Fernando J. Munez – Die Köchin von Castamar: Claras Geheimnis

Worum gehts?

Die junge Clara stammt aus einer reichen und angesehenen Familie. Lange Zeit hat sie unter ihrer Mutter die Kunst des Kochens gelernt. Nun ist sie gerade neu eingestellt worden als Hilfsköchin beim Herzog von Castamar. Dort macht sie durch ihre kulinarischen Köstlichkeiten und die kunstvolle Anrichtung der Speisen auf sich aufmerksam. Der Herzog selbst ist äußerst begeistert von ihrem Können und lässt ihr immer häufiger Komplimente zukommen. Claras Meinung darüber ist zweigeteilt. Einerseits fühlt sie sich sehr geschätzt, aber andererseits weiß sie auch, wie schnell sich Gerüchte innerhalb des Hofes ausbreiten und wie schnell sich ihr Ansehen dadurch ändern kann.

Inhalt

Spanien 1720. Clara ist gerade frisch eingestellt beim Herzog von Castamar. Als sie erstmals ihren Arbeitsplatz, die Küche, betritt, ist sie über den hygienischen Zustand und die Unordnung, die dort herrscht entsetzt. Auch die Kochkünste der Küchenchefin überraschen sie negativ und sie fragt sich, wie es sein kann, dass ein Herzog so wenig kulinarische Ansprüche hegt.

Clara macht ihre Arbeit gut – ganz zum Missmut der Haushälterin Dona Alba und der Küchenchefin Dona Esteriva. Sie ist sehr fleißig und gewillt, die Küche ein wenig auf Vordermann zu bringen. Im Laufe der Zeit und durch ein grobes Fehlverhalten der Küchenchefin, tritt schon bald Clara in ihre Fußstapfen und bekleidet von nun an die Position der Küchenchefin.

Der Herzog selbst aber ebenso alle Bekannte und Freunde des Hofes sind angetan von den neuen kulinarischen Köstlichkeiten, die sie erstmals in dieser Form zu Gesicht bekommen. Doch Clara bleibt weiterhin bescheiden, umso interessanter wird ihre Persönlichkeit für den Herzog. Er sucht sie in der Küche auf, um mehr über sie zu erfahren. Dieses außergewöhnliche Verhalten seinerseits bleibt auch den anderen Angestellten nicht unentdeckt und schon bald steht Clara schuldlos in der Schusslinie für böse Intrigen. Niemand scheint ihr den guten Stand den sie offensichtlich bei dem Herzog hat zu gönnen.

Mein Eindruck

Das Cover und der Klappentext haben direkt meine Aufmerksamkeit auf dieses Buch gezogen und mein Interesse geweckt. Der Einstieg in das Buch fiel mir allerdings nicht ganz so leicht. Der Schreibstil in Form von langen, verschachtelten Sätzen und auch die vielen langen, spanischen Namen machten mir ein wenig zu schaffen. Doch die Geschichte zog mich andererseits auch in den Bann.

Mit der sympathischen Protagonistin Clara hatte ich sofort vom ersten Moment an eine Verbindung, was mir ein wenig über die ersten Stolperschritte hinweg half. Im Vordergrund steht hier ganz klar die Geschichte um Claras Anstellung am Hof von Castamar. Jedoch hat der Autor einen zweiten Erzählstrang in diese Geschichte eingearbeitet. Dieser spielt für die Hauptgeschichte eine entscheidende Rolle. Um den Spannungsbogen hochzuhalten, wird man als Leser hier jedoch nur spärlich mit Informationen versorgt. Zwar setzt sich im Laufe der Geschichte aus den einzelnen Puzzleteilen ein deutlicheres Bild zusammen, jedoch bleiben bis zuletzt einige Fragezeichen offen. Da es sich um einen Zweiteiler handelt, ist so ein Cliffhanger am Ende sicherlich reizvoll und auch wünschenswert.

Die Geschichte versetzt die Leser imaginär wirklich in die Zeit des 18. Jahrhunderts. Der Autor spart nicht mit bildlichen Beschreibungen, so dass man sich schnell als Teil dieser Geschichte fühlt und seiner Fantasie freien Lauf lassen kann. Auch die Intrigen, die ja bekanntlich zu dieser Zeit an den einzelnen Höfen vorherrschten werden mehr als nur gut beschrieben.

Über den Autor

Fernando J. Múñez, geboren 1972 in Madrid, studierte Philosophie und Filmwissenschaften. Er verfasste Drehbücher und Jugendliteratur, bevor er die historische Saga »Die Köchin von Castamar« schrieb, die in Spanien sofort zum Bestseller wurde. Eine TV-Verfilmung ist bereits in Vorbereitung. (Verlagsinfo)

Fazit

Grundsätzlich hat mir der erste Teil dieser Reihe gut gefallen. Doch an die vielen Namen und miteinander verstrickten Geschehnisse konnte ich mich tatsächlich bis zum Schluss nur schwer gewöhnen. Das Lesen dieses Titels erforderte auf jeden Fall meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Das fand ich stellenweise etwas anstrengend, da ich gerne abends zum Abschalten des Tages zu einem Buch greife. Genau das konnte ich halt mit dieser Geschichte weniger gut als mit anderen Büchern, dennoch tut das der Qualität des Titels und dem Können des Autors keinen Abbruch. Ich hatte mir lediglich den Inhalt des Buches ein wenig „leichter“ vorgestellt, dennoch blicke ich schon gespannt der Fortsetzung dieser Reihe entgegen.

Broschiert: 384 Seiten
Originaltitel: La cocinera de Castamar
Ins Deutsche übersetzte von Anja Rüdiger
ISBN: 3570103927

www.randomhouse.de

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