Audrey Blake – Die Chirurgin von London

Worum gehts?

Nachdem Nora Beady beide Elternteile verloren hat, wächst sie bei dem Chirurgen Horace Croft auf. Im Gegensatz zu anderen jungen Damen, die sich mit Handarbeiten und höflicher Konversation beschäftigen, assistiert Nora lieber bei Operationen und Sektionen. Die Medizin und deren Techniken sind ihre Leidenschaft. Doch als Dr. Croft den jungen Arzt Dr. Gibson einstellt, muss Nora ihr Wissen vor ihm verbergen. Jedoch findet sie sich mit der Rolle der anständigen Dame nicht so einfach ab und schließlich greift sie eines nachts selbst zum Skalpell. Prompt wird sie von Dr. Gibson erwischt. Dieser weiß nicht so recht, ob er entsetzt sein oder Noras Fähigkeiten bewundern soll.

Inhalt

London 1845. Die Cholera beherrscht die Stadt. Viele Menschen sind der ansteckenden Krankheit bereits zum tödlichen Opfer geworden. So auch Eleanor Beady’s Eltern. Die junge Waisin wächst bei dem erfolgreichen Chirurgen Horace Croft auf. Statt sich wie andere Damen ihres Alters mit Handarbeiten zu beschäftigen, assistiert Nora Dr. Croft. Außerdem fertigt sie anatomisch Skizzen an und hat ihre Leidenschaft in der Medizin gefunden. Auch wenn dies sich für eine junge Frau nicht schickt.

Dr. Croft weiß Noras Wissen sehr zu schätzen und unterrichtet sie wann immer er Zeit findet an seinen Präparaten, die er überall im Haus verteilt lagert. Auch die Haushälterin Mrs. Phipps hat sich mit der ungewöhnlichen Situation arrangiert und abgefunden. Jedoch steht eines Tages ein Fremder vor der Tür, der sich als Dr. Daniel Gibson vorstellt. Weder Nora noch Mrs. Phipps wissen über den Mann Bescheid, der angeblich von Dr. Croft als Arzt eingestellt wurde.

Natürlich ahnt er nichts von Noras Fähigkeiten und das soll auch so bleiben. Doch Nora kann sich mit ihrer neuen Rolle der Ahnungslosen nicht gut abfinden. Schließlich, als sie eines nachts am Operationstisch steht, wird sie prompt von Dr. Gibson ertappt. Dieser schwankt mit seinen Emotionen zwischen Entsetzen und Bewunderung. Leider bleibt Dr. Gibson nicht lange der Einzige, der von diesem Ereignis weiß. Welche Konsequenz wird das für Nora, aber auch für Dr. Croft haben?

Mein Eindruck

Die Autorin bzw. Die Autorinnen haben mit Nora eine taffe, selbstbewusste Protagonistin erschaffen, an deren Seite man gerne in die frühe Medizin eintaucht. Sie und D. Croft bilden ein harmonisches Team und ergänzen sich perfekt. Sie forschen und tüfteln immer wieder an neuen Methoden und entdecken gemeinsam die Anfänge der Narkose mithilfe des Äther-Gases.

Die Medizin spielt in diesem Buch eine entscheidende Rolle und alles in allem wirkt dies auch sehr gut recherchiert. Der ein oder andere Fachbegriff fällt und wird auch für Laien nicht genauer erklärt, so dass ein wenig medizinisches Grundwissen hier nicht schadet, jedoch keine Voraussetzung ist.

Der Schreibstil der Autorinnen liest sich leicht und flüssig. Die Geschichte hat mich teilweise auch durchaus gut unterhalten und es war auch hier und da Spannung im Spiel, die meiste Zeit jedoch empfand ich die Geschehnisse eher langatmig und sich wiederholend.

Über die Autorin

Audrey Blake ist das Pseudonym der beiden Autorinnen Regina Sirois und Jaima Fixsen. Die beiden wohnen 2.500 km voneinander entfernt – Jaima in Kanada und Regina in Kansas – und haben sich bei einem Schreibwettbewerb kennengelernt. Sie teilen ihre Vorliebe für Geschichte, Sprache und bemerkenswerte Frauen. (Verlagsinfo)

Fazit

Ein solides Buch, das man sicher lesen kann, aber nicht muss. Es war keineswegs schlecht, oder so schlecht, dass ich es nicht zu Ende gelesen hätte, dennoch fällt es wohl eher in die Kategorie „Bücher, an die ich mich nicht allzu lange Zeit erinnern werde“.

Taschenbuch: 512 Seiten
Originaltitel: The girl in his shadow
Ins Deutsche übersetzt von Kerstin Ostendorf
ISBN: 978-3442492640
www.penguinrandomhouse.de

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