Jennifer Rush – Hide

Band 1: Escape“
Band 2: „Hide“

Anna und den Jungs ist es vorerst gelungen, den Agenten der Sektion zu entkommen. Aber sie haben einen hohen Preis bezahlt! Trev, den Anna für ihren besten Freund gehalten hat, hat sie verraten! Und da die Sektion immer noch nach ihnen sucht, scheint es fast unmöglich, nach weiteren Information über ihrer aller Vergangenheit zu forschen.

Doch nach einigen Wochen geschieht etwas, das Anna unmöglich ignorieren kann. Eine junge Frau fragt nach ihr, und der Beschreibung nach ist es … Annas für tot gehaltene Schwester Dani!

Um es gleich vorweg zu sagen: auch der zweite Band der Geschichte ist gut gemacht.

Die Ereignisse des ersten Bandes sind an Anna nicht spurlos vorübergegangen. Sie ist härter geworden, gewaltbereiter. Zwar nimmt es sie noch immer seelisch mit, wenn sie jemanden erschießt, doch sie tut es ohne zu zögern. Anna ist eine Kämpferin und nicht bereit aufzugeben.

Ansonsten gibt es nur bei Nick so etwas wie charakterliche Entwicklung. Zwar ist er noch immer mürrisch und unzugänglich, doch gelegentlich er Anflüge Freundlichkeit, die im Laufe der Geschichte immer mehr zunehmen.

Der medizinische Aspekt hat sich insofern ein wenig gebessert, als sich allmählich herausstellt, daß die Manipulation von Erinnerungen und der absolute Gehorsam der Jungs gegenüber Anna zumindest teilweise medikamentös erreicht wurden. Je länger die letzte Einnahme her ist, desto mehr Erinnerungen blitzen bei ihnen auf, und desto leichter fällt es den Jungs, Annas Befehle zu ignorieren. Das mildert den Eindruck von Unglaubwürdigkeit, der den Schilderungen der Gehirnmanipulation im ersten Teil noch anhaftete.

Was die Handlung angeht, so ist sie genauso tempo- und abwechslungsreich erzählt wie der erste Band. Allerdings gibt es hier noch mehr Schießereien und Verfolgungsjagden, und auch im Hinblick auf Brutalität steht die Fortsetzung dem Vorgänger in nichts nach.
Und obwohl ich ahnte, dass die vier Jugendlichen dabei sind, in eine Falle zu tappen, sah diese letztlich doch ganz anders aus als erwartet. Das ist unter anderem Dani zu verdanken, die stets undurchsichtig bleibt und sich lange Zeit nicht so recht einordnen lässt. Dadurch bleibt auch der Drahtzieher der ganzen Ereignisse lange im Dunkeln.

Unterm Strich kann der zweite Band dem ersten also problemlos das Wasser reichen. Er war genauso spannend, rasant und unvorhersehbar wie sein Vorgänger, und vom medizinischen Standpunkt aus sogar etwas besser. Allein der Humor von Cas trat ein wenig in den Hintergrund, was schade war, aber der Geschichte als solcher keinen Abbruch tat.

Etwas weniger Brutalität wäre bei einem Jugendbuch vielleicht schon wünschenswert, letztlich hätte dies jedoch die Glaubwürdigkeit der Figuren untergraben und außerdem den Spannungsbogen gekillt. Wenn man schon eine solche Geschichte schreibt, muß man sie auch konsequent erzählen.

Und nun? War es das? Womöglich nicht. Denn da ist ja noch Riley, der sich aus dem Staub gemacht hat, womit sich die Autorin die Möglichkeit offen gelassen hat, die Geschichte noch weiter fortzusetzen.

Jennifer Rush lebt mit ihrer Familie, Büchern, Stiften und Marshmallows in Michigan. „Escape“, der Vorgängerband zu „Hide“, war gleichzeitig ihr Debutroman.

Broschiertes Buch 268 Seiten
Originaltitel: „Erased“
Deutsch von Ulrike Brauns
ISBN-13: 978-3-785-57517-8

www.loewe-verlag.de

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