Dominic Davison – Waterside Cottage (1000 Teile)

Das Motiv:

Dominic Davison ist vor allem für seine idyllischen Cottage-Motive bekannt. Auch in dieser digitalen Illustration sehen wir eines dieser gemütlichen Häuser im Wald, das einfach nur Ruhe und Gemütlichkeit ausstrahlt.

Aber, es gibt nicht nur ein reetgedecktes Haus mit rauchenden Schornsteinen zu sehen, sondern auch einen gewundenen und von roten, weißen und rosafarbenen Wildblumen eingefassten Teich vor dem Haus. Daher halt auch der Titel dieses Bildes. Hier sehen wir Schwäne und Enten, die sich allesamt nicht zu bewegen scheinen.

Vom rechten Bildrand aus ragt ein alter, knorriger, brauner Baum ins Bild und dominiert den Großteil der rechten Bildhälfte. Auch ein kleines Eichhörnchen können wir weiter unten im Baum erkennen.

Es dominieren die Farben Grün (beim Gras und den Blättern), Braun (bei den Bäumen und dem Reetdach), Rosa (bei den Blättern am Baum auf der linken oberen Bildseite) und Blau (beim Teich und dem Stückchen Himmel, das wir oben in der Mitte sehen).

Auch wenn ich die Zusammenstellungen von Dominic Davison oftmals richtig toll und gelungen finde und auch von der Tiefe immer begeistert war … hier wirkt so einiges wie aufgeklebt und 2D.

Zwar können wir durch verschiedene Fenster ins Haus schauen und auch Personen erkennen, aber die Fenster sehen alle wie Klebebilder aus. Auch die Farbwahl für den Blick durch die untere Fensterreihe (lila) und den in die obere (erbsgrün) finde ich unpassend zu den natürlichen Umgebungsfarben. Einer der Baumstämme hat einen starken Rosastich, den ich auch etwas seltsam finde. Auch die Kanten des Reetdaches sind mit dem Lineal gezogen scharf.

Solche Details machen dem Betrachter immer wieder deutlich, dass es sich um ein digital erschaffenes Motiv handelt, das viel aus Copy+Paste besteht. Am besten gefallen mir tatsächlich die Bäume, das Laub, das Gras und die Blumen, weil sie für mich eine glaubhafte Natürlichkeit ausstrahlen. Die Schwäne, Enten und Teile des Hauses fallen als hineinkopiert schon etwas auf, besonders die untere Fensterreihe des Hauses mit den seltsamen Farben.

Bei aller Mäkelei ist es aber immer noch ein farbenprächtiges Motiv mit vielen Details, das ich mir auch gern länger anschauen mag. Nur hinterlässt es einen Eindruck, dass irgendetwas nicht stimmt. Und spätestens beim dritten Blick wird klar: Es ist das titelgebende Cottage, das nicht ins Bild passt.

Das Puzzlen:

Vorsortieren ist bei diesem Motiv absolut möglich. Das Reetdach, der knorrige Baum, der hellgrüne Wiesenweg, der vor dem Haus einmal das Bild teilend entlangführt, die roten und weißen Farbtupfer der Wildblumen und das Rosa des Baumes am linken Bildrand bekommen schon mal eigene Teile-Häufchen.

Der Himmel und der Teich sind etwas tricky, nicht nur, weil sich der Himmel im Teich spiegelt, sondern weil halt beide blau sind. Also kommt alles, was Blau ist, erst mal auf einen weiteren Haufen.

Auch die vermauerten Steine des Hauses finden wir immer wieder, sodass auch diese Teile einen eigenen Bereich bekommen. Die lila Innenräume, die wir durch die Fenster sehen, sind auch nicht zu übersehen.

Freunde des „Ich lege immer den Rand zuerst“ können damit beginnen, andere machen sich an den Hausbau.

Ich habe tatsächlich auch mit dem Rand angefangen und mich über das Rosa der linken oberen Ecke zum Haus vorgearbeitet.

Die Wildblumen waren wie erwartet der für mich schwerste Part, zusammen mit dem Laub der Bäume im rechten Bildteil. Hier wusste ich (auch wie erwartet) beim Sortieren nicht immer, ob ich hier Teile von Blättern oder Gras in der Hand halte oder wo im Bild wohl diese eine Blume gehört.

Wenns halt gar nicht mehr weitergeht, muss man eben nach Formen sortieren … als letzte Option-

Aber, es ist ja auch ein Erwachsenenpuzzle und da darf es schon mal etwas herausfordernder sein.

Ausstattung und Qualität des Puzzles:

Der Karton und der Teilebeutel:

Der Karton ist in Plastikfolie eingeschweißt und zeigt auf der Vorderseite das Puzzlemotiv (Ach was!). Dabei werden oben links und unten rechts Teile des Bildes von einem FALCON-de-Luxe-Logo und einer „1000“ und einem gezeichneten, weißen Puzzleteilsymbolbild überdeckt.

Auf der Rückseite sehen wir Werbung für weitere Puzzles des Verlags und eine Beschreibung der eigenen Handwerkskunst, was die Puzzlequalität angeht … in englischer Sprache.

An jeder der vier Deckelseiten ist noch mal das komplette Puzzlemotiv zu sehen.

Der farblose, durchsichtige Teilebeutel ist aus Plastik und mit der Artikelnummer des Puzzles bedruckt.

Gibts ein Poster als Vorlage?

Nein, im Karton ist nur der Teilebeutel mit den Puzzleteilen.

Wie ist die Qualität der Teile und der Stanzung?

Den Zusatz „de Luxe“ trägt dieses Puzzle nicht zu Unrecht und auch das ganze Eigenlob auf der Unterseite des Kartons ist gerechtfertigt.

Die Teile sind sehr fest, haben eine richtig gute Stärke und sind perfekt gestanzt. Da stand bei keinem einzigen irgendeine Nase ab, auch gab es keine verformten oder beschädigten Teile.

Die Stanzung ist so gut, dass die Teile wirklich perfekt ineinander passen und das Gefühl auch direkt vermitteln, dass wir hier keinen falschen Treffer in der Hand haben.

Matt oder glänzend? Sind die Farben auf dem Karton und den Teilen gleich? Wie puzzelt es sich bei unterschiedlichen Lichtquellen?

Die Oberfläche der Teile ist leicht geriffelt, sodass das Licht gut gebrochen wird. So glänzen sie nicht so stark.

Die Farben des Aufdrucks auf den Teilen entspricht denen des Karton-Motivs. Sehr kräftig, sehr intensiv und wie oben schon erwähnt, teilweise ein wenig überzogen knallig. Aber, das macht die Teile auch unterscheidbarer.

Gibt es „Freebies“ (zusammengehörende Puzzle-Teile, die nicht getrennt wurden)?

Ein einsames Zweierpaar hatte ich in meinem Teilebeutel, das ich auch gern angenommen habe. Da bin ich kein Purist.

Ineinander verkeilte Teile, die nicht zusammengehören gab es da aber schon mehr. Aber, auch nicht mehr zehn Pärchen. Und alle ließen sich beschädigungsfrei voneinander lösen.

Wie siehts mit Puzzlestaub aus?

Nach dem Umdrehen-und-Sortieren hatte ich eine Prise davon auf dem Tisch, nicht mehr. Auch ein tolles Qualitätsmerkmal.

Gibts unangenehme Gerüche?

Die sind recht intensiv, ja. Der Teilebeutel hat nur vier kleine Löcher zum „Ausstinken“ und aus dem verschlossenen Karton kann der Geruch eh nicht entkommen … zumal dieser ja auch noch in Plastikfolie eingeschweißt war.

Der Geruch hält sich tatsächlich auch eine ganze Weile, sodass ich immer mal wieder den Raum gelüftet habe.

Der Künstler:

Dominic Davison wurde 1972 in London geboren und lebt heute in Buckinghamshire, Großbritannien, wo er sich für seine idyllischen und romantischen Szenen inspirieren lässt. Er kreiert seit vielen Jahren Kunst und hat sich in dieser Zeit eine treue Fangemeinde aufgebaut, die sich mittlerweile über die ganze Welt erstreckt. Bevor er zu MGL kam, arbeitete er als freiberuflicher Künstler und veröffentlichte seine Arbeiten in Magazinen wie „3D Artist“ und „Advanced Photoshop“. Dazu gehören Tutorials und doppelseitige Galerien. Er schreibt außerdem regelmäßig eine Kolumne für „3D Artist“. Seine Einflüsse sind vielfältig und umfassen Landschaftsmeister wie Barend, Cornelis, Koekkoek, Ruisdael und Constable. Zu den zeitgenössischen Künstlern, die ihn inspirierten, gehören Keith Melling, Charles H. White und Terry Redlin. Zu seinen Hobbys zählen Kino, Videospiele, Kunstgalerien und Musik machen. (Quelle: dominicdavison.com)

Mein Fazit:

Ganz ehrlich, wenn das sterile, klinische und unpassend saubere Digital-Haus nicht im Motiv wäre, fänd ich es richtig schön … trotz der teilweise unnatürlich intensiven Farben. Ich liebe die Bäume, den Himmel, das braungrüne Laub der Bäume, das Gras, die Wildblumen und selbst die Stockenten und Schwäne, die aussehen, als wären sie aus Plastik, fügen sich gut ein … in den Teich, der auschaut, als wäre er aus solidem Eis. Der Künstler hat für die Komposition seiner Cottages einfach ein Händchen … nur diesmal waren es nicht so ganz die richtigen Zutaten.

Denn das Waterside Cottage mit dem lila Innenleben passt so gar nicht ins Bild und sieht unnatürlich aus. Auch sind einige Grüntöne vom Laub der Bäume zu intensiv und unecht hellgrün. Hier hat es Dominic Davison eindeutig mit der Farbsättigung übertrieben. Das kann er auch wesentlich augenfreundlicher und dezenter. Wie er zum Beispiel beim „Victorian Cottage“ oder dem „Charming Nook“ bewiesen hat, die ich beide toll finde.

Die Qualität der Puzzleteile, die Verarbeitung, der Druck und die Stanzung hingegen sind wirklich ganz großer Puzzle-Sport und haben mir sehr gut gefallen.

Und da ich hier in erster Linie das Puzzle bewerte und nicht nur das Motiv … denn das kann ja jeder vorher schon sehen … gibts am Ende von mir mehr Punkte, als ich für das Bild selbst vergeben hätte.

Puzzle: 1000 Teile
Vom Verlag empfohlen ab 12 Jahren
Maße (gelegt): ca. 68 x 49 cm
Artikel-Nr. 11350
1. Auflage, Oktober 2021

www.jumbo.eu

Der Autor vergibt für das Motiv: (2.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)


und für die Qualität des Puzzles (5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)