwort auf dem Bildschirm erscheint, muss der Spieler eine Münze in die Mitte zahlen. Umgekehrt sieht es bei einer richtigen Antwort aus; dann bekommt man nämlich einen Krabbenburger. Wird hingegen eine Frage falsch beantwortet, muss der aktive Spieler eine Münze an den Leiter zahlen.

Fast noch lukrativer, dafür aber ungleich schwerer sind die Slam-Song-Runden. Sobald eine solche Runde eingeläutet wird, nehmen alle Spieler ihre Slam-Song-Karten auf die Hand. Nun ertönt die Titelmelodie der TV-Serie, endet aber zu einem ungewissen Zeitpunkt wieder. Genau diesen Zeitpunkt müssen die Spieler nun erraten und im passenden Moment ihre Slam-Song-Karte auf den Tisch werfen. Wem dies exakt gelingt, der bekommt zehn Krabbenburger-Münzen. Wer zu spät oder zu früh ist, bekommt nichts, bleibt aber auch von Zahlungen verschont.

Weniger glimpflich gehen Runden aus, in denen der „Böse Plankton-Bildschirm“ erscheint. Der Spielführer muss nun alle Anweisungen befolgen, die Plankton ihm aufträgt und ggf. auch einige Münzen zahlen. Das Gegenteil dessen ist der „Seekapitän-Bildschirm“. Er bewirkt normalerweise Gutes. Egal welcher dieser Bildschirme aufgedeckt wird; ist die Anweisung befolgt, endet die Runde sofort.

_Spielende_

Das Spiel ist genau dann zu Ende, wenn ein gewisses, selber bestimmtes Ziel erreicht ist. So kann man zum Beispiel die Mammut-Variante spielen und warten, bis alle Münzen aus dem Vorrat an die Spieler verteilt wurden. Oder aber man bestimmt einen Zeitpunkt, an dem das Spiel enden soll und wertet anschließend ebenfalls, wer die meisten Münzen gesammelt hat. Gegebenenfalls ist für manche Spieler auch schon frühzeitig Schluss, denn wer alle Münzen im Laufe des Spiels verliert, scheidet sofort aus.

_Meine Meinung_

Natürlich ist dieses Spiel für einen ausgewählten Spielerkreis konzipiert und kann auch wirklich nur von denjenigen bewältigt werden, die sich ein wenig mit der Serie auskennen. Weil ich persönlich aber ein großer Fan des gelben Schwamms aus Bikini Bottom bin, war diese Hürde leicht genommen. Also rein ins quietschbunte Unterwasservergnügen und in einen Fragenmarathon, der von sich behaupten kann, zu keinem Zeitpunkt langweilig zu werden. Die Fragen sind stets witzig und die Ausschnitte manchmal herrlich zweideutig, was es partiell gar nicht mal so einfach macht, die treffende Antwort zu geben. Oft nämlich führt der kleine Schwamm, der einem Moderator gleich durchs Quiz führt, sein Publikum auch bewusst in die Irre. Was die Fragen und den schematischen Aufbau angeht, kann man deswegen auch nur Positives über dieses nette DVD-Brettspiel sagen.

Nicht so famos sind hingegen die Bonusrunden, allen voran die komische Slam-Song-Runde, deren Regeln ein wenig unausgegoren sind und deren Durchführung bereits nach wenigen gescheiterten Versuchen nicht so ganz mit dem generellen Prinzip des Spiels in Einklang zu bringen ist. Man muss wirklich nur raten, und das kann in diesem Fall echt frustrierend sein. Über die beiden Bildschirme (Seekapitän und Böser Plankton) kann man wiederum geteilter Meinung sein; schließlich betonen sie lediglich, dass „Fakt oder Fischig“ vorrangig ein Glücksspiel ist. Aber mitunter sind sie der einzige Weg, vorausgezogene Mitspieler wieder einzuholen bzw. verlorenen Boden wieder gutzumachen.

Es ist halt so eine Sache; eigentlich könnte das Spiel auch bestehen, wenn lediglich die Basisrunden durchgeführt werden müssten. Doch andererseits ist es natürlich auch sinnvoll, die Dynamik dadurch zu forcieren, einige überraschende Zusatzoptionen einzubauen. Dieser Balanceakt ist den Autoren des SpongeBob-DVD-Spiels nicht vollkommen überzeugend gelungen, wobei man aber auch nicht abstreiten kann, dass eine Partie vor dem Bildschirm wirklich sehr, sehr viel Spaß macht – sicher auch wegen der nett dargestellten Hauptfigur und der simplen Handhabung. Man darf halt nur nicht die kleinen Schwächen übersehen, über die das interaktive Spiel verfügt, was ja besonders Schwammkopf-Fanatikern entsprechend schwerfallen dürfte. Doch die kleinen Mängel sind wirklich überschaubar und bremsen den Spielspaß im Grunde genommen ja auch in keiner Weise. Daher: Zum niedrigen Preis, mit dem das Spiel derzeit vertrieben wird, kann man dieses sehr unterhaltsame Spiel um den eigenen Lieblingshelden bedenkenlos ins Haus holen. Nicht zuletzt weil es wirklich auch für sämtliche Altersklassen, die sich je mit |SpongeBob| beschäftigt haben, geeignet ist.

http://www.hasbro.de/

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