Froideval, François Marcela / Ledroit, Olivier – Zeichen der Dämonen, Das (Die Chroniken des schwarzen Mondes, Band 3)

Die Geschichte des jungen Wismerhill geht im dritten Band der „Chroniken des schwarzen Mondes“ weiter und nach dem sehr guten [Vorgänger, 1638 in dem schon viele mögliche Intrigen angedeutet wurden und Folgen erahnt werden konnten, kommt bei „Das Zeichen der Dämonen“ schon einiges mehr an Klarheit in die Sache herein, besonders was die bislang noch nicht ganz so offensichtlichen Bündnisse verschiedener Gruppen und Personen anbelangt.

Nach längerer Suche trifft Wismerhill schließlich auf das Orakel, findet dabei aber nicht nur Antworten auf seine zahlreichen Fragen. Gleichsam stellt ihn das Orakel vor neue Aufgaben und deutet sein erhabenes Schicksal an. Anschließend begibt sich Wismerhill auf die Suche nach seinem tot geglaubten Vater, dem Prinz der Schattenelfen.
Auf seinem Weg trifft der junge Ritter einen alten Weggefährten, seinen ehemaligen Anführer Ghor-Ghor Bey, der wie durch ein Wunder die Schlacht gegen die weißen Ritter (siehe [Band 1) 1625 überlebt hat. Wiederum verbünden sich die beiden, nur dass Bey schnell deutlich gemacht wird, dass es er sich dieses Mal unterzuordnen hat, denn Wismerhills Macht und Stärke ist nach dem langen Training enorm gewachsen.

Währenddessen schmiedet Haazel Thorn sehr zum Unmut der kaiserlichen Leibwache (mit ihrem Anführer Frater Sinister) ein unglaubliches Komplott. Mit seiner gesamten Armee zieht er in Richtung der kaiserlichen Feste, um dem Herrscher seine Aufrichtigkeit zu beweisen. Doch hinterrücks verfolgt er ganz andere Pläne …

Wismerhill und seine Gefährten entdecken auf dem Weg die große Armee Thorns und schöpfen Verdacht, weil sie, ohne angegriffen zu werden, durch sie hindurch maschieren können. In der Zwergenstadt Ghrunkedash besorgen sie sich weitere Waffen – die sie kurze Zeit später auch dringend brauchen werden, denn ein kleines gemütliches Dorf, in dem sie sich für eine Nacht niederlassen, entpuppt sich als die Hölle auf Erden, und Wismerhill muss sich im Kampf erneut dem Sukkubus stellen …

Wie auch schon der zweite Teil dieser Comic-Reihe, so ist auch „Das Zeichen der Dämonen“ richtig klasse geworden. Dieses Mal sind die Zeichnungen entsprechend der Stimmung und den finsteren Plänen sogar noch um einiges düsterer ausgefallen, was dem Zeichner-und-Autoren-Team jedoch an anderer Stelle wieder die Gelegenheit bietet, mit Hilfe der bestialischen Austrahlung des Sukkubus krasse Kontraste zu erzeugen. Speziell die Darstellung dieses Monsters sowie der sich über mehrere Seiten erstreckende Kampf zwischen Wismerhill und dem Sukkubus sind ein echter Augenschmaus und machen dieses Buch schon für sich genommen zu einer echt lohnenswerten Angelegenheit.

Im Hinblick auf die Story ist der dritte Teil sicherlich der bislang interessanteste, weil die Erzählung jetzt so richtig in Fahrt gekommen ist und ein deutlicheres Licht auf die angedeuteten Intrigen der ‚bösen‘ Charaktere geworfen wird. Der Leser sieht hier schon stellenweise klarer, auch wenn man ihn bei den detaillierten Planungen noch im Dunkeln tappen lässt – aber das erhöht wiederum die Spannung, wobei gerade das Ende fast schon eine Tortur ist, wenn man den nachfolgenden Band nicht zur Hand hat. Hier stehen sich nämlich zum ersten Mal die beiden wichtigsten Parteien gegenüber …

Mein Statement zur gesamten Serie ist daher auch gleichbleibend: „Die Chroniken des schwarzen Mondes“ sind eine ungeheuer gut gemachte, farbenfrohe, actionreiche und mit Wortwitz gesegnete Comic-Reihe, die einen ziemlich schnell fesseln kann. Ich persönlich habe die Intensität jetzt selbst zu spüren bekommen, denn gerade da, wo die Spannung am Höhepunkt ist, sprich auf der letzten Seite, fehlt mir die Möglichkeit bzw. der nächste Band „Die Stunde der Schlange“ zum Weiterlesen. Ich denke, das sagt dann auch genug über die Qualität dieses mehrteiligen Projektes aus …