John Grisham – Das Manuskript

Die Handlung:

Hurrikan Leo steuert mit vernichtender Gewalt auf Camino Island zu. Die Insel wird evakuiert, doch der Buchhändler Bruce Cable bleibt trotz der Gefahr vor Ort. Leos Folgen sind verheerend: Mehr als zehn Menschen sterben. Eines der Opfer ist Nelson Kerr, ein Thrillerautor und Freund von Bruce. Aber stammen Nelsons tödliche Kopfverletzungen wirklich vom Sturm? In Bruce keimt der Verdacht, dass die zwielichtigen Figuren in Nelsons neuem Roman realer sind, als er bisher annahm. Er beginnt zu ermitteln und entdeckt etwas, was weit grausamer ist als Nelsons Geschichten. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Nach drei Jahren (Echtzeit-)Pause sind wir wieder zurück auf Camino Island. Das letzte Mal gings noch um einen raffinierten Diebstahl, diesmal um Mord … mutmaßlich. Ob das wohl wieder so eine entspannt-spannende Strandlektüre wird, wie der erste Inseltrip?

Das erste Abenteuer hat auf jeden Fall viele Freunde unter den Grisham-Verschlingern gefunden, die eine Menge Spaß daran hatten, dass nicht immer nur Anwälte die Hauptrolle spielen müssen. Stattdessen begegnen wir unter anderem Mercer Mann wieder, deren Charakter weiterentwickelt wurde und die in der Zwischenzeit einen ordentlichen kommerziellen Buch-Erfolg einfahren konnte.

Nach einer Dinner-Party, bei der wir nicht nur diesen Erfolg feiern, sondern auch ein paar Kollegen von Mercer treffen, gehts los. Denn getroffen wird die Insel nun richtig hart. Hurrikan Leo schlägt mit voller Wucht zu … und Nelson Kerr, der Thriller-Autor, der mal Anwalt war, ist tot.

Weil es schon mehrfach in der Vergangenheit literarisch und im Kino und im Fernsehen verwurstet wurde, kommt sofort die bekannte Frage auf: Musste er sterben, weil in seinem kommenden Buch etwas über Menschen steht, die da nicht auftauchen wollten?

Der schon aus dem Vorgängerroman bekannte Buchhändler Bruce Cable ermittelt zusammen mit „Gefängnisautor“ Bob und dem College-Studenten Nick, der den Sommer über in der Buchhandlung jobt.

Mercer Mann und die Insel treten immer weiter in den Hintergrund und die „drei Fragezeichen“ übernehmen den Fall. Da bleibt nicht mehr viel Zeit für Urlaubsentspannung, während der langen Ermittlungen, die nun folgen.

Der Autor:

John Grisham hat 30 Romane, ein Sachbuch, einen Erzählband und sechs Jugendbücher veröffentlicht. Seine Bücher wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Er lebt in Virginia.(Verlagsinfo)

Mein Fazit:

War „Das Original“ noch ein erfrischender Strandroman, dessen Story der Leser noch freieren Herzens genießen konnte, ist „Das Manuskript“ düsterer.

Sei es Trump, sei es Corona … die Dinge haben sich verändert. Camino Island ist nicht mehr so, wie die Insel mal war. Die Touristen bleiben weg, die Landschaft verwüstet, viele sind verletzt oder gar gestorben.

In diesem dunklen Setting folgen wir einem eher unfreiwilligen Ermittlertrio bei der Suche nach der Antwort auf die Frage: War es Mord?

Ganz ehrlich vermisse ich das schöne Gefühl, zum ersten Mal auf Camino Island gewesen zu sein und Mercer vermisse ich auch. Wer weiß, vielleicht nimmt uns John Grisham noch mal mit … wenn die Sonne wieder scheint und auf Camino Island wieder entspannter Trubel herrscht.

Unterhaltsam ist „Das Manuskript“ schon, überraschend wendungsreich … nicht ganz so.

Gebunden: 368 Seiten
Originaltitel: Camino Winds
Aus dem Amerikanischen von Bea Reiter
1. Auflage, August 2020
ISBN-13: 978-3-453-27306-1

www.randomhouse.de/heyne

Der Autor vergibt: (4/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)